Ersthelfer können im Kreis Minden-Lübbecke bald per App angefordert werden

Minden. Der Kreis Minden-Lübbecke wird bei der Einführung eines Alarmierungssystems für Ersthelfer – wie erwartet – nun doch auf eine andere Software setzen: Der Kreistag beschloss einstimmig (bei Enthaltung der AfD), das Angebot des Vereins &bdquo;Region der Lebensretter“ umzusetzen und nicht das lange als Favorit geltende Programm &bdquo;Kat-Retter“. Die Verwaltung soll nun dafür sorgen, dass die App im Mühlenkreis zeitnah an den Start gehen kann – sechs Jahre, nachdem das Thema erstmals politisch diskutiert wurde. Vor dem finalen Beschluss gab es aber noch einmal eine längere Diskussion über ein Detail bei der Ausgestaltung. Zum Hintergrund: Die Kreispolitik hatte im November 2024 die Einführung von &bdquo;Kat-Retter“ beschlossen, doch vor Kurzem war die Verwaltung – laut eigener Aussage &bdquo;per Zufall“ – auf das alternative Angebot &bdquo;Region der Lebensretter“ gestoßen. Dieses biete mehrere Vorteile, unter anderem sei es deutlich weniger personalintensiv, es sei viel günstiger und ermögliche eine überregionale Alarmierung, außerdem könne es schneller an den Start gehen, hieß es. Lesen Sie auch: Hilferuf per App: So können Ersthelfer Notfallopfern schnell helfen Wer kann sich in der App als Retter registrieren? Im Kreistag, der den Beschluss aus dem Fachausschuss für den Wechsel noch bestätigen musste, ging es dann noch einmal darum, welche Qualifikationen potenzielle Ersthelfer nachweisen müssen, damit sie sich in der App registrieren können. Zugelassen sind in der &bdquo;Region der Lebensretter“ zum Beispiel Ärzte, Rettungsdienstmitarbeiter, Feuerwehrleute, Pflegekräfte oder betriebliche Ersthelfer. Diese Kriterien legt der Verein fest, der Kreis hat darauf keinen Einfluss – bei &bdquo;Kat-Retter“ wäre es anders gewesen. Lesen Sie auch: Mit Technik zum Lebensretter: Einen Defibrillator kann jeder bedienen SPD will Zugang zur App für Interessierte erleichtern Die SPD-Fraktion wollte den Kreis der potenziellen Retter erweitern und den Zugang zur App für alle Interessierten erleichtern. In einem Änderungsantrag forderte sie, dass die Verwaltung nach dem Start der Retter-App &bdquo;jährlich ein begrenztes Kontingent zur Ersthelferausbildung für Freiwillige ohne Vorqualifikationen“ zur Verfügung stellen soll. So könne man Interessierte dazu bringen, sich als Ersthelfer zu registrieren, da ihnen keine Kosten für einen solchen Kurs entstünden, argumentierte Thomas Darlath. Bei der Vergabe sollten Personen aus unterversorgten Gebieten oder Regionen mit langen Eintreffzeiten des Rettungsdienstes bevorzugt berücksichtigt werden. Man habe dies bewusst nicht mit Zahlen und Kosten hinterlegt – die finanziellen Auswirkungen wären gering, man traue der Verwaltung zu, angemessen zu entscheiden, wie viele Ersthelfer-Kurse bezahlt werden, so Darlath. Mehrheit will App starten und dann prüfen, wo es noch hakt Mit dem SPD-Vorschlag konnten sich die anderen Fraktionen aber nicht anfreunden. &bdquo;Wir sollten die App jetzt erst einmal an den Start bringen und dann schauen, wie sie funktioniert und ob man nachjustieren muss“, entgegnete Brigitte Sawade-Meyer (CDU). Auch die Grünen und die FDP sprachen sich dafür aus, das Programm einzuführen und dann zu prüfen, wo es noch Verbesserungspotenzial gebe. Es sollten zunächst keine weiteren Kosten entstehen. Am Ende wurde der SPD-Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt und anschließend der Wechsel auf die &bdquo;Region der Lebensretter“ geschlossen bestätigt. Ab wann die App in Minden-Lübbecke verfügbar sein wird, ist noch unklar. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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