Kreispolizei will umziehen und sucht neuen Standort

Minden. Die Polizeibehörde des Kreises Minden-Lübbecke wird das zentrale Dienstgebäude an der Marienstraße in Minden in absehbarer Zeit aufgeben und in einen Neubau an anderer Stelle ziehen. Über diese Pläne des Landes NRW wird die Kreisverwaltung am nächsten Montag die Politik informieren. Das derzeitige Gebäude sei mittlerweile deutlich zu klein und stark sanierungsbedürftig, nennt die Verwaltung in der Vorlage für die Sitzung des Kreisausschusses zwei Hauptgründe. So seien etwa das Dach und die Fassade porös sowie schlecht isoliert. Außerdem sei keine Barrierefreiheit gegeben, es fehlten Parkplätze und das Gebäude weise darüber hinaus &bdquo;erhebliche sicherheitstechnische Mängel“ auf. Das Hauptgebäude wurde im Jahr 1984 errichtet, seit 2006 nutzt die Polizei auch den mit einer Brücke verbundenen Anbau. Die nun erforderlichen Sanierungen können nicht im laufenden Betrieb vorgenommen werden, heißt es in den Ausführungen für die Politik, denn ein geordneter Dienstbetrieb während der Bauphase wäre nicht möglich. Ausweichflächen für Baumaterial und Maschinen stünden nicht zur Verfügung, zusätzliche Flächen für Bedienstete und Parkplätze könnten auf dem Grundstück an der Marienstraße nicht geschaffen werden. Obendrein sei der Standort auch aus einsatztaktischer Sicht wegen des künftig beschrankten Bahnübergangs – die Planung dafür läuft bereits seit längerer Zeit – nicht mehr geeignet. Zu klein und zu viele Mängel Ralf Steinmeyer, Sprecher der Polizei Minden-Lübbecke, fasst die Situation auf Anfrage wie folgt zusammen: &bdquo;Die derzeitige Liegenschaft an der Marienstraße bietet nicht mehr ausreichend Platz für die vielfältigen polizeilichen Belange. Eine Erweiterung an dieser Stelle ist aufgrund der fehlenden Fläche nicht möglich – der Mittellandkanal sowie die Ringstraße und die Marienstraße lassen das nicht zu.“ Auch er verweist auf den Wartungs- und Sanierungsbedarf, letztlich sei ein Neubau an anderer Stelle alternativlos. Bis die Beschäftigten in ein neues Dienstgebäude einziehen können, wird es laut Steinmeyer aber noch einige Jahre dauern. Als Gründe dafür nennt der Polizeisprecher vor allem die umfangreichen Prozessabläufe mit ihren diversen Fristen sowie eine europaweite Ausschreibung. Das Land NRW baut neue Polizeidienstgebäude nicht mehr selbst. Stattdessen sucht es einen Investor, der das jeweilige Gebäude nach seinen Vorgaben errichtet und es dann langfristig an die Polizei vermietet. &bdquo;Im Idealfall bietet der Investor gleich noch ein geeignetes Grundstück mit an“, sagt Steinmeyer. Die Polizei definiert dazu ein Auswahlgebiet, in dem das Gebäude gebaut werden muss. An dem gesamten Prozess ist neben der Minden-Lübbecker Behörde vor allem das Landesamt für Polizeiliche Dienste (LZPD) mit Sitz in Duisburg beteiligt. Hinzu komme noch der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, erklärt Ralf Steinmeyer. Das LZPD teilt die Ansicht des Kreises und der hiesigen Polizei und stimmt der Aufnahme des Verfahrens zur Realisierung einer Neuanmietung zu, heißt es in der Vorlage für den Kreisausschuss. Kreis will geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen Damit eine Ausschreibung Erfolg haben kann, ist es laut Auskunft des Kreises erforderlich, dass mindestens ein Grundstück im Auswahlgebiet potenziellen Investoren zur Verfügung steht. In Abstimmung mit der Polizei schlägt die Verwaltung eine aus zwei Flurstücken bestehende Fläche in Porta Westfalica vor, und zwar an der Ecke Porta-Allee/Kreisstraße in der Nähe des Johannes-Wesling-Klinikums. &bdquo;Es handelt sich dabei um die einzigen geeigneten Grundstücke, die sich im Besitz des Kreises Minden-Lübbecke befinden.“ Die Politik soll am kommenden Montag in öffentlicher Sitzung (16 Uhr, Kreishaus) die grundsätzliche Bereitschaft signalisieren, diese Fläche im Verfahren des Landes als möglichen Standort für ein neues Polizeigebäude zur Verfügung zu stellen. Landrätin Anna Bölling (CDU) und Polizeidirektor Mathias Schmidt werden dann auch Einzelheiten zu den Neubauplänen erläutern. Die Polizei werde den Standort Marienstraße bis zu einem Umzug im vollen Umfang nutzen können, so dass alle Aufgaben wie gewohnt zu bewältigen seien, betont Sprecher Ralf Steinmeyer: &bdquo;Die Einsatzfähigkeit der Polizei ist gegeben.“

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