Appell für Schulterschluss im neuen Bad Lippspringer Stadtrat

Bad Lippspringe. Draußen sind Kinder am Vorabend von St. Martin schon mit Laternen unterwegs, drinnen bleibt es ebenfalls besinnlich. Die feierliche und getragene Stimmung im neuen Bad Lippspringer Stadtrat wird sich in den kommenden fünf Jahren aber sicher noch verändern, wenn um die zahlreichen heißen Themen der Badestadt gerungen wird. Doch während der konstituierenden Sitzung im Kongresshaus herrscht fast Durchgängig Einigkeit. Bürgermeister Ulrich Lange (CDU) wird von seiner Groß-Cousine Barbara Mikus (CDU) als dienstältestem Ratsmitglied ins Amt eingeführt und erhält danach per geheimer Abstimmung die gleichen Vertreter wie bisher als ehrenamtliche Vize-Bürgermeister an die Seite gestellt. Für die CDU ist weiterhin Bastian Heggemann im Amt, für die Freien Wähler bleibt Ulrike Köhler in der Position. Der Versuch der neu eingezogenen AfD-Fraktion, ihr Mitglied Manuela Rizvi durchzubringen, kommt auf vier Stimmen, so viele wie die eigene Fraktion Mitglieder hat. Für das Duo Heggemann/Köhler votieren 32 Ratsmitglieder. Als Altervorsitzende des Stadtrats betonte Barbara Mikus bereits zu Beginn ihrer Einführungsansprache die Notwendigkeit von Zusammenhalt. Den gewählten Frauen und Männern im Ratsrund rief sie zu: &bdquo;Das Vertrauen der Bürger ist kein Geschenk, es ist eine Verpflichtung.“ Damit sei auch die Verpflichtung gemeint, &bdquo;über Parteigrenzen hinweg den tragfähigen Kompromiss zu finden“. Wählervertrauen als &bdquo;Auftrag“ an die Bad Lippspringer Lokalpolitik Mikus bemängelt, dass es in Zeiten, in denen der Ton rauer wird, oft nicht um verschiedene Meinungen gehe, sondern ums Recht haben. Ihr eindringlicher Appell dazu: &bdquo;Gerade dann kommt es auf Haltung an, auf Respekt, Verlässlichkeit und gegenseitige Achtung. Zum Thema: Alle Wahlergebnisse zur Kommunalwahl aus Bad Lippspringe im Überblick Nach seiner zweiten Amtseinführung zeigte sich Bürgermeister Lange dankbar und gab sich demütig. &bdquo;Dieses Vertrauen ist ein Auftrag“, sagte er mit Rückblick auf den Wahlsieg am 14. September und kündigte an, die Stadt gemeinsam mit dem deutlich veränderten Rat in eine gute Zukunft führen zu wollen. Lange erinnerte an die Corona-Jahre im Krisenmodus und verwies auf neue Belastungen wie den Krieg in der Ukraine sowie wachsende gesellschaftliche Spannungen, die Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg umso nötiger machten. Stadtrat soll Zentrum ?der Entscheidungen sein Zugleich betonte er, er sei &bdquo;Mannschaftsspieler“ und wolle als Bürgermeister für alle handeln. Entscheidungen müssten im Stadtrat fallen und dem Gemeinwohl dienen. Als Belege erfolgreichen Teamworks nannte er die jüngst eröffnete neue Feuerwache und die Revitalisierung der Auguste-Viktoria-Klinik. Für die kommenden Jahre stellte Lange Schwerpunkte in Bildung und Gesundheit, die Umsetzung des City-Outlets samt Mobilitätskonzept, Projekte zu Nachhaltigkeit und kommunaler Wärmeplanung, den Neubau des Freibads, den Ausbau des Rathauses zum Dienstleistungszentrum sowie Wohn- und Gewerbeentwicklung in Aussicht. Als Schwerpunktthema der Ratsarbeit sieht er für die kommenden Jahre die Entwicklung des Quartiers rund um die &bdquo;Auguste“. Lesen Sie auch: Bürgermeister Ulrich Lange setzt sich in Bad Lippspringe souverän durch Angesichts knapper Kassen verlangt Lange von Land und Bund Reformen der Kommunalfinanzen. Bei allen Lasten sei aber wichtig, den Humor nicht zu verlieren. Und sowieso gelte: &bdquo;Krise ist immer auch eine Chance.“

Meistgelesen