35-Jähriger landet wegen Todesdrohung gegen Polizisten vor dem Amtsgericht Rahden

Rahden. Für die Justiz ist ein 35-jähriger Mann aus Espelkamp kein Unbekannter. Wiederholt war er mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, unter anderem wegen Beleidigung. Nun stand der Mann in Rahden vor Gericht. Der Mann soll im betrunkenen Zustand unter anderem Polizisten mit deren Tötung bedroht haben. Es war ein Mai-Nachmittag in diesem Jahr, der für den Espelkamper vor dem Amtsgericht Rahden endete. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld warf ihm Hausfriedensbruch, Beleidigung und Bedrohung vor. Der Mann wollte laut Anklage in der Espelkamper Innenstadt seine Freundin besuchen und geriet mit der Vermieterin in Streit, die ihm zuvor verboten hatte, das Grundstück zu betreten. Alarmierte Polizeibeamte erteilten dem 35-Jährigen einen Platzverweis. Dem kam der angeklagte 35-jährige Espelkamper erst gar nicht nach, entfernte sich dann laut Anklage aber doch einige Meter. Dann soll er Passanten angeschrien haben. Deswegen nahmen die Polizisten den Mann mit zur Wache nach Minden. Dabei soll er die Beamten in deutscher und russischer Sprache beleidigt und ihnen gedroht haben, sie zu töten. Entschuldigung im Gericht Sein Mandant stelle die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft nicht in Abrede, sagte der Anwalt des Espelkampers. Der Anwalt verwies darauf, dass sein Mandant seit Längerem ein Alkoholproblem habe. Die Blutprobe am Tattag habe bei 2,82 Promille gelegen, zur Tatzeit seien es wohl etwa drei Promille gewesen. Deshalb könne sich sein Mandant nicht mehr an Details erinnern. &bdquo;Er weiß, dass da was war.“ Eigentlich habe der Espelkamper seine Lebensgefährtin besuchen wollen – &bdquo;mit drei Atü auf dem Kessel“, so der Anwalt. Die Vermieterin habe ihn auf das Hausverbot hingewiesen. Dann sei die Polizei gekommen und der Angeklagte sei nicht damit einverstanden gewesen, weggeschickt zu werden. &bdquo;Er wird auch geschimpft haben.“ Wenn er den Beamten mit dem Tod gedroht haben solle, dann sei das nicht ernst gemeint gewesen. Wenn die Beamten die Bedrohung erwähnt hätten, dann werde er das wohl so gesagt haben, räumte der Anwalt für seinen Mandanten diesen Vorwurf ein. Der Angeklagte habe auf dem Weg nach Minden auf dem Rücksitz des Streifenwagens gesessen und Handfesseln getragen, sagte als Zeuge einer der am Einsatz beteiligten Polizeibeamten (26). Der Angeklagte sei sehr laut gewesen, habe auf Russisch Beleidigungen ausgesprochen und auch gesagt, dass er kommen und die Beamten umbringen wolle. Dann habe der Angeklagte seinen Kopf mehrfach gegen die Scheibe des Streifenwagens geschlagen. Beratung über das Strafmaß Der Angeklagte entschuldigte sich im Gericht bei den Beamten für die Beleidigung und Bedrohung. Der Angeklagte habe ihn schon einmal beleidigt, merkte dann der Beamte an. Zudem habe der angeklagte Espelkamper vor rund eineinhalb Jahren Widerstand gegen Beamte geleistet und in Richtung eines Polizisten gespuckt. Der Espelkamper berichtete, kürzlich eine Kurzzeit-Entgiftung gemacht zu haben und sich um eine Therapie für sich und seine Freundin zu bemühen. Daran erinnerte auch der Anwalt. Der Anwalt befasste sich mit der Frage, wie die Tat angemessen geahndet werden könnte – und erinnerte an den Paragrafen 64 des Strafgesetzbuches, wonach suchtkranke Straftäter nicht einfach im Gefängnis landen, sondern im Maßregelvollzug therapiert werden. Eine solche Einrichtung für die Therapie suchtkranker Straftäter betreibt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in der Klinik Schloss Haldem. Eine Geldstrafe bei seinem Mandanten mache auch keinen Sinn, wohl aber eine Bewährungsstrafe mit einer Art freiwilligen &bdquo;64-er Auflage“. Sein Mandant sei angesichts des hohen Promille-Werts zudem vermindert schuldfähig. &bdquo;Sie haben gesehen, dass sich was ändern muss“ In diese Richtung ging auch der Strafantrag der Vertreterin der Staatsanwaltschaft. Sie forderte sechs Monate Freiheitsstrafe, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt werden sollen – verbunden mit der Auflage, eine Entziehungskur zu machen. Zudem soll der Mann 120 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Der Anwalt stellte in seinem Plädoyer die Zahl der Arbeitsstunden ins Ermessen des Gerichtes und beantragte fünf Monate Haft, die zur Bewährung ausgesetzt werden und mit der Weisung zu einer Therapie verbunden sein sollten. Die Therapie werde über den LWL laufen. Richter Bastian Janotta verhängte sechs Monate Haft, die für die Dauer von drei Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden – verbunden mit der Weisung zur Entziehungskur. Zudem verhängte der Richter 120 Stunden gemeinnützige Arbeit und will dem Mann einen Bewährungshelfer zur Seite stellen. &bdquo;Sie haben gesehen, dass sich etwas ändern muss“, wandte sich der Richter an den Angeklagten. Bei einem Verstoß gegen eine der Auflagen und den Widerruf der Bewährung würde der Angeklagte das gefährden. News über WhatsApp: Zum kostenlosen WhatsApp-Kanal für den Kreis Minden-Lübbecke geht´s hier.

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