Über 2 Promille: Espelkamperin bereut ihre Alkoholfahrt

Rahden. &bdquo;Es tut mir leid. Ich bereue das so“, beteuerte eine 32-jährige Espelkamperin immer wieder im Rahdener Amtsgericht während ihrer Verhandlung. &bdquo;Das nehmen wir Ihnen auch ab“, beruhigten Richter Bastian Janotta und die Staatsanwältin die aufgelöste Frau. Ihr wurde vorgeworfen, im September 2024 unter erheblichem Alkoholeinfluss Auto gefahren zu sein und anschließend Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet zu haben. &bdquo;Die Vorwürfe treffen zu“, erklärte die Anwältin der Frau. Ihre Mandantin habe Beziehungsprobleme gehabt. An besagtem Tag sei die Stimmung gedrückt gewesen. Warum sie vormittags schon zwei Flaschen Sekt getrunken habe, könne sich die Angeklagte nicht erklären. Es sei nicht ihre Art, aus Frust zu trinken. Anschließend sei sie mit ihrem dreijährigen Sohn im Auto Richtung Innenstadt gefahren. An Einzelheiten könne sie sich nicht erinnern. Auf die Polizei habe sie aus Angst so reagiert. Es sei möglich, dass sie sich gewehrt habe. Die Polizei rufe bei ihr unangenehme Gefühle hervor, weil sie nie Hilfe bekommen habe und Vorurteile wegen ihrer Tätowierungen vermute. Warum sie gesagt habe, sie bringe sich um, wisse ihre Mandantin nicht mehr. Mehr als zwei Promille im Blut Ein 33-jähriger Autofahrer habe bemerkt, dass die Frau unsicher gefahren sei. &bdquo;Sie hat uns die Vorfahrt genommen. Wir mussten relativ stark bremsen.“ Er habe sich Sorgen um seine schwangere Frau gemacht. Als er die Angeklagte auf einem Parkplatz angesprochen habe, habe er deutlichen Alkoholgeruch wahrgenommen, erklärte der Zeuge. &bdquo;Ich habe ihr gesagt, dass sie so nicht fahren darf.“ Als sie dennoch weitergefahren sei, habe er die Polizei gerufen. Lesen Sie auch: Mehr Ärzte und Unternehmen für Rahden Die Beamten trafen die Frau zu Hause an. Die Atemalkoholkontrolle sei zunächst unproblematisch verlaufen. Doch als die Frau zur Wache mitkommen sollte, sei die Stimmung gekippt. &bdquo;Die Frau wurde hochemotional“, sagte ein Polizeibeamter. &bdquo;Sie lief ins Bad und äußerte, sie nehme sich das Leben.“ Aus einem Schrank habe sie einen Gegenstand herausgenommen. &bdquo;Ich habe sie festgehalten. Sie hat versucht, sich loszureißen und zu befreien. Wir mussten sie zu Boden bringen und fixieren. Beim ersten Kontakt hätte ich nie gedacht, dass sie so einen Wert hat.“ Ihr Blutalkoholwert betrug 2,44 Promille. Vierstellige Geldstrafe &bdquo;Meine Mandantin ist Alkohol nicht gewohnt. Sie handelte in einer psychischen Ausnahmesituation und einem Zustand verminderter Schuldfähigkeit“, erklärte die Verteidigerin. Vom Vorwurf des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sei sie freizusprechen, da es keine aktiven Handlungen gegen die Beamten gegeben habe. Die Rechtsanwältin hielt für die Trunkenheitsfahrt 30 Tagessätze zu 25 Euro für angemessen. Sie beantragte ebenfalls, von einer weiteren Führerscheinsperrfrist abzusehen. Ihre Mandantin sei Ersttäterin. Ihr Führerschein sei bereits seit sechs Monaten eingezogen. &bdquo;Meine Mandantin hat sich beruflich und persönlich weiterentwickelt. Eine Wiederholung ist nicht zu erwarten“, betonte die Rechtsanwältin. &bdquo;Sie haben reflektiert, dass Sie Ihr eigenes Kind und andere Menschen in Gefahr gebracht haben“, stellte die Staatsanwältin fest. &bdquo;Sie wussten aber, dass Sie erhebliche Mengen Alkohol getrunken hatten.“ Zum Glück seien weder Polizeibeamte noch andere Verkehrsteilnehmer verletzt worden. &bdquo;Das war an einem Samstagnachmittag. Da sind auch in Espelkamp viele Menschen unterwegs. Sie waren eine große Gefahr für andere“, mahnte die Staatsanwältin. Sie forderte eine Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 25 Euro und eine Führerscheinsperrfrist von sechs Monaten. Richter Bastian Janotta schloss sich dem Antrag der Staatsanwältin an. Gegen das Urteil sind Rechtsmittel möglich. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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