Beißender Geruch im Garten – Minden-Lübbecker stellen Strafanzeige gegen Nachbarin

Petershagen-Wietersheim. Die Stadt spricht von einem Nachbarschaftskonflikt – die Betroffenen fürchten jedoch um ihre Gesundheit. In Wietersheim haben fünf Anwohner wegen Vergiftungserscheinungen Strafanzeige gegen eine Nachbarin gestellt. Weil sie Angst haben, dass die Verwaltung den Vorfall herunterspielt, wandten sie sich nun an die Öffentlichkeit. Was ist passiert? Am Abend des 23. August wurde im Garten eines Mehrfamilienhauses Geburtstag gefeiert. Plötzlich bemerkten die Gäste einen stark beißenden Geruch – nach Teer oder Benzin, berichtet Anwohnerin Sandra Kauffeld. Sie seien dann irgendwann regelrecht aus dem Garten geflohen. Der Gestank habe über Tage hinweg angehalten, wurde mal stärker, mal schwächer. &bdquo;Mit offenem Fenster schlafen war nicht möglich“, sagt Kauffeld, die daraufhin ihren Vermieter informierte. Besonders betroffen fühlt sich nach eigener Aussage das Ehepaar Schaefer, das dort in einem Eigenheim wohnt. Annette Schaefer (54) musste, so sagt sie, am 2. September wegen heftiger Kopfschmerzen und Schwindel ins Krankenhaus. Ihr Mann Horst (56) sagt, er sei arbeitsunfähig gewesen – ebenfalls wegen Vergiftungserscheinungen. Bewohner des benachbarten Mehrfamilienhauses klagten über Kopfschmerzen, Durchfälle und ähnliche Beschwerden. Noch heute komme es, je nach Windrichtung, immer wieder zu Geruchsbelästigungen, so Horst Schaefer. Nachbarschaftsstreit landet vor Gericht: Löhner Familie kämpft nach Eskalation gegen jahrelangen Terror Petershäger Nachbarn seit 2023 im Streit Nach dem Vorfall wurde zunächst der Gasversorger gerufen. Auch er nahm den intensiven Geruch wahr, konnte Stadtgas aber ausschließen. Ebenso wenig gelang es den Abwasserbetrieben, die Quelle zu finden. Zuletzt schaltete sich das städtische Ordnungsamt ein. Ein Mitarbeiter stellte fest, dass auf dem Nachbargrundstück ein Zaun mit einer Substanz gestrichen worden sei, die früher zur Konservierung von Bahnschwellen genutzt wurde – und seit Langem verboten ist. Er vermutete, dass dieser Zaun regelmäßig nachgestrichen werde, da sich der Geruch nach einer Weile immer wieder verflüchtige. Die beklagte Nachbarin war bisher für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Das Ehepaar Schaefer liegt mit der Nachbarin seit Jahren im Streit. Die Vorwürfe reichen von abgestellten Fahrzeugen, einer baufälligen Hütte, Müll, Rattenbefall bis hin zu einem angeblich illegal errichteten Wohnhaus im Außenbereich ohne eine geregelte Ver- und Entsorgung. Bereits 2023 hatten Schaefers beim Kreis Minden-Lübbecke Beschwerde eingelegt – ohne Erfolg. Deshalb wertet die Stadt Petershagen den Fall nun vor allem als Nachbarschaftskonflikt. Beide Parteien hätten sich wiederholt gegenseitig belastet, heißt es aus der Pressestelle. Der Kreis habe daher ein Mediationsgespräch empfohlen. Zum Thema: Schiedsleute berichten: &bdquo;Die Zündschnur ist ziemlich kurz geworden“ .responsive23-VIB6DTfmLr2DRdMG-pie-nachbarschaftsverhaeltnis { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-VIB6DTfmLr2DRdMG-pie-nachbarschaftsverhaeltnis { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-VIB6DTfmLr2DRdMG-pie-nachbarschaftsverhaeltnis { padding-top: 142.86%; } } Umwelt- und Gesundheitsamt sieht keine Gesundheitsgefahr Die Geruchsbelästigung sei auf das Streichen des Zauns und nicht auf Probleme der Abwasserentsorgung zurückzuführen, erklärt Stadtsprecherin Tatjana Brast. Nach Rücksprache mit dem Umwelt- und Gesundheitsamt habe keine akute Gesundheitsgefahr bestanden. Auch die Polizei habe zuletzt keinen auffälligen Geruch mehr feststellen können. &bdquo;Die verharmlosen das“, meint hingegen Annette Schaefer. Sie vermutet, dass unter anderem vertuscht werden soll, dass die Klärgrube nicht ordnungsgemäß geleert werde oder Genehmigungen fehlerhaft erteilt worden seien. Die Angst wohnt mit im Haus: Nachbar macht Bielefelder Familie das Leben zur Hölle Anwohner sorgen sich um Garten, Obst und Kinder Auch die anderen Anwohner geben sich mit dieser Aussage nicht zufrieden. Mittlerweile sind es mehr als zehn Erwachsene und einige Kinder. Selbst wenn die momentane Situation im Kern auf einem Nachbarschaftsstreit beruhe, so werde dieser nun auf dem Rücken der Nachbarn ausgetragen, heißt es. Die Schaefers wiederum klagen, dass sie ihren Garten nicht mehr nutzen können. &bdquo;Kann ich das Obst überhaupt ernten?“, fragt sich Horst Schaefer. Nachbarin Evelin Balke empfindet den Geruch als &bdquo;Provokation“. Und Sandra Kauffeld, die auch an ihren Sohn denkt, der gerne draußen spielt, sagt: &bdquo;Ich möchte nur, dass es endlich aufhört.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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