Vorsitzender legt Amt nieder: Streit in der Partei

Rahden. Die Auseinandersetzungen in der Freien Wählergemeinschaft Rahden gehen weiter. Nun hat der 1. Vorsitzende Jürgen Steinkamp den Vorsitz mit sofortiger Wirkung niedergelegt und seinen Austritt aus dem Verein erklärt. Eine für Freitagabend von ihm anberaumte Mitgliederversammlung hat Steinkamp abgesagt. Der Streit um die letztlich gescheiterte Aufnahme von zwei Ratsmitgliedern der UfR (Unabhängig für Rahden) in die FWG hat damit eine neue Stufe erreicht. Ex-FWG'ler bilden eigene Fraktion Eine entsprechende Erklärung gab Jürgen Steinkamp ab. Auch Doris Bölk, die bisherige Vorsitzende der FWG-Fraktion im Stadtrat, habe der FWG Rahden den Rücken gekehrt, sagte er. Jürgen Steinkamp und Doris Bölk haben zudem der Fraktion der FWG im Stadtrat den Rücken gekehrt. Sie bilden für den Rest der Wahlperiode eine eigene Fraktion. "Das ist der Plan", merkte Steinkamp gegenüber nw.de an. Absetzung und Ausschluss vor zwei Wochen Im Rahdener Stadtrat würde es dann bis zum Ende der Wahlperiode sieben Fraktionen geben. Der FWG-Fraktion gehören nun noch Monika Staubach und Herbert Kröger an. Herbert Kröger aber tritt mittlerweile als 1. Vorsitzender der UfR (Unabhängig für Rahden) auf und tritt für die UfR als Direktkandidat im Wahlbezirk Tonnenheide-Süd an. Sollte Kröger die FWG-Fraktion auch verlassen, dann hätten die Freien Wähler ihren Fraktionsstatus verloren. Jürgen Steinkamp hatte den Vorsitz in der FWG Rahden am 24. Januar dieses Jahres übernommen. Zuvor hatte Hannelore Kühnen dieses Amt inne. Während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vor zwei Wochen hatten die dabei anwesenden Mitglieder der FWG Jürgen Steinkamp als Vorsitzenden abgesetzt und ihn ebenso wie Doris Bölk und Herbert Kröger aus dem Verein ausgeschlossen. Austritt aus der FWG Mühlenkreis Vor zwei Wochen hatten die Teilnehmer der außerordentlichen Mitgliederversammlung auch für den Austritt der FWG Rahden aus der FWG Mühlenkreis gestimmt. Ein entsprechendes Schreiben hat die Kreis-FWG nach eigenen Angaben mittlerweile bekommen. Für die Kreis-FWG bewerben sich Steinkamp und Bölk um Mandate im Kreistag. Die Nominierung der Kreistags-Kandidaten sei einmütig erfolgt, hatte Kurt Riechmann von der FWG Mühlenkreis erklärt. Spekulationen um Rolle der UfR Den Austritt von Jürgen Steinkamp und Doris Bölk bestätigte auch Jan Hlozan, Kassierer im Vorstand der FWG Rahden. Er erinnerte an Spekulationen, wonach die UfR auf Wählerstimmen aus den Reihen der FWG hoffen soll und deshalb einen Keil in die FWG getrieben haben soll. Die UfR-Fraktion im Rat besteht derzeit aus Gundel Schmidt-Tschech und Dieter Sprado. Beide hatten im Frühjahr 2016 die FWG-Fraktion verlassen und die UfR gegründet. UfR widerspricht FWG-Vermutungen &bdquo;Wir haben keinen Keil in die FWG getrieben“, widersprach Schmidt-Tschech. Das einzige Motiv bei den Gesprächen sei gewesen, dass es nicht zwei unabhängige Wählergruppierungen geben sollte. &bdquo;Die UfR ist die UfR und bleibt die UfR“, so Schmidt-Tschech. Die UfR habe immer sachlich Politik gemacht. Bei einer Mitgliederversammlung der FWG Ende Juli kam es gar nicht mehr zu Wahl von Kandidaten für die Ratswahl am 13. September. Bei dieser Versammlung wurde nach Angaben von Jan Hlozan abgestimmt, ob die Freien Wähler an der Ratswahl teilnehmen sollten. Eine Mehrheit sei dagegen gewesen. Welche Tendenz es nun bei der FWG gibt Jürgen Steinkamp aber habe dabei auch die Stimmen von Schmidt-Tschech und Sprado gezählt, die gegen eine Wahl-Teilnahme der FWG stimmten, obwohl sie keine Mitglieder der Freien Wähler gewesen seien. Hlozan erinnerte daran, dass sich eine Mehrheit der FWG-Mitglieder gegen eine Wiederaufnahme von Schmidt-Tschech und Sprado ausgesprochen habe. Wie es nun weitergeht bei der FWG? Es werde demnächst ein Treffen geben, um darüber zu sprechen, merkte Jan Hlozan an. Es gebe Tendenzen, "dass wir aufhören". Es mangele auch an jüngeren Mitgliedern.

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