News am Morgen: 21. November

Großeinsatz auf A2, zweifache Krebsdiagnose und Rettungs-App-Einsatz

Die meistgeklickten lokalen Schlagzeilen aus den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke plus das Wetter: Alles Wichtige zum Start in den Tag im kurzen Überblick.

Rund 150 Einsatzkräfte von Polizei, Zoll und Kreis waren im Einsatz rund um die Autobahnraststätten Lipperland Süd und Nord. | © Claus Frickemeier

Lena Kley
21.11.2025 | 21.11.2025, 09:32

Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke. Ein Lkw fährt in eine Parkbucht der Autobahnraststätte Lipperland-Nord an der A2, zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen signalfarbene Pylonen auf, um einen Bereich abzustecken, der in den nächsten Stunden nicht beparkt werden kann: Bitte folgen: Großeinsatz von Polizei, Zoll und Lebensmittelkontrolle auf der A2 bei Herford

Am 1. April dieses Jahres ging es zum Arzt, einen Tag später zum MRT und noch einen Tag später für eineinhalb Wochen ins Krankenhaus. „Da ging es schon nicht mehr um die Frage, ob ich Krebs habe, sondern nur noch um die Frage, um welche Form es sich handelt“, erzählt Frederik Bulthaup am Telefon. Die Diagnose sei ein Schock gewesen, sagt der 23 Jahre alte Musiker und Musikproduzent. Inzwischen gibt es aber die gute Nachricht: „Ich bin komplett krebsfrei.“: Diagnose mit 23: Hiddenhauser Musiker nach Zweifach-Krebs zurück im Leben

„Gestern um 16:58 Uhr mussten wir den Notruf 112 rufen, weil unsere Mutter (90) einen epileptischen Anfall hatte. Was dann geschah, war einfach unglaublich …“ So beginnt der emotionale Post von Volker Lücking in der Facebook-Gruppe „Du kommst aus Hüllhorst, wenn…“. Über 2.000 Likes, 100 Mal geteilt und 65 Kommentare später meldet sich einer der Ersthelfer direkt unter dem Beitrag. Lücking wollte mit seinem Post vor allem eins: seine Dankbarkeit zeigen: Mutter erleidet Anfall: Hüllhorster überwältigt von schneller Hilfe dank neuer App

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Wichtig in OWL

Mehrere seiner sechs Schwestern, seine Mutter und ein paar Freunde sitzen versammelt im Zuschauerbereich von Saal 1 im Bielefelder Landgericht, als der Angeklagte Berat Nimani am Donnerstagmorgen, 20. November, von Justizwachtmeistern in den Gerichtssaal geführt wird. Er lächelt zu ihnen hinüber. Er zwinkert. Seine mitangeklagte Schwester wirft ihnen ein mit den Händen symbolisiertes Herz zu. Sie zeigen Zuversicht, dabei steht am Ende des Tages das harte Urteil der X. Großen Strafkammer an: Blutrache-Prozess in Bielefeld: Hartes Urteil für fast tödliche Schüsse vorm Landgericht

Wetter in Herford und Minden-Lübbecke

Am Morgen bleibt die Wolkendecke geschlossen, die Temperaturen liegen bei rund minus 4 Grad. Später zeigt sich ein klarer Himmel, die Höchstwerte erreichen etwa 1 Grad. Am Abend ist es leicht bewölkt bei minus 2 bis minus 1 Grad. In der Nacht bleibt es überwiegend klar mit einzelnen Wolkenfeldern, die Temperaturen sinken auf rund minus 3 Grad. Der Wind weht schwach, in Böen mit 5 bis 10 Kilometern pro Stunde.

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Glosse am Morgen

„Wer kannte meinen Opa?“

Ein Foto vom Opa von Melanie Schröder - August Schröder (1912 bis 1962). - © Privat
Ein Foto vom Opa von Melanie Schröder - August Schröder (1912 bis 1962). | © Privat

Mit emotionalen Worten hat sich Melanie Schröder jetzt an die NW-Redaktion gewandt. Sie bedankt sich für die große Anteilnahme bei der Stolperstein-Verlegung für ihren Großvater August Schröder (1912 bis 1962) vor wenigen Tagen. „Ich hätte nicht damit gerechnet und war sehr berührt darüber, wie viele Menschen sich für das Schicksal meines Großvaters interessiert haben“, schreibt sie.

Zufälligerweise habe sie bei der Verlegung bereits eine Person getroffen, die ihren Großvater persönlich kannte und ihr einige neue und unbekannte Geschichten erzählen konnte. Gerne möchte sie noch weitere Hintergründe erfahren.

So ist Schröder, die in Berlin lebt, immer noch auf der Suche nach den drei Kindern ihres Großvaters, die bereits vor seiner KZ-Zeit auf die Welt gekommen waren und bis heute unbekannt sind. „Ich möchte gerne mehr erfahren, als das wenige, was ich in öffentlichen Archiven aus Datenschutzgründen finden kann“, schreibt Schröder. Aber auch all jene, die August Schröder, der sein Wohnhaus einst an der Diebrocker Straße 49 hatte, persönlich kannten, bittet sie, sich zu melden.

Anlaufstelle dafür ist das Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken. Entweder unter Tel. 05221 189257 oder per E-Mail an: info@kuratorium-herford.de. Schröder war 1941 von den NR-Schergen inhaftiert worden. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er, körperlich stark beeinträchtigt, nach Herford zurück. Auf seinem linken Auge war er so gut wie blind.

Aus seiner Wiedergutmachungsakte geht hervor, dass August Schröder nach seiner Haft in große Not geriet. Er wurde mehrfach straffällig – unter anderem wegen Essensdiebstählen – und verlor immer wieder seinen Wohnsitz. Zeitweise lebte er in Notunterkünften.

Die Erfahrungen der Verfolgung hinterließen tiefe psychische Spuren: Er entwickelte starke Ängste, erneut ins KZ gebracht oder mit seiner neu gegründeten Familie zu Hause vergast zu werden. 1962 starb er im Alter von nur 49 Jahren in der psychiatrischen Heilanstalt Gütersloh... Hinnak