Stadt Bad Lippspringe besorgt über Risse in Villa

Bad Lippspringe. Die &bdquo;Schleppersche Villa“ an der Burgstraße bereitet der Stadt Bad Lippspringe ernsthafte Sorgen. Erste Risse in der Fassade sind nach Experten-Aussage deutlich schwerwiegender als ursprünglich angenommen. Der Grund: Sechs Bäume in direkter Nachbarschaft zum 150 Jahre alten Gebäude haben den Baugrund in Teilen &bdquo;unterwandert“. Eine aufwendige Sanierungsmaßnahme ist für die kommenden Wochen geplant. In einem ersten Schritt müssen die Bäume, in der Mehrzahl Birken, gefällt werden. Das 1870 entstandene Gebäude steht bereits seit längerem unter offizieller Beobachtung. &bdquo;Um die Situation richtig einschätzen zu können, haben wir umgehend nach Feststellung der ersten Risse Bodengutachter und Statiker eingeschaltet und um eine Beurteilung gebeten“, macht Bauamtsleiterin Tanja Berghahn-Macken im Gespräch deutlich. Erste Konsequenz: Zu Kontrollzwecken wurden so genannte Gipsmarken angebracht, die anzeigen sollten, ob die Risse größer und tiefer werden. Die Auswertung zeigte keine beunruhigenden Veränderungen an. Stadt und externe Bauexperten sprachen sich für eine Sanierung der Fassade aus. Ein entsprechender Betrag in Höhe von 50.000 Euro wurde im Haushalt 2023 verankert. Klima-These der Bauexperten Inzwischen hat sich die Situation grundlegend geändert: Die Gipsmarker zeigen seit Kurzem an, dass die Risse zunehmen und größer werden. &bdquo;Es besteht dringender Handlungsbedarf. Und der geht deutlich weiter als ursprünglich geplant“, betonte Berghahn-Macken. Sechs Bäume in direkter Nachbarschaft zum Gebäude sollen für die jetzt notwendige wie aufwendige Sanierung verantwortlich sein. &bdquo;In der Mehrzahl handelt es sich hierbei um Birken“, betont Christian Ahlers, der zuständige Mitarbeiter der Stadt, gegenüber nw.de. Die Bauexperten gehen von folgender These aus: In den heißen Sommern der vergangenen Jahre haben die Bäume auf der Suche nach Wasser noch tiefergehende Wurzeln gebildet, die schließlich bis unter das historische Gebäude reichten. Die Folge: Das Haus ist heute leicht instabil. Als erstes aussagekräftiges Indiz wird die zunehmende Zahl von immer größer werdenden Rissen gewertet. Eine akute Gefahr für die Nutzer besteht gemäß der Gutachter aber nicht. Lesen Sie auch: Kauf kittet Risse im Haus In den nächsten Wochen soll der Baugrund des Gebäudes (12 Meter lang und 13 Meter breit) umfassend saniert werden. Die Maßnahme sieht im Einzelnen so aus: In einem Abstand von jeweils 48 Zentimetern soll eine Spezialfirma Bohrungen durchführen, die bis unter das Fundament des Hauses reichen. In die Bohrlöcher injiziert das Team dann eine Spezialflüssigkeit, mit deren Hilfe die vorhandenen Risse und Klüfte verschlossen werden. &bdquo;Damit wird die Stabilität des historischen Gebäudes sukzessive wiederhergestellt“, so Ahlers abschließend. Abriss direkt nebenan Die Schlepperschen Häuser in der Burgstraße 10-12 sind vor allem den älteren Badestädtern noch ein Begriff. Sie entstanden im Jahr 1870 und wurden in der Anfangszeit als Hotel genutzt. 1916 ging das Objekt in den Besitz des ortsansässigen Mediziners Grützemacher über. Wiederholt stand der Gebäudekomplex auf der Abrissliste. Bürgerproteste verhinderten das nur zum Teil. Während das Haus Burgstraße 10a tatsächlich dem Abbruchbagger zum Opfer fiel, konnte für die Rest-Immobilie eine Nachnutzung gefunden werden, zunächst als Allergieforschungsinstitut und später – nach Kauf durch die Stadt – als Außenstelle der Agentur für Arbeit. Mit der Mieterin des Gebäudes ist nach Aussage Berghahn-Mackens bereits über die aktuelle Situation gesprochen worden. Die Büros der Mitarbeiter bleiben demzufolge auch während der Sanierungsarbeiten geöffnet. &bdquo;Bei den nicht weniger intensiven Folgearbeiten kann das aber nicht durchgehend gewährleistet werden“, so die Bad Lippspringer Bauamtsleiterin. Gemeinsam mit den Mietern sei die Stadt bereits auf der Suche nach möglichen räumlichen Alternativen.

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