Altenbekens Bürgermeister fordert Fahrverbot auf der Strecke über den Rehberg

Altenbeken. Schon vor über 22 Jahren hatte Altenbekens damaliger Bürgermeister Hans-Jürgen Wessels versucht, ein Fahrverbot für Motorräder auf der kurvenreichen L 755 über den Rehberg von Altenbeken nach Langeland zu erreichen. Ohne Erfolg. Auch ein zusammen mit dem Kreis Paderborn gefordertes saisonales Verbot für Motorradfahrer an Sonn- und Feiertagen wurde 2017 abgelehnt. Nun nimmt das Thema aber wieder Fahrt auf. Altenbekens Bürgermeister Matthias Möllers hat auf den Antrag der SPD schnell reagiert und sich an Landrat Christoph Rüther gewandt. In seinem Schreiben fordert Möllers, in Abstimmung mit dem Kreis Höxter &bdquo;nun endgültig ein Fahrverbot für Motorräder auf der betreffenden Strecke einzurichten.“ Auslöser des SPD-Antrags und Möllers Brief waren die schweren Unfälle in den letzten Wochen – ein 17-jähriger Motorradfahrer starb und bei einem weiteren schweren Unfall erlitt ein 25-Jähriger schwerste Verletzungen. Hinzukommen noch die Lärmbelästigungen für Anwohner der Straße durch die oft am Wochenende geballt auftretenden Motorradfahrer. Dies alles sei aus Möllers Sicht nicht länger hinnehmbar. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. Nur ein Bruchteil der Motorradfahrer wird bei Kontrollen erwischt Durch die am Donnerstagabend durchgeführte Kontrolle der Polizei mit fünf deutlichen Tempoverstößen sieht sich Möllers auch bestätigt. &bdquo;Leider wird nur ein Bruchteil bei den Tempokontrollen erwischt. Die Motorradfahrer sind gut untereinander vernetzt und in Whatsapp-Gruppen wird dann schnell informiert, dass kontrolliert wird“, sagte Altenbekens Bürgermeister am Freitagmorgen. In der Ratssitzung am Donnerstagabend seien sich alle Fraktionen einig gewesen, dass die Gemeinde Gespräche mit den Landräten der Kreise Höxter und Paderborn führen müsse. Entscheidungsgewalt haben aber andere – die der NRW-Landesregierung unterstehenden Behörden wie Straßen-NRW. &bdquo;Dessen sind wir uns bewusst. Wir als Gemeinde können am wenigsten entscheiden, aber wir können auf die Probleme aufmerksam machen“, so Möllers. Der erste Schritt sei bereits gemacht. Mit dem Kreis Paderborn habe er schon Kontakt gehabt und auch schon eine Rückmeldung vom Ordnungsdezernenten André Brandt bekommen. Demnächst soll eine Unfallkommission tagen und sich speziell mit der L755 beschäftigen. Auch ein Gespräch mit dem Höxteraner Landrat Michael Stickeln plant Möllers. Die Kreise können zwar eine Verkehrsanordnung aussprechen, die kann aber – wie schon 2017 – von Straßen-NRW und der Bezirksregierung wieder einkassiert werden. Über 600 Motorräder auf der Strecke an einem Feiertag In seinem Schreiben an den Paderborner Landrat hat Möllers auch die Lärmemissionen angesprochen, die die Motorräder verursachen. Vor allem bei gutem Wetter an Wochenenden oder Feiertagen sei es besonders schlimm. Ältere Messungen zufolge befuhren an einem Wochenende fast 500 Motorräder in nur zehn Stunden die Strecke – am Feiertag waren es 627. Punktuelle Verkehrskontrollen oder das Installieren der Bodenwellen reichten nicht ansatzweise aus, um zu einer Verbesserung der Situation zu führen, meint Möllers. &bdquo;Aktuell hat man eher den Eindruck, die Motorräder fahren dort wie entfesselt, die Risikobereitschaft steigt. Darunter leiden die Anwohner, normale Verkehrsteilnehmer und ebenfalls die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei, die regelmäßig zu den Unfällen gerufen werden und dort teilweise schlimme Bilder ertragen müssen“, so Altenbekens Bürgermeister. Es sei ein offenes Geheimnis, dass diese Strecke von Motorradfahrern als Rennstrecke benutzt werde. Laut Möllers herrsche Volksfestcharakter, wenn auf der Kuppe am Rehberg Motorradfahrer &bdquo;Liegestühle am Fahrbahnrand aufstellen und sich offensichtlich über die Rennerlebnisse austauschen“. Beweise der oft auch rücksichtslosen Fahrweise gebe es reichlich auf sozialen Netzwerken oder auf Youtube.

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