Touristik-Berater fordert mehr Tempo für den Nationalpark in der Egge

Kreis Paderborn. Die Leichtathletik ist seine Passion seit Jugendzeiten, auch mit 65 Jahren wirkt der Auftritt von Ludger Stork noch athletisch. Der Bad Lippspringer kennt sich mit Wettbewerben aus – diesmal will er aber nicht auf der Tartanbahn vorankommen, sondern seine Heimat mit einem Nationalpark in der Egge nach vorn bringen. Stork, einst erster Betriebsleiter der Westfalen-Therme in Bad Lippspringe, ist in seinem Ruhestand unruhig geworden. Über Jahre hat er als Berater Bäderprojekte und andere Tourismusvorhaben vor allem in Niedersachsen auf Honorarbasis betreut. Seine Erfahrung möchte er nun auch in die Kampagne für einen möglichen Nationalpark Egge einbringen. So wie es aktuell läuft, ist es ihm offensichtlich zu behäbig, das wird im Gespräch schnell deutlich. &bdquo;Die Gegner sind laut und haben sich früh formiert. Die klare Kampagne mit den Vorteilen des Nationalparks macht aber zu wenig auf sich aufmerksam“, meint Stork. Am vergangenen Freitag war er in Düsseldorf einer von rund 40 Zuhörern aus Ostwestfalen-Lippe, als NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) zur Nationalparkkonferenz in sein Ministerium geladen hatte. In den Wochen zuvor hatte Stork als passives Neu-Mitglied der Grünen nach eigenen Angaben Kontakte in die Partei und auch in den Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge geknüpft. Vorteile für die Wirtschaftsregion Ostwestfalen-Lippe Er will mit seiner Erfahrung aus der Touristikberatung und als langjähriger Eggeanwohner, er stammt aus Altenheerse im Kreis Höxter, punkten. Sein Erfolgsprojekt war einst die Therme in Bad Rothenfelde, Spuren habe er auch im Ausbau der Bad-Infrastruktur in Norddeich hinterlassen, erzählt er. Er habe in seiner Zusammenarbeit mit Tourismusverbänden gelernt, wie wichtig es sei, mit stichhaltigen Argumenten eine starke Vision zu verkaufen, um für Ideen zu begeistern. &bdquo;Da könnte beim Nationalpark deutlich mehr kommen“, sagt der Mann mit dem Sport-Diplom von der Deutschen Sporthochschule und frühere Paderborner Leichtathletiktrainer. Ihm fehlen jetzt, wo der Startschuss zum Beteiligungsverfahren bevorsteht, in der Außenwahrnehmung die starken Stimmen – auch prominente – für einen Nationalpark. Eine starke Wort- und Bildmarke müsse zudem her, die jüngst überarbeitete Webseite sei erst ein Anfang. Für Stork ist die Vision neben dem Erhalt der Natur vor allem durch wirtschaftliche Erwägungen geprägt. &bdquo;Mit einem Nationalpark stärken wir das Image der gesamten Region Ostwestfalen-Lippe“, ist er überzeugt. Vor allem für das Paderborner Land entwickle sich ein weicher Standortfaktor, der auch Fachkräfte anlocke. Die Verkehrsanbindung per Bahn und Auto sei zum Glück bereits hervorragend. Als langjähriger Praktiker im Tourismus ist Stork davon überzeugt, dass die Besucherzahlen in einer neuen Nationalparkregion extrem in die Höhe schießen würden. Das sei durch Beispiele des niedersächsischen Wattenmeers und aus der Eifel zu belegen. Kritik an CDU-Vertretern &bdquo;Jetzt geht es darum, diese Ideen in die Öffentlichkeit zu tragen“, sagt der Marketing-Mann. Er fordert: &bdquo;Soziale Netzwerke müssten schon längst massiv bestückt werden.“ Seine Idee ist, den Nationalpark nicht unbedingt nach der Egge zu benennen, auch wenn sich die mögliche Gebietskulisse komplett dort befindet. &bdquo;Wer kennt deutschlandweit denn die Egge? Besser wäre es, den Titel auf Ostwestfalen-Lippe auszuweiten.“ Stork hat sich dafür beispielsweise die Marke &bdquo;OWL-parc“ sichern lassen. Auf Grundlage seines Konzepts möchte er mit dem Förderverein um Vorstand Hans Jürgen Wessels ins Gespräch kommen. Heftige Kritik übt der langjährige Unternehmer an der ablehnenden Haltung der ostwestfälischen CDU-Landtagsabgeordneten Bernhard Hoppe-Biermeyer (Kreis Paderborn), Matthias Goeken (Kreis Höxter) und Raphael Tigges (Kreis Gütersloh): &bdquo;Sie torpedieren ihren eigenen Koalitionsbeschluss für einen zu errichtenden zweiten Nationalpark in NRW. Meines Wissens nach ist die Egge unter allen möglichen Gebietskulissen die einzige, die alle quantitativen und qualitativen internationalen und nationalen Ansprüche erfüllt.“

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