Sicherheit auf dem Bad Oeynhausener Weihnachtsmarkt kostet 73.000 Euro mehr als im Vorjahr

Bad Oeynhausen. Aufgrund &bdquo;erhöhter Sicherheitsauflagen“ werden Kurpark und Innenstadt in der Adventszeit mit zahlreichen Sperrungen – etwa durch Betonblöcke – bewehrt. Anlässlich des Weihnachtsmarktes ab dem 24. November hat das Staatsbad als Veranstalter vor allem aus Sorge vor sogenannten &bdquo;Überfahrtaten“, wie Attentate und Amokläufe mit Autos im Fachjargon heißen, die Sperrungen ausgeweitet. Dazu gehört auch, den Zugang zum Kurpark für Dienstleister, Gastronomen und Händler mit dem Auto zu unterbinden – zumindest während der Öffnungszeiten des Marktes, montags bis freitags zwischen 16 Uhr und 21.30 Uhr und am Wochenende ab 12 Uhr. Außerhalb der Öffnungszeiten ist der Kurpark immerhin durch die Durchfahrt an der Klinik am Rosengarten zu befahren, die durch eine mobile Polleranlage gesichert ist. Laut Plan ist diese aber nur zwischen 7 und 10.30 Uhr passierbar. Neben den Pollern soll der Kurpark an den verschiedenen Eingängen durch das verschlossene Tor zwischen Badehaus und Gollwitzer-Meier-Klinik, diverse Betonblöcke und sogenannte &bdquo;mobile Sperren“ gesichert werden. Diese bestehen aus einer Sicherheitskraft in einem Transporter, der sich quer über den Durchfahrtsweg stellt und bei Notfällen zum Beispiel einem Rettungswagen weicht. Lesen Sie auch: Alle Infos zum Bad Oeynhausener Weihnachtsmarkt - Die Programmhighlights im Überblick Sicherheitskonzept nach Magdeburger Amokfahrt kritisiert Hauptgrund ist eine – tatsächliche oder zumindest wahrgenommene – Veränderung der Bedrohungslage nach der Amokfahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg 2024. Auf Nachfrage, wie sich die Sicherheitsmaßnahmen von denen der letzten Jahre unterschieden, erklärt Beate Krämer, Geschäftsführerin der Staatsbad GmbH: &bdquo;Sie sind nach dem Gutachten zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg wesentlich umfangreicher geworden.“ In der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts umfuhr der Täter mit einem schwarzen BMW X3 eine Betonblockade und raste durch die Menschenmenge des Weihnachtsmarktes. Sechs Personen starben, 323 wurden verletzt. Kein islamistischer Terroranschlag, wie man bei Taleb A. zunächst vermutete, sondern wohl die Amoktat eines Verwirrten; die Hauptverhandlung begann am Montag. Doch neben dem Motiv des Täters stand auch das Sicherheitskonzept des Magdeburger Weihnachtsmarktes auf dem Prüfstand. Das Zeugnis laut Analyse des Bundesverbandes Veranstaltungssicherheit: mangelhaft. Die Betonquader als Schutzbarrieren seien nicht zertifiziert gewesen, außerdem seien manche Maßnahmen unpräzise formuliert gewesen, etwa sei nirgendwo &bdquo;Art und Ziel“ einer einmal erwähnten &bdquo;mobilen Polizeisperre“ definiert. Aus der Innenstadt: Die Bad Oeynhausener Einkaufsstraße bleibt eine Baustelle - auch beim Weihnachtsmarkt Fast 50 Betonblöcke für Bad Oeynhausener Weihnachtsmarkt In Bad Oeynhausen scheint man solche Fehler vermeiden zu wollen. Auch wenn Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich mit Blick auf die Analyse des Sicherheitskonzeptes in Magdeburg für das Ordnungsamt festhält: &bdquo;Zu beachten ist dabei aber auf jeden Fall, dass jeder Veranstaltungsort seine eigenen Besonderheiten hat und Erkenntnisse zum Beispiel aus Magdeburg hier vor Ort in Bad Oeynhausen nur auf die örtlichen Begebenheiten angepasst übertragen werden können.“ 49 Betonblöcke hat das Staatsbad angeschafft, ausgestattet mit einer Anti-Rutschmatte für zusätzliche Stoppwirkung. Beim vergangenen Oktoberfest waren die Betonblöcke so weit voneinander entfernt, dass auch ein massiger Pkw leicht durch die Lücken hätte fahren können. Das Dilemma ist einleuchtend: Ein Mensch, der sein Leben wegen einer Amokfahrt durch zu große Abstände zwischen zwei Betonblöcken verliert, ist genauso ein Sicherheitsversagen wie der Herzinfarkt, der unbehandelt bleibt, weil der Rettungswagen nicht durch die Betonsperre gepasst hat. Passt der Rettungswagen aber durch, passt auch das Amok-Tatwerkzeug. Musikrechte: Einigung im Gema-Streit um Weihnachtsmärkte: Weiterhin &bdquo;Stille Nacht“ in Bad Oeynhausen? Bad Oeynhausen Sicherheitskonzept kostet 73.000 Euro mehr Beim diesjährigen Weihnachtsmarkt haben die Mehrblocksperren im Kurpark nur noch 1,20 Meter Abstand voneinander – keine Durchfahrt möglich. An der Herforder Straße, die in den Inowroclaw-Platz mündet, muss im Zweifelsfall hingegen ein Rettungswagen durch die Absperrung passen. Das Sicherheitsdilemma soll hier durch eine zusätzliche mobile Sperre gelöst werden. Betonblöcke und Anti-Rutschmatten, dazu das private Security-Personal, das die Transporter bestückt: Die Kosten summieren sich auf 73.000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Getragen wird der Zuschlag nicht vom Staatsbad als Veranstalter, sondern von der Stadt. Immerhin: Die Transporter für die mobilen Sperren stellt ein Unternehmer kostenlos. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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