Bad Lippspringe. Sechs Badestädter Vereine haben einen Hilferuf an die Stadt Bad Lippspringe gestartet. Sie sehen die Entwicklung ihrer Vereine und insbesondere die Nachwuchsförderung akut in Gefahr. Ihre Idee von einem gemeinsamen Vereinsheim könnte vielleicht bald schon die Kommunalpolitik beschäftigen. Bei den Vereinen handelt es sich um lokale Schwergewichte.
Den Hilferuf unterschrieben haben der BV Bad Lippspringe, der TV Jahn und der Tennisverein Rot-Weiß sowie der Bürgerschützenverein, die DLRG-Ortsgruppe und der Bad Lippspringer Schwimmverein. Alle zusammen eint konkret die Sorge um die Zukunft der Sportanlagen vor Ort. Die Allianz der Sportvereine verfolgt zwei zentrale Ziele. So wollen die Beteiligten zum einen sicherstellen, „dass eine geeignete Infrastruktur für die vielfältigen Aktivitäten der unterschiedlichen Sportarten bestehen bleibt“.
Sowohl der BV Bad Lippspringe, dessen erste Fußballmannschaft gerade in die Landesliga aufgestiegen ist, als auch zum Beispiel der Tennis-Club und der Schießsport des Bürgerschützenvereins sehen laut Hilferuf „bei zentralen Themen wie sportliche Infrastruktur und der anhaltend schwierigen Parkplatz-Situation“ erheblichen Verbesserungsbedarf. Die Liste der Probleme ist aber noch viel länger. Der BVL zum Beispiel weist in dem Schreiben an die Stadt darauf hin, dass er mit seinen vier Senioren-, zwei Altsenioren- und elf Juniorenmannschaften regelmäßig an seine räumlichen Grenzen stößt.
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TV Jahn bemängelt den schlechten Zustand der Aschenlaufbahn
Der konkrete Grund: Die 1978 errichteten Umkleidekabinen bieten zu wenig Platz. Die beengte Situation, so der Vorstand, stelle an Tagen mit mehreren Heimspielen regelmäßig eine Herausforderung dar. Auch „die aus energetischer Sicht völlig überholte Flutlichtanlage“ entspreche längst nicht mehr dem heutigen Standard. Und auch das ist den Verantwortlichen des BVL wichtig: Der Kunstrasenplatz, der auch der Öffentlichkeit außerhalb der Trainingszeiten und Meisterschaftsspielen zur Verfügung stehe, müsse erneuert werden.

Der TV Jahn bemängelt zudem den schlechten Zustand der Aschenlaufbahn, die auch von den örtlichen Schulen genutzt wird. Ebenfalls kritisch bewertet wird die Situation an den Sprung- und Kugelstoßanlagen im Kurwaldstadion. Auch die Schießsport-Abteilung des Bürgerschützenvereins sieht dringenden Handlungsbedarf. Da es vor Ort keine geeigneten Trainingsmöglichkeiten gebe, müssten die Mitglieder aktuell in Hallen von Neuenbeken und Schloß Neuhaus ausweichen. Aus Sicht der Verfasser des Hilferufes „wäre eine entsprechende Anlage in einem neu zu errichtenden Vereinsheim sehr wünschenswert“.
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Im schriftlichen Hilferuf meldet sich auch die DLRG-Ortsgruppe zu Wort. Ihr fehlt es nach Aussage der Verantwortlichen an geeigneten Büroräumen, die vielleicht ebenfalls in einem Haus der Vereine untergebracht werden könnten. Mit einem ähnlichen Problem hat der Schwimmverein zu kämpfen. Er benötigt dringend Räumlichkeiten für seine Geräte, Materialien und Schwimmhilfen.
Bürgermeister findet den Zusammenschluss der Vereine gut
Die sechs Vereine sehen ihre Forderungen übrigens in einem größeren Zusammenhang. Gemeinsames Ziel sei es, „den Tourismus-Standort Bad Lippspringe weiter zu stärken und damit für Wohlstand vor Ort zu sorgen“. Die Kombination aus ehrenamtlichen Aktivitäten und privatwirtschaftlichem Engagement habe in der Badestadt gerade in der jüngeren Vergangenheit vielfältige positive Ergebnisse erzielt.
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Erste positive Signale kommen aus dem Rathaus: „Ich freue mich sehr, dass die Sportvereine und unsere Verwaltung zusammenfinden, um gemeinsam über geeignete Lösungen zu sprechen. Entscheidend ist an dieser Stelle vor allem der gemeinsame Geist, der bei allen Beteiligten spürbar ist. Daraus können sehr gute Ideen entstehen, die unsere Stadt voranbringen“, betont Bürgermeister Ulrich Lange.