„Es war wie in einem Horrorfilm“: Männer-Gruppe verfolgt und greift Paar aus Minden an

Minden. Ein Paar aus Minden ist in der Nacht zu Sonntag von mehreren jungen Männern angegriffen worden. &bdquo;Mein Freund wurde festgehalten und ich geschlagen“, berichtet die 37-jährige Frau aus der Weserstadt. Sie und ihr Partner möchten aus Angst vor den Tätern, die bis zum Prozess auf freiem Fuß sind, anonym bleiben. Die Polizei bestätigt den Vorfall auf MT-Nachfrage: Gegen 2.30 Uhr in der Nacht zu Sonntag wurden die Beamten zu einem Einsatz am Königswall gerufen. Im Bereich der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule war es zu einer Auseinandersetzung zwischen einem Pärchen aus Minden sowie zwei Petershägern (18, 20) gekommen, teilt Polizeisprecher Thomas Bensch mit. Ein weiterer Mann (22) sei zwar auch dabei gewesen, zu dem Zeitpunkt jedoch nicht als Aggressor aufgetreten. Frau stellte sich schützend vor ihren Freund &bdquo;Wir waren auf einer Party im Bunker“, erinnert sich die Mindenerin. Händchen haltend seien die beiden anschließend in der Nacht in Richtung Stiftstraße auf dem Weg nach Hause gewesen. Als die beiden auf Höhe der Gesamtschule waren, gingen sie an der Gruppe mit den drei Männern vorbei. &bdquo;Es wurden anzügliche Sprüche gemacht. Wir sind aber einfach weitergegangen“, so die Frau weiter. Auch auf Beleidigungen hätten sie nicht reagiert, doch als sie sich umdrehte, sah sie, dass die Männer ihnen folgten. &bdquo;Da bekam ich das erste Mal richtig Angst“, so die 37-Jährige. Lesen Sie auch: Philipos-Prozess: &bdquo;Übel, widerlich und unglaublich“ - blutendes Opfer wird in neuem Video beleidigt Plötzlich kam einer der drei angerannt. &bdquo;Ich hab mich im letzten Moment vor meinen Freund gestellt“, sagt die Frau. Sie hätte die Hoffnung gehabt, dass Männer zu einer Frau nicht so brutal seien. Die Vorfälle in der Obermarktstraße und im Kurpark in Bad Oeynhausen gingen ihr durch den Kopf. &bdquo;Ich wollte nicht, dass meinem Freund so etwas zustößt.“ Partner wurde von einem aus der Gruppe festgehalten Ihre Hoffnung zerschlug sich, als der 18-Jährige sie auf ein parkendes Auto schleuderte und auf sie einschlug. Einige Schläge gingen daneben, so die Mindenerin. &bdquo;In seinem Gesicht war so eine Wut und Hass zu sehen. Angst hatte ich in diesem Moment nicht, ich stand unter Schock und versuchte, mich gleichzeitig aus der Situation zu befreien.“ Es hätte ein Gerangel gegeben. Das Opfer konnte sich näher zum Angreifer ziehen, sodass dieser nicht mehr ausholen konnte. &bdquo;Ich weiß nicht mehr wie, aber plötzlich stand ich wieder auf dem Gehweg“, berichtet sie. Ihr Freund wollte ihr helfen, wurde aber von dem 20-Jährigen aus der Gruppe festgehalten. Dieser sei der größte der drei Männer gewesen. Als der 18-jährige Angreifer von der Frau abgelassen hatte, begann er, ihren festgehaltenen Freund zu schlagen. Wie sie sich befreien konnten, kann das Opfer nicht mehr so genau sagen, aber es ging alles sehr schnell. Als sie &bdquo;frei“ waren, hätte der 20-jährige Angreifer gesagt: &bdquo;Scheiß drauf, die ficken wir jetzt!“ &bdquo;In diesem Moment bekam ich richtige Angst“, sagt die 37-Jährige. Sie konnten aber flüchten und dabei die Polizei anrufen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Die drei Männer gingen hinterher. Sie liefen nicht, sondern schlenderten gemütlich auf der Straße in Richtung des Paares. &bdquo;Hinter uns war nur das dunkle Glacis und ich wusste, wenn die Polizei jetzt nicht schnell kommt, ist es vorbei mit uns. Es war wie in einem Horrorfilm“, so die Frau. Opfer hat bis heute Angstzustände Die Polizisten trafen jedoch schnell ein und konnten einen weiteren Angriff verhindern. Der 22-Jährige, der sich bis zu dem Zeitpunkt eher im Hintergrund gehalten hatte, verhielt sich unkooperativ gegenüber den Beamten, berichtet Polizeisprecher Thomas Bensch. Er widersetzte sich den Anweisungen und beleidigte diese, sodass er in Gewahrsam genommen wurde. Den drei beschuldigten Petershägern wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bielefeld eine Blutprobe entnommen. Für alle drei gab es eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Die 37-Jährige wurde mit einem Krankenwagen ins Klinikum gebracht. Es bestand der Verdacht auf einen Kieferbruch. Dieser bestätigte sich nicht, so die Frau gegenüber dem MT. &bdquo;Es war nur ein Haarriss, Prellungen und ein blaues Auge“, erläutert das Opfer. Die körperlichen Blessuren seien aber nicht das Schlimmste an der ganzen Sache: &bdquo;Ich habe Angstzustände, Herzrasen, kann kaum schlafen, bin nervös und schreckhaft. Ich traue mich nicht mehr alleine mit dem Hund raus zu gehen und habe ständig Angst, diese Personen wieder zu treffen.“ Sie könne immer noch nicht verstehen, warum sie angegriffen wurden und fordert eine gerechte Strafe für die Täter.

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