Stemweder Schimmel-Kita: Investor springt für AWO ein

Stemwede. &bdquo;Rat und Verwaltung lassen die Kinder in Niedermehnen nicht im Stich“, betonte Bürgermeister Kai Abruszat jetzt in der Ratssitzung im Gasthaus Meiers Deele in Oppenwehe. Angesichts eines erneuten und schweren Wasserschadens hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) bei der Gemeinde Stemwede den Neubau der Kita Niedermehnen beantragt. Betreut werden in dem Familienzentrum derzeit 37 Kinder in zwei Gruppen. &bdquo;Die Gemeinde ist formal nicht zuständig“, erinnerte Kai Abruszat. &bdquo;Die Verantwortung für die Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Kita-Platz liegt beim Kreisjugendamt.“ Die Eltern und Kinder in Niedermehnen brauchten jedoch umgehend Planungssicherheit. Deshalb sei es richtig, dass die Gemeinde zur Lösung des Problems beitrage. Wasserschaden größer als erwartet Bei der Niedermehner Kita ist laut AWO zum zweiten Mal nach 2017 ein enormer Wasserschaden eingetreten, der ein viel größeres Ausmaß aufweist, als anfänglich angenommen. Ein baubiologisches Fachbüro habe der AWO als Eigentümerin des Hauses erste Untersuchungsergebnisse vorgelegt. Demnach liege ein Feuchtigkeits-, Bakterien- und Schimmelpilzbefall in allen Räumen vor. Dieser sei augenscheinlich zwar in der Konstruktion verborgen und in den meisten Bereichen durch Bodenbeläge sicher eingekapselt. Ein sicherer Betrieb sei in dem vorgefundenen Zustand auf Dauer nicht möglich, so die AWO. Derzeit seien permanente Raumluftfilter aufgestellt. Angesichts der Tatsache, dass in den kommenden Jahren ohnehin mehrere 100.000 Euro in die Fortentwicklung des Gebäudes investiert werden müssten, sei eine zwingend notwendige, umfangreiche und kostspielige Sanierung nicht nachhaltig wirtschaftlich, hatte der AWO-Vorstand erklärt und einen Neubau an gleicher Stelle beantragt. Die beiden Gruppen aus der Kita Niedermehnen sollen nach bisherigen Planungen für die Übergangszeit ortsnah in der Kita an der Leverner Buchhofstraße und im Leverner Gemeindehaus betreut werden. Warum die AWO nicht selbst bauen möchte &bdquo;Dass das Gebäude nach nicht einmal drei Jahrzehnten nicht mehr rentabel saniert werden kann, ist schwer zu verstehen“, gab Kai Abruszat zu. Wie dem auch sei. &bdquo;Der Träger hat mitgeteilt, dass er kein neues Gebäude errichten kann und möchte.“ Die Investitionskostenförderung durch das Land NRW sei nicht auskömmlich. Die Fördersätze seien mit den gestiegenen Baukosten nicht mitgewachsen. &bdquo;Das Delta würde bei der AWO bleiben. Das wird kein freier Träger aufbringen. Deshalb gibt es aktuell auch so gut wie keinen Träger, der selber baut“, erklärte Kai Abruszat. Infrage kämen daher als Bauherr die Gemeinde oder ein Dritter. Die Refinanzierung erfolge dann über ein Mietmodell. Wer sich ein Engagement vorstellen könnte Die zweite Variante mit einem privaten Investor hält Abruszat für besser. &bdquo;Die Investition für eine Einrichtung mit zwei bis drei Gruppen liegt geschätzt bei zwei bis drei Millionen Euro. Das müssten wir als öffentlicher Bauherr europaweit ausschreiben.“ Er habe mit der Firma Depenbrock gesprochen. Diese könne sich ein Engagement vorstellen. Egal, wer als Bauherr am Ende den Huf auf habe, vorher seien noch viele Formalien und offene Fragen mit dem Kreis- und Landesjugendamt zu klären. Damit die Verwaltung die erforderlichen Prüfschritte einleiten könne, brauche es das Votum des Rates. Das erteilten die Ratsmitglieder einstimmig. "Wir müssen wieder Feuerwehr spielen" &bdquo;Wir stehen zu 100 Prozent hinter dem Vorhaben“, unterstrich Andreas Weingärtner (CDU). &bdquo;Wir haben schon in Levern und Westrup bewiesen, wie wir gemeinsam mit den Akteuren vor Ort schnell und in guter Qualität zu einer Lösung kommen.“ &bdquo;Wir als Gemeinde müssen wieder Feuerwehr spielen und einspringen, was wir auch gerne tun“, erklärte Jonas Schmidt. &bdquo;Die Schieflage kann aber kein Dauerzustand sein“, macht der SPD-Politiker seinem Unmut Luft.

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