23. Juni bis 29. Juni

Wochenrückblick: Messerattacke unter Großfamilien, verfaulte Erdbeeren und Tiny Houses

Die meistgeklickten lokalen Schlagzeilen im Kreis Herford und im Kreis Minden-Lübbecke der vergangenen Woche. Alles Wichtige im schnellen Überblick.

Im Netz kursieren mittlerweile zahlreiche Videos von dem Polizeieinsatz im Zuge der Messerattacke. In diesem etwa ist zu sehen, wie die Herforder Polizei dem Opfer Erste Hilfe leistet. | © Daniel Salmon

29.06.2025 | 02.07.2025, 13:26

Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke. In der vergangenen Woche gab es viele Nachrichten, die den Norden von OWL bewegt haben. Hier sind die wichtigsten Themen zum Nachlesen.

Messerattacke in Herford: Streit unter Großfamilien

Nach einer Messerattacke in Herford, die sich in den frühen Morgenstunden ereignete, war die Polizei mit einem Großaufgebot präsent und sperrte Teile der Mindener Straße. Die Bielefelder Mordkommission „Wolke“ ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts an einem 53-jährigen Mann, der zunächst lebensgefährlich verletzt wurde, aber mittlerweile außer Lebensgefahr ist. Die Auseinandersetzung begann in einer Shisha-Bar und eskalierte später auf der Straße, wo mehr als 30 Personen involviert waren. Die Messerattacke steht im Zusammenhang mit einer Fehde zwischen zwei Großfamilien. Weitere Hintergründe zur Tat hat die NW dokumentiert.

Kaum verkaufte Tickets für Parklichter-Konzert in Bad Oeynhausen

Der Vorverkauf für das Parklichter-Konzert in Bad Oeynhausen am 1. August ist mit nur 1.500 verkauften Tickets enttäuschend. Die Staatsbad GmbH, die dringend auf Einnahmen angewiesen ist, hat sich von ihrem langjährigen Partner, der Bielefelder Konzertagentur Vibra, getrennt und stattdessen eine unbekannte Bookerin aus Berlin engagiert. Diese Entscheidung scheint sich negativ auf den Ticketverkauf auszuwirken. Seit 2006 hat der Konzertfreitag junge Besucher angezogen und war ein Marketinginstrument für Bad Oeynhausen. Mit Künstlern wie Jan Delay und Clueso erreichte man Besucherzahlen von bis zu 7.200. Doch die Zusammenarbeit mit Vibra, die das finanzielle Risiko trug und für Künstlergagen, Personal und Catering aufkam, wurde beendet.

Riesenhaufen entsorgter Erdbeeren gammelt vor sich hin

Spaziergänger in Kirchlengern haben einen großen Haufen entsorgter Erdbeeren am Feldweg „Am Arenskampe“ entdeckt, was zu Verwunderung und Fragen über Lebensmittelverschwendung führte. Der süßliche Geruch der Früchte war deutlich wahrnehmbar, und angesichts der gestiegenen Preise für deutsche Erdbeeren könnte der Wert des entsorgten Obstes beträchtlich sein. Die Entsorgung großer Mengen von Erdbeeren, insbesondere in einem Landschaftsschutzgebiet, wirft rechtliche Fragen auf. Die Gemeinde Kirchlengern verwies auf die Zuständigkeit des Kreises Herford für die Abfallüberwachung. Kreis-Pressesprecher Patrick Albrecht erklärte, dass die Lagerung und Verwertung von Bioabfällen außerhalb von Schutzgebieten grundsätzlich erlaubt sei, innerhalb dieser jedoch strenge Regeln gelten.

Brüder Schlau aus Porta geht in Eigenverwaltung

Die Brüder Schlau Gruppe aus Porta Westfalica hat beim Amtsgericht Bielefeld ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, um ein Sanierungskonzept umzusetzen und sich finanziell neu aufzustellen. Das Gericht hat dem Antrag zugestimmt. Die Gehälter der rund 3.900 Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld bis August 2025 gesichert. Die Gruppe, die bereits seit November in finanziellen Schwierigkeiten ist, sieht in der Sanierung eine Chance zur strategischen Neuausrichtung im Bereich Raumausstattung und Heimtextilien.

Tiny-Houses in Bad Oeynhausen

Die Tiny-House-Bewegung hat Bad Oeynhausen erreicht, wo auf einem 4.000 Quadratmeter großen Grundstück zwei Minihäuser mit je 45 Quadratmetern Wohnfläche entstanden sind. Die Anzahl solcher Häuser in der Stadt ist unbekannt, da das deutsche Baurecht keine Unterscheidung zwischen Tiny-Häusern und herkömmlichen Einfamilienhäusern macht. Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich mindestens 500 Minihäuser gebaut, getrieben von steigenden Mieten und dem Wunsch nach einem umweltfreundlichen, simplen Lebensstil.

Herforder Firma Wellteam erleidet Millionenschaden durch Cyberangrif

Das Herforder Unternehmen Wellteam hat durch einen Cyberangriff vor vier Wochen einen Millionenschaden erlitten, hat aber die Produktion wieder vollständig aufgenommen. Geschäftsführer Sieghard Schöneberg bestätigte in einem Pressegespräch, dass alle Maschinen stabil laufen und die Auslieferung planmäßig erfolgt. Nachdem der Angriff erkannt wurde, wurden die IT-Systeme abgeschaltet, was zu einem kompletten Produktionsstillstand führte.