In Bad Lippspringe geht es um mehr als nur Sportstätten

Bad Lippspringe. Schon lange gibt es Pläne, die Infrastruktur für die Sportvereine in Bad Lippspringe zu verbessern. Getan hat sich bisher allerdings noch nicht viel. Um dem Ganzen neuen Schwung zu verleihen und die Politik sowie Verwaltung wachzurütteln, haben sich sechs Vereine aus der Stadt zusammen getan und ein Schreiben verfasst. Der BV Bad Lippspringe, der TV Jahn, der Tennisverein Rot-Weiß, die DLRG-Ortsgruppe, der Schwimmverein sowie der Bürgerschützenverein sehen die Entwicklung und insbesondere die Nachwuchsförderung ihrer Vereine bedroht. Unter anderen fordern sie ein gemeinsames Sportheim, einen neuen Kunstrasenplatz oder eine Lösung der Parkplatzsituation am Schützenweg. Zu diesem Schreiben äußern sich nun auch einige Fraktionen aus dem Rat. CDU will langfristige Lösung für die Vereine Der CDU-Stadtverband habe den Hilferuf mit großem Verständnis aufgenommen und teile die Sorgen der Vorstände, zumal die Ratsfraktion der Christdemokraten in vielen Vereinen der Stadt vertreten sei, teilte der Fraktionsvorsitzende Marius Peters mit.&bdquo;Auch die Situation rund um die Sportanlagen am Schützenweg sowie auch angrenzende Bereiche und Straßenzüge muss sachorientiert und ergebnisoffen hinterfragt werden, damit eine nachhaltige und zukunftsfähige Lösung für diesen Bereich erarbeitet werden kann“, so Peters, der anfügt: &bdquo;Emotionale Diskussionen sind an der Stelle wenig zielführend, erst recht, weil dabei auch Sachverhalte nicht immer korrekt dargestellt werden.“ Lesen Sie auch: Nadelöhr an der Westfalen-Therme in Bad Lippspringe sorgt für Verkehrsprobleme Die CDU werde in der neuen Legislaturperiode eine Lösung mit Sachverstand unterstützen, welche den Bedürfnissen der Nutzergruppen bestmöglich entspreche, heißt es in der Mitteilung. Da die sechs Vereine zusammen weit mehr als 2.000 Mitglieder haben, beziehe sich der Wunsch nach einer Veränderung auf einen stattlichen Anteil der Bevölkerung vor Ort. Die Idee eines Vereinshauses für die kombinierte Nutzung durch mehrere Vereine hält CDU-Ratsmitglied Christian Schulte für eine attraktive Idee. Wichtig sei auch ihm, dass eine langfristige Lösung für die Vereine geschaffen werde. Die Verwaltung bereite derzeit Ideen für mögliche Veränderungen vor. FWG fordert mehr Transparenz bei den Plänen im Bereich des Kurwalds Die FWG spricht sich in einer Stellungnahme klar für die Errichtung eines gemeinsamen Vereinshauses aus. &bdquo;Wir unterstützen die Idee ausdrücklich. Sie bietet die kostengünstigste Möglichkeit, die unterschiedlichen Bedürfnisse der wichtigen Bad Lippspringer Vereine – wie BVL, DLRG, Turnverein, Bürgerschützenverein sowie weiterer Vereine zu berücksichtigen“, erklärt FWG-Ratsherr Winfried Bock, der seit vielen Jahren für den Turnverein das Sportabzeichen abnimmt. &bdquo;Wir haben auch Verständnis dafür, dass sich die Vereine nun an die Öffentlichkeit wenden, um dem Verfahren neuen Schwung zu geben.“ Kritik üben die Freien Wähler an der Verwaltung: &bdquo;Die geplante Umgestaltung des Umfeldes der Sportstätten im Bereich des Kurwaldes ist bereits seit Längerem im Haushalt verankert und mit Mitteln hinterlegt. Dennoch wurde die Politik bislang kaum einbezogen. Dieses Vorgehen empfinden wir als intransparent“, bemängelt der Fraktionsvorsitzende Markus Wille. Positiv bewertet die FWG, dass Vereine und Verwaltung inzwischen gemeinsam nach einem tragfähigen Konzept suchen. &bdquo;Dabei darf die Politik jedoch nicht außen vor bleiben. Es geht um erhebliche Investitionen, die eine frühzeitige Beteiligung von Rat und Fachausschüssen zwingend notwendig machen“, so Wille weiter. Für die Freien Wähler stehe zudem fest, dass ein gemeinsames Vereinshaus nur unter Einbindung der Anwohner realisiert werden könne, denn &bdquo;die Ausbaupläne am Schützenweg haben bereits für viel Unruhe gesorgt.“ Auch interessant: Kunstrasenplatz in Bad Lippspringe für 130.000 Euro saniert FDP: Forderungen der großen Vereine sind durchschaubar Auch die FDP unterstützt den Hilferuf der Sportvereine im Bereich Schützenweg. &bdquo;Nach dem jahrelangen Ärger und Protest der Anlieger meldet sich jetzt die zweite große Gruppe von Betroffenen zu Wort“, schreibt die FDP-Vorsitzende Petra Krieger-Brockmann. &bdquo;Allein die Westfalen-Therme, als eigentlicher Verursacher von Park-Such-Verkehr und Chaos in den Nebenstraßen, hält sich bedeckt.“ Aus ihrer Sicht würde ein Parkhaus direkt vor dem Spaßbad das Problem lösen. Der aktuelle Hilferuf der Vereine zeige überdeutlich, dass die übrigen Nutzer der Sportstätten sich vernachlässigt und weniger wertgeschätzt fühlen müssen. Daher schlägt die FDP einen runden Tisch der Anlieger, der Vereine und sämtlicher Wirtschaftsbetriebe vor. Krieger-Brockmann meint aber, dass die neuesten Forderungen der großen Vereine durchschaubar seien und allein dazu dienten, die Ziele des Bürgermeisters und der Verwaltung voranzutreiben: nämlich den Ausbau und Neubau des Schützenweges und die Verlegung des Kurwaldstadions – diesmal in Verbindung mit dem Wunsch nach einem gemeinsamen Vereinshaus. Laut Krieger-Brockmann gebe es schon länger Überlegungen, ein neues Stadion in den Kurwald direkt hinter dem Schützenplatz zu verlegen. BVL-Vereinsvertreter seien bereits im Frühjahr von der Realisierung ausgegangen und hätten offen darüber gesprochen, bevor überhaupt irgendwelche politischen Gremien dazu gehört worden seien. Da mache die neue Straße fast schon wieder Sinn und der Wunsch nach einem Vereinsheim sei dagegen geradezu bescheiden, so die FDP-Ortsvorsitzende. Aus ihrer Sicht wäre es viel sinniger, ein neues Stadion dort zu bauen, wo bereits Parkplätze geplant sind. Als möglichen Standort schlägt sie eine Fläche neben dem Shuttleparkplatz für das City-Outlet vor. Im Industriegebiet seien zudem kaum Anlieger, die betroffen seien. &bdquo;Es stellt sich auch grundsätzlich die Frage, warum eigentlich diese Konzentration der Sportstätten in der Nähe und auf Kosten des Kurwaldes und der Anlieger favorisiert wird“, so Petra Krieger-Brockmann. BSB lädt Sonntag zum Vor-Ort-Termin ein Das Bündnis Soziales Bad Lippspringe will direkt vor Ort über die Problematik sprechen und lädt für Sonntag, 31. August, von 11 bis 12 Uhr zu einem Termin am Schützenweg/Ecke Stettiner Straße ein. Martin Krewet, Vorsitzender des BSB möchte mit den Anwohnern über ihre Ideen und alternativen Vorschläge zu einer möglichen Bypass-Straße reden. &bdquo;Zwar liegt noch kein Beschluss zur Rodung der 80-jährigen Eichen und Kiefern am Schützenweg vor, dafür aber verschiedene Planungsvarianten für eine Bypass-Straße, die genau dieses vorsehen.“

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