Nach zwei Jahren Umbau: Eröffnungstermin für Mindener Restaurant „Hue Asia“ steht

Minden. Die Woks sind noch eingeschweißt, die Edelstahl-Behältnisse für das Gemüse leer, aber schon bald sollen sie zum Einsatz kommen: Am Dienstag, 7. Mai, will das Restaurant &bdquo;Hue Asia“ am Markt 12 eröffnen. Dann liegen fast zwei Jahre Umbauzeit hinter Besitzer Ibrahim Coban. Dass es so lange dauerte, lag unter anderem an Problemen mit dem Brand- und Denkmalschutz. Dazu sei Ärger mit Baufirmen gekommen, berichtet er. &bdquo;Ich bereue es, dass ich diesen Laden gemacht habe“, meint Coban heute. Nun ärgert er sich, dass die schriftliche Genehmigung für die Außengastronomie noch nicht da ist - mündlich hat die Stadt sie ihm aber bereits erteilt. Trotzdem enden die Aufgaben auch mit der Eröffnung nicht: Die Untere Denkmalbehörde hat ihm drei Jahre Zeit gegeben, die Fassade umzugestalten. Die Küche ist direkt am Eingang Rückblick: 2022 hatte der gelernte Koch die leer stehenden Räume des ehemaligen Juweliergeschäfts Döring entdeckt und Pläne für ein Restaurant in Minden geschmiedet. Es ist nicht sein erstes, in Bückeburg betreibt er ein gleichnamiges asiatisches Lokal, das nach seiner Ehefrau Hue benannt ist. Mit Blick auf Minden sagt der 61-Jährige: &bdquo;Die Lage am Markt hat mich interessiert.“ Zudem habe hier ein Asiate mit ähnlichem Konzept gefehlt, so sein Eindruck. Das sieht vor, dass die Speisen - auch Saucen - vor den Augen des Gastes frisch zubereitet werden, die Küche befindet sich deshalb direkt am Eingang. Unter anderem dafür musste das ehemalige Juweliergeschäft umgebaut werden. Dabei gab es einige Unstimmigkeiten zwischen Coban und der Stadt Minden, vor allem wegen des Brand- und Denkmalschutzes. Ein Knackpunkt war die Fassade. Coban gestaltete sie um, die Front besteht nun komplett aus Glas. Bei der Verglasung über Eck bemängelte die Stadt aber, dass die &bdquo;erforderliche Wand in Brandschutzqualität“ fehle. So erklärte sie es damals auf MT-Nachfrage. Zudem äußerte sie den Wunsch, dass die Fassade ähnlich der des rechten Nachbargeschäfts gestaltet werden sollte. Weil Coban ohne Baugenehmigung mit den Arbeiten begonnen hatte - er erhielt sie laut Stadt erst am 16. August 2023 -, stoppte das Amt sie zwischenzeitlich. Wie ging es danach weiter? Feuerschutzwand statt Glas Das Glaselement an der Außenseite ist mittlerweile verschwunden, hier gibt es nun die erforderliche Feuerschutzwand. Für die Umgestaltung der Außenfassade habe ihm die Stadt drei Jahre Zeit gegeben, berichtet Coban. Ein Entwurf wurde bereits abgestimmt. Susann Lewerenz von der Pressestelle der Stadt bestätigt das. Die Untere Denkmalbehörde habe der Umgestaltung in einem Zeitraum von drei Jahren zugestimmt, da eine zeitnahe Umsetzung für den Bauherrn nicht möglich gewesen sei. &bdquo;Die Schlussabnahme wurde mit ,alter bestehender Fassade’ durchgeführt, damit Herr Coban erstmal eröffnen kann.“ Aber was genau bemängelt die Stadt? &bdquo;Der derzeitige Ist-Zustand spiegelt an der linken Seite (Hue Asia) weder die Fassadenproportionen des Gebäudes mit eher stehenden Fensterproportionen noch die filigrane Profilausbildung der Schaufenster der rechten Gebäudeseite wider“, erklärt die Stadtsprecherin. Die geplante und genehmigte Fassade berücksichtige hingegen die historischen und architektonischen Merkmale des Gebäudes und ziele darauf ab, den ursprünglichen Charakter und die Bedeutung des Denkmals zu bewahren. Coban ist froh über den Aufschub, auch aus finanziellen Gründen. Das Restaurant in Bückeburg habe die Arbeiten mitfanziert, dankbar sei er zudem dem Vermieter, an den er bislang keine Miete zahlen musste. Der gelernte Koch schätzt die Gesamtinvestitionen für den Umbau auf rund 220.000 Euro. Allein 37.000 Euro habe die Lüftung gekostet, bei deren Einbau sich Coban noch immer benachteiligt fühlt. Die Anlage ist nun insgesamt 60 Meter lang und führt durchs Lokal bis in die hinteren Räume und nach draußen. Stadt erteilt mündlich Genehmigung für Außengastronomie Vor neun Wochen habe er die Genehmigung für die Eröffnung erhalten. Nun fehlt noch die für die Außengastronomie. Das macht Coban wieder wütend. Seit sechs Wochen warte er darauf. Auf Nachfrage teilt die Stadt mit, dass sich die Erteilung der schriftlichen Genehmigung aus internen personellen Gründen verschoben habe, sie soll nun in der Woche der Eröffnung erfolgen. Dem Inhaber sei aber mehrmals mitgeteilt worden, dass er auch ohne vorliegende schriftliche Genehmigung die Außengastronomie aufstellen dürfe, schreibt Susann Lewerenz. Im Innenbereich von &bdquo;Hue Asia“ ist jedenfalls alles einsatzbereit, die Waren sind auch schon bestellt, berichtet Ibrahim Corban. Insgesamt 24 Sitzplätze auf zwei Ebenen gibt es in seinem Lokal, der obere Bereich soll auf Kinder zugeschnitten sein. Überall an den Wänden hängen Fotos seiner sieben Monate alten Tochter. &bdquo;Wir sind ein Familienbetrieb“, betont er. Auf dem Marktplatz will der Besitzer künftig 16 Tische für jeweils vier Gäste aufstellen. Das Restaurant soll montags bis sonntags von 11 bis 21 Uhr geöffnet sein, mit sechs Mitarbeitenden will Coban starten, später brauche er um die 20. Auch seine Frau und er werden hier kochen. Der 7. Mai ist übrigens sein 62. Geburtstag. &bdquo;Das ist ein Geschenk, das ich mir verdient habe“, meint Ibrahim Coban.

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