Desolate Kassenlage: Gesprächsbedarf wegen Rahdener Bäderbetrieb

Rahden. Die schlechte Kassenlage der Stadt Rahden wirkt sich auch auf das Wasserwerk und den städtischen Bäderbetrieb aus. Deshalb haben der zuständige Betriebsausschuss wasser/Abwasser und der Stadtrat anders als sonst üblich nicht über den Gesamt-Wirtschaftsplan angestimmt. Einzig die Teil-Wirtschaftspläne für den Bereich Trinkwasserversorgung und den Abwasserbereich wurden im Betriebsausschuss und dann auch im Rat einmütig abgesegnet. Christoph Flieder, im Rathaus als Werkleiter zuständig für den Eigenbetrieb Wasser/Abwasser und damit die städtischen Bäder, verwies schon im Betriebsausschuss auf die angespannte finanzielle Lage der Stadt. Der Bäderbereich sei sehr verlustreich. In den vergangenen Jahren verzeichnete die Stadt Rahden im Bereich von Freibad und Hallenbad jährlich einen Verlust von rund 300.000 Euro. &bdquo;Das muss durch den allgemeinen Haushalt gedeckt werden“, sagte Flieder. Warum nur über Teile der Planung entschieden wurde Damit begründete Flieder auch die Abstimmung nur über Teil-Wirtschaftspläne in Ausschuss und Rat. So solle vermieden werden, vollendete Tatsachen geschaffen zu haben. Über den Entwurf des Haushaltsplanes werde schließlich wohl erst Ende Februar oder Anfang März abgestimmt. Der vollständige Wirtschaftsplan für den Eigenbetrieb &bdquo;Wasserwerk der Stadt Rahden und städtische Bäder“ für das Wirtschaftsjahr 2024 mit den übrigen Sparten &bdquo;Strom“ und &bdquo;Bäder“ soll gemeinsam mit dem Entwurf des Haushalts im ersten Quartal des kommenden Jahres im Rat beschlossen werden. Eine Vorberatung im Ausschuss wird über einen noch festzulegenden Termin im Rahmen einer Sondersitzung erfolgen, kündigte die Stadt im Betriebsausschuss an. Hierbei werde insbesondere auf die finanzielle Entwicklung des Bäderbetriebes eingegangen. Warum im Wasserwerk investiert werden soll Dann solle auch über einen möglichen Sanierungsbedarf gesprochen werden, kündigte Flieder im Ausschuss und im Rat an. Es gehe nicht um eine Schließung des Bades, sondern um Transparenz &bdquo;vor dem Hintergrund der sehr angespannten Haushaltslage“. Die angekündigten Beratungen seien keine Entscheidung über die Zukunft der Bäder, merkte Flieder im Rat an. Die Trinkwasser-Sparte habe keine große Verknüpfung mit dem städtischen Haushalt, merkte Flieder im Fachausschuss an. &bdquo;Wir finanzieren das über die Trinkwassergebühr.“ Eine Änderung der Gebühr ist laut Verwaltung nicht erforderlich. Mangan und Eisen im Wasser haben Folgen Das Wasserwerk könnte im kommenden Jahr weniger Geld für Energie ausgeben. Im Wirtschaftsplan sind noch 230.000 Euro veranschlagt. Für das zu Ende gehende Jahr waren es 290.000 Euro. Ertüchtigen will das Wasserwerk nach Angaben Flieders Brunnen. Der Brunnen 5 werde wohl einen Ersatz brauchen, denn dieser Brunnen müsse jetzt sehr häufig regeneriert werden. Auch bei den Pumpen muss investiert werden. Wegen des hohen Gehaltes an Mangan und Eisen seien die Laufzeiten der Pumpen &bdquo;unterdurchschnittlich.“ Bei zwei Filtern im Wasserwerk steht eine Sanierung an, für die rund 120.000 Euro veranschlagt sind. Ziel sei es, die Leistung der Filter zu erhöhen, merkte Christoph Flieder an. Dann solle das Wasserwerk auch in Zeiten &bdquo;kritischer Abnahme“ liefern können. Zeiten &bdquo;kritischer Abnahme“ sind nach Angaben Flieders &bdquo;zwei, drei Wochen im Sommer“. Bekanntlich hatte die Stadt Rahden in den vergangenen Jahren angesichts von Hitze und Trockenheit wiederholt zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser aufgerufen. Knapp hätte es werden können, da bei der Aufbereitung des Trinkwassers die bisherige Kapazität der Filterstraße der Flaschenhals war. Neues Jahr, neue Gebühren Anders als beim Trinkwasser sieht der von der Politik gebilligte Teil-Wirtschaftsplan für den Abwasserbereich Gebührenerhöhungen vor. Der Kubikmeter Schmutzwasser verteuert sich um 15 Cent auf 3,55 Euro. Für einen Kubikmeter Regenwasser fallen künftig 76 Cent an – zwei Cent mehr als derzeit. Flieder erinnerte an die vierte Reinigungsstufe, die derzeit in der Rahdener Kläranlage gebaut wird. Mit der soll die Qualität des geklärten Wassers besser werden – etwa durch das Herausfiltern von Schmerzmittel-Rückständen. Eventuell müsse auch noch eine Anlage zur Eliminierung von Phosphor gebaut werden. Christoph Flieder hofft, dass die Bauarbeiten im Jahr 2025 beendet sind.

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