Wieder zwei Corona-Tote aus Lübbecke - hoher Inzidenzwert in Pr. Oldendorf

Minden. Die Zahl der aktiven Corona-Fälle im Kreis Minden-Lübbecke bleibt konstant hoch - und wieder sind zwei mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen, wird der Kreis Minden-Lübbecke die bestehenden Maßnahmen noch einmal verschärfen: Ab Mittwoch gilt eine nächtliche Ausgangssperre für den gesamten Kreis Minden-Lübbecke. Obwohl der Kreis mit 73 nachgewiesenen Neuinfektionen den niedrigsten Wert seit einer Woche meldet, deutet die vergleichsweise niedrige Zahl nach den Erfahrungen der letzten Wochen nicht auf ein Abflauen der Neuinfektionen hin: Die Zahl der montags gemeldeten Neuinfektionen liegt seit Anfang November immer unter dem Wochendurchschnitt. Ein Grund könnte eine niedrigere Anzahl an Tests an den Wochenenden sein. Rekordwert am Sonntag - jetzt etwas niedriger Aus der etwas niedrigeren Zahl der gemeldeten Neuinfektionen ergibt sich nach einem Rekordwert von 275,13 am Sonntag nach Berechnungen des Mindener Tageblatts ein etwas niedrigerer Inzidenzwert von 272,23 für den gesamten Kreis. Als verbindlicher Inzidenzwert gilt der des Landeszentrums Gesundheit (LZG) NRW, der mit Datenstand 21. Dezember, 0 Uhr, bei 276,4 liegt. Der Unterschied lässt sich damit erklären, dass die heute vom Gesundheitsamt gemeldeten Werte erst um 0 Uhr in die Berechnung des LZG einfließen. Ab diesem Zeitpunkt stimmen die Zahlen vom LZG und MT ungefähr überein. Die MT-Berechnung ist somit ein Vorgriff auf den ab 0 Uhr gültig werdenden Wert. Nach dem Tod eines 64-Jährigen und eines 84-Jährigen, beide wohnten in Lübbecke, steigt die Gesamtzahl der Todesopfer nun auf 67. Die Zahl der infizierten Personen, die in Kliniken im Kreisgebiet behandelt werden müssen, ist erneut gestiegen und ist zum ersten Mal dreistellig: 102 Menschen liegen derzeit in Kliniken, vier müssen im Klinikum Minden invasiv beatmet werden. An den Standorten der Mühlenkreiskliniken in Minden, Lübbecke und Bad Oeynhausen werden 87 Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt, davon elf auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Minden. Im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, werden insgesamt 15 Patienten behandelt, davon 13 auf der Intensivstation und zwei auf der Normalstation. Am Sonntag lagen noch 96 mit dem Coronavirus infizierte Menschen in den Kliniken im Kreis, am Freitag 78. Pr. Oldendorf direkt hinter Minden Die meisten Neuinfektionen innerhalb einer Woche gab es mit 169 in Minden. Aufgrund der Größe der Stadt bleibt der Inszidenzwert mit 206,81 jedoch der niedrigste im Kreisgebiet. Spitzenreiter bleibt hier mit 426.65 Preußisch Oldendorf: Hier haben sich innerhalb der letzten sieben Tage nachgewiesen 52 Menschen mit dem Virus infiziert. An zweiter Stelle folgt Lübbecke mit einem Inzidenzwert von 379.78 und 97 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen. Die Gemeinde Hille, die bislang den niedrigsten Inzidenzwert im Kreisgebiet hatte, liegt nun mit 35 Neuinfektionen in der vergangenen Woche bei einem Wert von 227.66. Der Kreis Minden-Lübbecke reagiert auf die weiterhin hohen Zahlen mit verschärften Maßnahmen für den gesamten Kreis Minden-Lübbecke. "Die einschneidendste Maßnahme für die Bürgerinnen und Bürger ist eine Ausgangsbeschränkung von 21 Uhr bis 4 Uhr. Für die Weihnachtsfeiertage ist die Ausgangsbeschränkung von Mitternacht bis 4 Uhr festgesetzt. Am Silvester gilt die Ausgangsbeschränkung von 1 bis 6 Uhr", teilt Pressesprecherin Mirjana Lenz mit. Die Maßnahmen treten am Mittwoch, 23. Dezember in Kraft und gelten bis zum 10. Januar. Landrätin Anna Katharina Bölling sieht keine Alternative zu den nun verschärften Maßnahmen. &bdquo;Die aktuelle Fallzahlenentwicklung ist dynamisch und steigend. Das Ausbruchsgeschehen ist in allen gesellschaftlichen Zusammenhängen angekommen. Insbesondere in der Alten- und Pflegeheimen hat sich leider ein Schwerpunkt entwickelt." Die Gesamtzahl der aktiven Fälle ist mit 1874 weiterhin hoch. Der Aussagewert dieser Zahl ist derzeit allerdings nicht sehr hoch, da nicht mehr alle tatsächlich genesenen Personen zeitnah als genesen gemeldet werden. Die Priorität liege auf der Nachverfolgung von Kontakten von neu gemeldeten Fällen, heißt es dazu aus dem Kreishaus. Insgesamt wurden bislang 6.379 laborbestätigte Corona-Infektionen gemeldet, davon gelten weiter 4.505 Fälle als abgeschlossen.

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