Bad Lippspringe. Der Flugplatz auf dem Truppenübungsplatz Senne hat Höhen und Tiefen erlebt. Im Zweiten Weltkrieg zum Beispiel wurde er von der deutschen Luftwaffe genutzt. Am 10. Mai 1940 sollen von hier aus 53 JU-Transportflugzeuge mit Luftlandetruppen zum Angriff auf die Niederlande gestartet sein. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Nur zwei Monate später wurden die Badestadt und der nahe gelegene Flugplatz von englischen Kampfflugzeugen angegriffen. 30 Wohnhäuser und vier Bauernhöfe gingen in Flammen auf. 321 Menschen wurden über Nacht obdachlos.
Nach dem Krieg wurde der Flugplatz als Fallschirmsprungplatz genutzt. Auch Großveranstaltungen wie die Rhine-Army-Summer-Show der britischen Streitkräfte fanden hier bis ins Jahr 2002 statt.
Auch die Schattenseiten des Flugsports sind ein Thema
Ein ganz besonderer Gast war 1996 auf dem Flugplatz in der Senne: Papst Johannes Paul II. feierte hier im Juni im Rahmen seines Deutschlandbesuchs eine Eucharistiefeier mit mehr als 80.000 Gläubigen.
Die wechselvolle Geschichte des Bad Lippspringer Flugplatzes ist Thema eines Vortrags, zu dem der Heimatverein für Sonntag, 9. März, um 14 Uhr in das örtliche Heimatmuseum (Kirchplatz 1) einlädt. Als Referent des Nachmittags konnte Friedhelm Henning gewonnen werden. Der Eintritt ist frei.
Friedhelm Henning wird in seinem Vortrag auf die Geschichte des Flugplatzes und die Anfänge der Fliegerei in Bad Lippspringe eingehen. Auch die Schattenseiten des Flugsports wie Flugzeughavarien oder Abstürze sollen ein Thema sein.

In diesen Tagen ist auch die 91. Ausgabe der Heimatzeitschrift „Wo die Lippe springt“ erschienen und an die Mitglieder verteilt worden. Das Redaktionsteam blickt unter anderem auf die Migration evangelischer Christen nach Bad Lippspringe ab Beginn des 19. Jahrhunderts zurück.
In einem Beitrag geht der Autor Hans-Christian Schall auf zahlreiche Personen und Persönlichkeiten ein, die mit Ende des Fürstbistums Paderborn speziell für die Entwicklung Bad Lippspringes entscheidend waren. Einer von ihnen ist der Apotheker Johann August Ludwig Rolffs, der im Jahr 1847 eine Konzession für den Betrieb einer Apotheke in Bad Lippspringe erhielt und ihr den Namen Arminius-Apotheke gab.
Herbert Franz Gruber widmet sich in einem ebenso kenntnisreichen Beitrag dem Leben und Werk der Malerin Margret Botschen-Thombansen. Eine Ausstellung ausgewählter Bilder ist aktuell im Heimatmuseum zu sehen. 2024 feierte der Bad Lippspringer Friseursalon „Er – Sie – Es“ sein 100-jähriges Bestehen. Das Redaktionsteam erinnert an die Anfänge.