Nur zehn Meter lang: Kaputter Bahnstrecken-Abschnitt verhindert Start der Rahdener Museumsbahn

Rahden. Vor 125 Jahren erhielt Rahden mit dem Bau der Bahnstrecke Bünde-Rahden Anschluss an die große weite Welt. 1910 wurde die Bahnstrecke von Rahden nach Nienburg (Weser) eröffnet. Heute ist sie westlich der Weser noch bis Uchte erhalten. Die Bahn baute in Rahden ein Betriebswerk mit heute acht Ständen – und das ist inklusive der funktionstüchtigen Drehscheibe bis heute erhalten. Genutzt wird das Gebäude von der Firma Meier Guss. Zwei Stände aber wurden der Museumseisenbahn Rahden-Uchte zur Verfügung gestellt, die hier ihre historischen Fahrzeuge wartet. Groß war die Hoffnung, dass die ab dem 16. Juni wieder in Richtung Lavelsloh und Uchte fahren können. Aber diese Hoffnung ist vorerst geplatzt. Der Bahnbetrieb zwischen Rahden und Uchte ruht seit 2020. Zunächst bremste die Corona-Krise die Eisenbahner aus. Als Fahrten wieder möglich gewesen wären, gab es wegen Schäden an einigen Punkten der Strecke eine Sperrung durch die zuständige Eisenbahnaufsicht. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins begannen mit großem Engagement, die in Teilen zugewucherte Strecke wieder freizulegen und beseitigten Schäden. Und eigentlich hätte es am 16. Juni wieder losgehen sollen. Die Museumseinbahner um die Vorsitzende Christina Schwarze müssen den Start nun aber auf unbestimmte Zeit absagen und sprechen von einem herben Rückschlag für die Museumsbahn kurz vor der geplanten Wiederaufnahme des Fahrbetriebs einen neuen Rückschlag erlitten. Termin für die Abnahme stand schon fest Der Termin für die Abnahme der Strecke durch die Landeseisenbahnverwaltung NRW stand bereits fest, der Fahrbetrieb sollte zunächst auf dem Teilstück zwischen Rahden und Lavelsloh am 16. Juni wieder aufgenommen werden. Stück für Stück hätte es dann später wieder bis Uchte gehen sollen, teilte Christina Schwarze mit. Für diesen Streckenabschnitt waren bereits alle im Vorfeld geforderten Prüfungen erfolgt und die erforderlichen Arbeiten abgeschlossen. Bei einer Routinekontrolle durch die Museumsbahner ist nun jedoch in einem kleinen Teilstück direkt an der Landesgrenze ein Mangel am Gleis entdeckt worden, durch den eine Befahrung der Strecke nicht möglich ist. &bdquo;Die Kollegen waren da routinemäßig unterwegs“, sagte Christina Schwarze. &bdquo;Dort liegen Betonschwellen und es gibt einen Durchlass über den Grenzbach. Die Schrauben der Schienenplatte sind ab und die Schiene hängt ein kleines Stückchen über den Schwellen.“ Betroffen sei ein etwa zehn Meter langer Abschnitt der Bahnstrecke, auf dem sich die Schiene nun mit wenig Kraftaufwand hin und her bewegen lasse. Folgen der nassen Witterung? Die Betonschwellen seien mehrere Jahrzehnte alt und die Schienen seien hier noch mit Holzdübeln verschraubt, sagte Schwarze. Heute nutze man Kunststoffdübel, aber die habe es damals noch nicht gegeben. Die Holzdübel seien aber nun in dem betreffenden Bereich &bdquo;fertig“. Die Museumsbahner vermuten nach Angaben Schwarzes, dass die Strecke in den vergangenen Jahren auf beiden Seiten des gemauerten Durchlasses leicht abgesackt ist. Die nasse Witterung der vergangenen Monate habe den Holzdübeln dann den Rest gegeben. &bdquo;Die Strecke wurde im vorigen Herbst vermessen und da war der Schaden noch nicht da“, sagte Schwarze. Vor einer Behebung des Schadens könne auch die Bereisung für die Abnahme der Strecke nicht stattfinden, merkte die Vorsitzende der Museumsbahn an. Selber können die Museumsbahner die erforderlichen Arbeiten nicht leisten, die Sanierung muss an eine Fachfirma vergeben werden. &bdquo;Wir schauen derzeit, wer das machen kann und was das kostet.“ Zum derzeitigen Zeitpunkt ist nicht klar, wie hoch die Kosten sein werden oder wie schnell die Arbeiten stattfinden können. Es sollen jetzt zunächst so schnell wie möglich Angebote eingeholt werden, im nächsten Schritt muss dann die Finanzierung geklärt werden. Eine Prognose, wann der Fahrbetrieb wieder starten kann, ist nach Angaben Schwarzes derzeit nicht möglich. Aber die ehrenamtlichen Museumsbahner lassen sich nicht unterkriegen. &bdquo;Wir haben schon so viel geschafft in der letzten Zeit. Das schaffen wir jetzt auch noch“, so die Vorsitzende Christina Schwarze.

Meistgelesen