Preußisch Oldendorf: Mammutprojekt Kirchturm-Sanierung gestartet

Preußisch Oldendorf. Es ist ein Mammutprojekt, aber es kann jetzt beginnen. Fast eineinhalb Jahre ist es her, dass große Putzteile vom Kirchturm der St. Dionysius-Kirche herab- und den städtischen Mitarbeitern, die Buden für den Maispaß aufstellten, direkt vor die Füße fielen. Schnell wurde klar: Hier muss dringend gehandelt, der Kirchturm umfangreich saniert werden. Der Bereich wurde mit einem Bauzaun abgesperrt, um Passanten vor herabfallenden Putzteilen zu schützen, Veranstaltungen wie der Sternenzauber mussten an einen anderen Ort verlegt werden. Was dann folgte: Spenden sammeln und jede Menge Anträge stellen. Denn die Kirchengemeinde ist schließlich nicht auf Rosen gebettet. Doch Pfarrer Michael Weber, der damit in den vergangenen Monaten alle Hände voll zu tun hatte, hatte jetzt sehr gute Nachrichten zu verkünden. Die Kirchturmsanierung ist offiziell gestartet. Und damit nicht genug. Es zeigte sich anhand der zahlreichen Spenden, dass die Preußisch Oldendorfer sich sehr mit &bdquo;ihrer“ Kirche, deren Geschichte mehr als 1.000 Jahre zurückreicht, identifizieren. So kamen bis Ende September 15.500 Euro an zweckgebundenen Spenden zusammen. Zusammen mit dem freiwilligen Kirchgeld und den weiteren Förderungen von Denkmalschutz (140.000 Euro), Land (50.000 Euro), Stiftung Kirchenbau (25.000 Euro), Kirchenkreis (80.000 Euro), Stiftung zur Förderung der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Preußisch Oldendorf (40.000 Euro), Sparkasse (2.500 Euro) und Volksbank (1.000 Euro) sieht es so aus, als ob der Eigenanteil der Kirchengemeinde fast gen null geht. Insgesamt 400.000 Euro sind für die Sanierung veranschlagt und dadurch, dass die Firmen nun beauftragt sind, sei diese Summe gesetzt, sagte Weber. &bdquo;Das ist jetzt safe.“ Kosten von 400.000 Euro seien gesetzt Zum Startschuss für die Kirchturmsanierung hatten sich Förderer und Freunde der Kirchengemeinde zu einer kleinen Feierstunde eingefunden, bei der Pfarrer Michael Weber allen persönlich seinen Dank aussprach. Sozusagen als Vertreter von Bund, Land, Stadt und Bezirksregierung in einer Person war Bundestagsabgeordneter Achim Post nach Preußisch Oldendorf gekommen. &bdquo;Wenn Sie alle nicht mitgeholfen hätten, hätten wir das nicht hinbekommen“, sagte er. Gemeinde, Kirchenkreis, Stadt, Land, Kreis; alle seien nicht auf Rosen gebettet. Umso schöner sei es, jetzt auch einmal gute Nachrichten verkünden zu können. Und das Ganze ginge auch nur, wenn man einen &bdquo;Motor“ für ein solches Großprojekt habe, und der sei Pfarrer Michael Weber, so Achim Post. Er überbrachte auch die Grüße der Bezirksregierung Detmold, die für die Sanierung ein &bdquo;gutes Gelingen, ohne Zwischenfälle“ mit auf den Weg gab. Für den offiziellen Startschuss durfte der Bundespolitiker auch gleich draußen - mit Bauhelm geschützt - zur Tat schreiten und mit dem Hammer am Kirchturmsockel &bdquo;auf den Putz hauen“. &bdquo;Der ging erstaunlich schnell ab“, sagte Michael Weber mit einem Lachen. Den Rest des Putzes werden die Handwerker in den kommenden Wochen abschlagen und neuen auftragen. Dafür wird der Kirchturm zunächst eingerüstet. Auch soll im Zuge der Putzarbeiten das verbogene Ziffernblatt der Kirchturmuhr gerichtet werden. Am Ende der Arbeiten - laut Pfarrer Weber voraussichtlich im Sommer 2025 - soll der Kirchturm wieder wie ursprünglich sandfarben erstrahlen. Der gräulich-schlammfarbene Ton ist dann passé. St. Dionysius ist eine der ältesten Kirchen in der Region. Die Kirche sei &bdquo;ein Ort mitten im Ort“, sagte der Pfarrer in einer kleinen Andacht. &bdquo;Ein Ort für alle. (...) Ein Ort, der nach oben weist, mitten im Ort.“ Für viele Menschen sei die Kirche ein wichtiger Ort. Man erhalte nicht nur zwei nationalbedeutende Kunstschätze wie den Passionsaltar von 1520 oder die Bischoff-Führer-Orgel von 1662. Man wolle die Kirche und den Kirchplatz wieder zu einem Ort machen, &bdquo;wo getrauert und gefeiert wird, wo erinnert und gelobt, wo gesungen und gebetet wird“. Auch deshalb - und weil das Gemeindehaus aufgegeben werden muss - wurden einige Kirchenbänke im Seitenschiff entfernt und kleine Sitzecken für Gruppen als Treffpunkt sind entstanden.

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