Trockener Brunnen: In Willebadessen und Altenheerse wird das Wasser knapp

Willebadessen. Immer wieder hatte die &bdquo;NW“ jüngst von der Chlorung des Trinkwassers in Willebadessen und Altenheerse berichtet. In den vergangenen Wochen hatte das Chemische Veterinär- und Untersuchungsamt in kurzen Zeitabständen Wasserproben genommen und analysiert. Hintergrund waren mikrobiologische Verunreinigungen des Wassers im Bereich der Quelle, aus der es gewonnen wird. Aus dem Brunnen selbst sprudelte kein Wasser mehr. Am Brunnen der &bdquo;Sieben Quellen“, der für die beiden Ortschaften das Trinkwasser liefert, sei es in der ersten Februarhälfte zu &bdquo;einem existenziellen Versorgungsproblem gekommen“, berichtet Anita Poschmann. Wie sich später herausgestellt habe, war &bdquo;in dem Quellbrunnen die Wassersäule abgerissen“. Mit der Folge, dass &bdquo;wenig bis kein Rohwasser mehr in Richtung des Hochbehälters geliefert wurde“, meldet die Leiterin der Wasserversorgung Willebadessen. Bei der Quellfassung im Siebenquellengebiet am Fuß der Egge handele es sich um einen artesischen Brunnen, der unterhalb des Grundwasserspiegels Wasser ohne Pumpenleistung zutage fördere, erklärt Poschmann in den Beschlussvorlagen der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses, der am Dienstag, 11. März, ab 17.30 Uhr in der Peckelsheimer Zehntscheune tagen wird. Zum Glück gibt es eine Alternative in Willebadessen Unverzüglich sei nach der Ursache geforscht, Fachberater aus Kassel hinzugezogen worden, informiert Poschmann. &bdquo;Da die Transportleitung vom Brunnen zum Aufbereitungsgebäude zwar langsam, aber stetig leerlief“, waren Lufteinschlüsse in der Leitung und auch ein Rohrbruch unwahrscheinlich. Die speziellen Kunststoffrohre waren erst vor einigen Jahren neu verlegt worden. Daher sei ein Abreißen der Wassersäule im Brunnen als einzige Erklärung in Betracht gekommen. Doch der Versuch, &bdquo;diesen vorsichtig wieder anzusaugen, glückte zunächst nicht“. Als Alternativversorgung der beiden Ortschaften wurde ein nur drei Meter entfernt liegender Quellbrunnen, der in den vergangenen Jahren ertüchtigt worden war, aktiviert und mit der Transportleitung verbunden. &bdquo;Zuvor war die Quelle ausreichend lange gespült worden“, sagt Poschmann. &bdquo;Zum Glück haben wir diese Alternative“, blickt sie auf den Ernstfall und betont: &bdquo;Wasser haben wir genug, weit mehr als sieben Quellen“. Und dass die Alternativversorgung funktioniere, beruhige. Nach und nach füllen sich die Filterbecken Nach und nach füllten sich die Filterbecken der Aufbereitung wieder. &bdquo;Langsam“, sagt Poschmann. &bdquo;Mit etwa 28 Kubikmeter Rohwassermenge stündlich“, nennt sie eine Zahl. Das Wasser sei in der Aufbereitung &bdquo;entkeimt, entsäuert, gefiltert“ wie üblich zum Hochbehälter befördert worden. Allerdings musste es zusätzlich durch Chlor aufbereitet werden. Die Stadt hatte die Bevölkerung über die Chlorung informiert und zwischenzeitlich auch eine Empfehlung, es abzukochen, ausgesprochen. Lesen Sie auch: Wasserkooperation zwischen Warburg und Willebadessen besiegelt Aus dem defekten Quellbrunnen wurde die Verrohrung gezogen, die keinerlei Besonderheiten zeigte. Allerdings schien das am Ende der Verrohrung angebrachte Rückschlagventil in seiner Funktion eingeschränkt gewesen zu sein. Ob das der alleinige Grund für das Abreißen der Wassersäule war, konnte nicht zweifelsfrei festgehalten werden. &bdquo;Wir gehen davon aus“, sagt die Wasserwerke-Leiterin. Eine Kamerafahrt im Brunnen habe nur eine Versandung der Filterschlitze in der Auskleidung gezeigt, &bdquo;ansonsten aber einen einwandfreien Zustand“. Mittlerweile ist der Quellbrunnen wieder in Betrieb. Mithilfe einer leistungsstarken Pumpe sei die artesische Grundeigenschaft umgangen worden, merkt Poschmann an. Getrübtes Rohwasser Seit einiger Zeit gebe es immer wieder Probleme mit der Trübung des Rohwassers, &bdquo;die auch die Aufbereitungstechnik nicht gänzlich beheben kann“, hält Poschmann fest. Die Wasserwerke forschen nach den Ursachen: In Abstimmung mit den Abteilungen Gesundheitsschutz und Wasserwirtschaft des Kreises Höxter und in Zusammenarbeit mit dem Kasseler Fachbüro soll jetzt ein Langzeit-Monitoring durchgeführt werden. Um fundierte Daten zu erhalten, ist das Überwachungsprojekt auf ein Jahr angelegt. Rund 16.000 Euro werde die gutachterliche Begleitung kosten, sagt Poschmann. Ein ähnlicher Betrag werde für die notwendige Schalttechnik und Sensoren fällig. &bdquo;Dieser Aufwand dient in erster Linie der Erfüllung der Vorgaben der Trinkwasserverordnung“, sagt die Wasserwerke-Chefin und denkt dabei besonders an die Trinkwasser-Versorgung der Stadtteile Willebadessen und Altenheerse. Wie die Stadt Willebadessen am Freitag mitteilt, habe eine Untersuchung ergeben, dass das Wasser aktuell einwandfrei sei.

Meistgelesen