Insolvenz bremst Glasfaserausbau im Norden von Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Die Bauarbeiten fürs superschnelle Internet haben sich zügig durch den Norden der Kurstadt gefräst. Die Wunden im öffentlichen Raum schließen sich aber stellenweise bloß im Schneckentempo. Zahlreiche Straßenzüge sind in den vergangenen Monaten aufgerissen worden. Kilometerweise sind die apfelsinenfarbenen Glasfaser-Leerrohre verbuddelt worden, durch das später die eigentlichen Glasfaserstränge eingeblasen werden. Die Erdarbeiten in einigen nördlichen Stadtteilen ruhen derzeit allerdings, weil eine Tiefbaufirma überraschend zahlungsunfähig ist. Die Arbeitskolonnen haben die Arbeit niedergelegt. Betroffen sind etwa 2.500 Hausanschlüsse. Das Amtsgericht Meppen hat Ende Juli über das Firmenvermögen der Convert GmbH aus Niederlangen das Insolvenzverfahren eröffnet. Hauseigentümer der Werrestraße in Eidinghausen berichten der NW, dass sie die Bauarbeiter, die mit Schaufel, Spitzhacke und Minibagger auf der Straße die Glasfaserleitungen ins Erdreich verlegten, schon etwas länger nicht mehr gesehen haben. Zusagen, die bei den Bauarbeiten im September 2024 zur Wiederherstellung der Hauseinfahrt gemacht wurden, seien nicht eingehalten worden. Das sei an zahlreichen Straßenzügen in Eidinghausen zu sehen. Auf Nachfragen der Anwohner seien die Verantwortlichen nicht erreichbar gewesen. Stadtwerke: Ausbau läuft &bdquo;nicht planmäßig“ Die Stadtwerke Bad Oeynhausen (SBO) haben von der Insolvenz der Tiefbauer &bdquo;durch Zufall“ erfahren, wie Stadtwerke-Sprecherin Gesa Meden auf Nachfrage der NW erklärt. Die Arbeitskolonnen sollen aber noch bis August tätig gewesen sein. Die Stadtwerke überwachen die Ausführung der Bauarbeiten im öffentlichen Raum. Der Glasfaserausbau im Norden der Kurstadt erfolge &bdquo;derzeit nicht planmäßig“, so Meden. Wegen der Insolvenz gebe es derzeit aber kaum Ärger mit Arbeitskolonnen. Mit Blick auf die Wiederherstellung der Oberflächen bestätigen die Stadtwerke den Eindruck der Eidinghausener Hausbesitzer. Bislang, so Meden, sei von den Glasfaserbaustellen im Norden nur &bdquo;ein sehr geringer Teil vollständig abgeschlossen“. Derzeit seien Stadt und Stadtwerke mit den verantwortlichen Bauleitern der beteiligten Firmen im Gespräch, um potenziell gefährliche Baustellen im öffentlichen Raum schnellstmöglich zu entschärfen. Das verantwortliche Glasfaserunternehmen habe aber inzwischen einen Dienstleister beauftragt, die offenen Restarbeiten zu übernehmen. &bdquo;Aus diesem Grund blicken wir der Umsetzung der Restarbeiten positiv entgegen“, so die Stadtwerke-Sprecherin. Lesen Sie auch: Probleme mit Glasfaseranschluss in Bad Oeynhausen Welche Auswirkungen der Ausfall eines Tiefbauunternehmens auf den Glasfaserausbau im Norden der Kurstadt hat, ist nicht einfach herauszufinden. Die nördlichen Ortsteile von Bad Oeynhausen sollen von der Eon-Tochter Westconnect mit Glasfaser versorgt werden. Greenfiber, das zunächst an der Seite der Stadtwerke Bad Oeynhausen den Ausbau stemmen wollte, ist inzwischen nur noch als Vertragspartner von Westconnect dabei. So war es in einer Pressemitteilung Ende März 2024 zu lesen. Das Glasfasernetz im Norden wird derzeit von der Firma Westnetz im Auftrag der Firma Westconnect ausgebaut. Westnetz wiederum hat zwei Tiefbaufirmen mit den Bauarbeiten beauftragt, erläutert die Eon-Pressesprecherin Sarah Steinert im Auftrag von Westconnect auf Nachfrage. In Dehme und Rehme sind Arbeitskolonnen der Firma B2Projects unterwegs. In den anderen nördlichen Stadtteilen war die Firma Convert mit ihren Arbeitern zugange. Nach Auskunft der Stadtwerke gab es bisher in den Stadtteilen Wulferdingsen, Werste, im Kirchspiel Bergkirchen sowie in Eidinghausen Glasfaserverlegearbeiten. In Volmerdingsen dagegen habe bislang keine Bautätigkeit stattgefunden, so Stadtwerke-Sprecherin Gesa Meden. Westconnect sieht &bdquo;wenige Wochen“ Verzögerung Nach Darstellung von Westconnect umfasse die durch die Insolvenz entstandene Verzögerung &bdquo;wenige Wochen“, so Firmensprecherin Sarah Steinert auf Nachfrage. Der insolvente Tiefbauer sei nur für einen Teil der Arbeiten im Norden beauftragt. Steinert: &bdquo;Da Westnetz sehr zeitnah gehandelt hat und sich bereits in der Beauftragung eines neuen Unternehmens befindet, sind wir guter Dinge, die Auswirkungen gering halten zu können.“ Wie viele Arbeitskolonnen im Norden im Einsatz waren, teilt Westconnect nicht mit. Das sei von Ausbaugebiet zu Ausbaugebiet &bdquo;sehr unterschiedlich“ gewesen. Derzeit allerdings, das bestätigt Westconnect, ruhen die Arbeiten allerdings. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten zeitnah wieder aufgenommen werden“, so die Firmensprecherin. Sie verwies darauf, dass derzeit auch die Verbindungen zwischen den einzelnen Ausbaugebieten fertiggestellt würden. Die Arbeiten in Wulferdingsen, im Gewerbegebiet Wulferdingsen sowie in Werste seien bereits mit einem neuen Bauunternehmer wieder aufgenommen worden. Wann die bislang bloß provisorisch geschlossenen Hauseinfahrten wie an der Werrestraße in Eidinghausen wiederhergestellt werden, ist noch unklar. Dass der Asphalt im September 2024 aufgerissen und immer noch nicht neu asphaltiert wurden, sei kein Standard. Allerdings sei es &bdquo;gängige Praxis, dass die Wiederherstellung von Asphaltflächen am Ende einer Baumaßnahme in einem Rutsch vorgenommen werden“, so Steinert. Derzeit fänden Abstimmungen mit dem Bauunternehmen statt, welches die Wiederherstellung der Oberflächen &bdquo;zeitnah durchführen“ soll. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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