Startschuss für "gigaschnelles" Internet in Hedem

Pr. Oldendorf-Hedem. Nur glückliche Gesichter beim Start der Glasfaser-Offensive in Pr. Oldendorf: Zur Info-Veranstaltung im &bdquo;Alten Pferdestall" von Schloss Hollwinkel waren neben Bürgermeister Marko Steiner auch knapp 100 Gäste gekommen. Sie haben lange dafür gekämpft – jetzt ist der &bdquo;Traum" wahr geworden. Pr. Oldendorf und auch Hedem werden an das schnelle Glasfasernetz angeschlossen und damit besser versorgt sein. &bdquo;Für uns ist das ein unheimliches Glück, dass Greenfiber hier tätig wird, sonst wären wir noch in hundert Jahren ohne schnelles Internet unterwegs", sagt Kümmerin Eva Rahe im Gespräch. Das Internet werde für viele Dienstleistungen gebraucht, der ländliche Raum oft abgehängt. &bdquo;Die Dörfer werden leider oft vergessen, was das schnelle Internet angeht", macht Rahe deutlich. Der Breitband-Masterplan des Kreises sei zwar für die Außenbereiche Hedems gut gewesen, &bdquo;aber nicht für die Innenbereiche, die nicht angeschlossen wurden". Als auch das in diesem März anberaumte &bdquo;Breitbandgespräch" zunächst keinen Durchbruch brachte, habe er &bdquo;viele hängende Gesichter gesehen", sagt der Geschäftsführer von Greenfiber, Uwe Krabbe. Damals schätzte Krabbe die Kosten für einen Anschluss der 177 Häuser auf rund zwei Millionen Euro - &bdquo;das hätte sich wirtschaftlich einfach nicht gerechnet." Dazu kam ein weiteres Problem: Weil Hedem grundsätzlich als versorgt gilt, darf der Kreis oder Land keine Fördermittel geben. Der Masterplan greift hier nur in den Außenbereichen, nicht aber im Zentrum des Dorfes. Ob es nicht doch eine Lösung gibt? "30 Mbit/s nur theoretisch" Dieser Frage ist Uwe Krabbe in den nächsten Monaten nachgegangen: &bdquo;Mir ist von Vielen gesagt worden, dass die 30 Mbit/s nur theoretisch sind und hier nicht in allen Fällen ankommen." Das habe ihn nicht mehr los gelassen. Also zurück an den Schreibtisch und mit &bdquo;spitzer Feder" gerechnet. Diesmal bezog Krabbe auch das Stadtgebiet Pr. Oldendorf in die Rechnung ein, was das Kosten stark senkte. &bdquo;Jetzt ist das Ganze wirtschaftlich, weil die teureren Anschlüsse auf dem Land durch die günstigeren in der Stadt quer subventioniert werden", sagt Krabbe. &bdquo;Wir mussten einfach größer denken." Mit &bdquo;größer denken" lässt sich auch die zukünftige Strategie der Firma beschreiben: &bdquo;Wir wollen gemeinsam mit Partnern den gesamten Kreis ausbauen", sagt Krabbe. In Zukunft will man auch Bereiche ausbauen, die nicht im Masterplan Breitbandausbau des Kreises einbezogen sind (graue oder schwarze Flecken). UPPT GmbH darf außerhalb der im Masterplan vorgesehenen Flächen tätig werden Den Ausbau in Pr. Oldendorf haben Uwe Krabbe, Paul Gummert, Peter Jorgensen und Tomi Schmidt-Hansen noch ohne weitere Partner bewältigt. Sie gründeten die &bdquo;UPPT GmbH", die anders als Greenfiber auch außerhalb der im Masterplan vorgegebenen Flächen tätig werden darf. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, werden zwei vollständig voneinander getrennte Netze aufgebaut, die erst am Technikstandort zusammen laufen. &bdquo;Die Netze von Greenfiber und von UPPT sind zwei Netze mit zwei verschiedenen Eigentümern", erklärt Krabbe. Dass sich der Ausbau in Pr. Oldendorf lohnt, habe auch mit &bdquo;Synergieeffekten" zu tun, die es zwischen den beiden Firmen gibt. &bdquo;Wir sind ja durch den Ausbau im Rahmen des Masterplans ohnehin mit unseren Monteuren vor Ort – das ist ein enormer Vorteil", erläutert Krabbe. In Hedem hätten die Bauarbeiten schon begonnen, insgesamt sollen rund 15 Kilometer Glasfaser verlegt werden. Und auch im Kreis kommt Greenfiber (ehemals Internexio) schnell voran: &bdquo;Wir werden viel früher fertig, als geplant", verriet Krabbe während der Veranstaltung. Den entscheidenden Vorteil des jetzt verlegten Netzes sieht der Technische Leiter von Greenfiber, Thomas Roskam, in seiner Schnelligkeit. Hedem werde als eine der ersten Gemeinden Europas vom &bdquo;gigaschnellen" Highspeed-Internet profitieren können. &bdquo;Sie bekommen das schnellste, was man momentan kriegen kann, auch in Singapur gibt es nichts Schnelleres für Privatkunden", machte Roskam deutlich. Mehr als 10 Gigabit würde es auch bei den Mitbewerbern nicht geben. Ebenfalls ein positiver Aspekt des Netzes ist seine Redundanz. Greenfiber nutze zwei Leitungen aus Hamburg und aus Frankfurt. &bdquo;Wenn eine ausfällt, sollten sie das gar nicht merken", verspricht Roskam. »Auch in Singapur gibt es nicht Schnelleres für Privatkunden« Zufrieden ist auch Geschäftsführer Krabbe, der den Ausbau in Pr. Oldendorf als &bdquo;Leuchtturmprojekt" versteht: &bdquo;Wir haben ein Herz für die Region", sagt der Geschäftsführer. Und betont: &bdquo;Wir bauen hier ein Netz, das schneller ist, als ihre Computer zuhause und bei dem wir alles, was bremsen könnte, wie Kupferkabel oder Knoten, rausgenommen haben."

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