Rahdens schlechteste Brücke steht jetzt vor dem Neubau

Rahden. Die Stadt Rahden ist Besitzerin zahlreicher Brücken. Der Zustand vieler Bauwerke ist nicht bestens. Bei allen Brücken ragt die so genannte Hülsenbrink-Brücke in Pr. Ströhen heraus. Die Prüfungen ergaben derart schlechte Noten, dass die Hülsenbrink-Brücke seit Jahren als schlechteste Brücke in der Stadt Rahden gilt. Die Traglast ist auf drei Tonnen beschränkt. Eine Sanierung der maroden Brücke ist nicht möglich. Sie hätte auch schon neu gebaut sein sollen, steht aber nach wie vor. Jetzt aber soll es soweit sein. Das Bauwerk stammt wahrscheinlich aus den 1960er Jahren und über diese Brücke führt die Straße Hülsenbrink über den Großen Diekfluss. In Sichtweite dieser Brücke führt auch eine Brücke der B 239 über den Großen Diekfluss – und auf dieser Bundesstraßen-Brücke ist natürlich deutlich mehr los als auf der kleineren Brücke im Besitz der Stadt Rahden. Auf den ersten Blick sieht die so genannt Hülsenbrink-Brücke ganz gut aus. Aber dieser erste Blick täuscht. Welche Schäden die Hülsenbrink-Brücke mittlerweile hat Ein Tragbalken der Hülsenbrink-Brücke biegt sich durch. Für Autofahrer nicht sichtbar sind weitere Schäden: Auf der Unterseite der Brücke wird der Beton schadhaft. Der Beton wird durchfeuchtet und so kommt Rost an die Stahl-Bewehrung. Die damals übliche Konstruktionsweise verstärkt dieses Problem. Damals war die Abdeckung zum Stahl nur sehr gering. Zwischen Außenhaut und Betonstahl gibt es nur zwei, drei Zentimeter. Heute sind es mindestens fünf Zentimeter. Zudem haben die Experten Ausspülungen an den Widerlagern der Brücke festgestellt. Dass ein Schutzanstrich auf dem Beton nach und nach abplatzt, das ist schon fast Nebensache. Die Kosten für den Neubau der Brücke gab Bau-Fachbereichsleiter Dieter Drunagel während der Sitzung des Betriebsausschusses Straßen mit rund 690.000 Euro an. Nach Angaben Drunagels hat die Bezirksregierung nun einem förderunschädlichen vorzeitigen Baubeginn zugestimmt. Aktuell läuft die Ausschreibung und wenn deren Ergebnisse vorliegen, dann soll es einen Förderbescheid der Bezirksregierung für den Neubau von Rahdens schlechtester Brücke geben, kündigte Drunagel an. Mit der Übergabe des Bescheids und dem Baubeginn rechnet Drunagel im Mai. Wo die Bagger auch anrollen Die Stadt erwartet für die neue Hülsenbrink-Brücke einen aus Steuergeld finanzierten Zuschuss des Landes und der EU aus einem Förderprogramm für Wirtschaftswege von 70 Prozent. Mit dem Förderprogramm soll die Befahrbarkeit von Wirtschaftswegen im ländlichen Raum sichergestellt werden. Und die Brücke, so merkte es Drunagel im Ausschuss an, sei Teil des Wirtschaftsweges. Auch der Neubau der so genannten Mühlenbrücke zwischen Pr. Ströhen und Ströhen (Hann.) steht nach Angaben Drunagels nun bevor. Die Brücke über die Große Aue verbindet NRW und Niedersachsen und ist laut Drunagel für die Landwirtschaft wichtig. Der Neubau der Brücke steht im Zusammenhang mit der Flurbereinigung Ströhen-Süd, in deren Rahmen auch die Landesgrenze begradigt wird. Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling hatte Ende September vorigen Jahres an Matthias Schubert von der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Ströhen-Süd einen aus Steuergeld finanzierten Förderbescheid für den Brückenbau in Höhe von 792.000 Euro überreicht. Bei der Übergabe direkt auf der Grenzbrücke waren seinerzeit auch die beiden Bürgermeister Bert Honsel (Rahden) und Matthias Kreye (Wagenfeld) sowie Vertreter der Stadt Rahden, Vertreter niedersächsischer Behörden und die Pr. Ströher CDU-Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann dabei.

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