Rail Campus braucht Platz: Minden sucht Investor, der modernen Bürokomplex baut

Minden. Zwischen Gleisanlagen am Bahnhof und dem Gelände der DB-Systemtechnik soll in ein bis zwei Jahren ein neues, modernes Bürogebäude entstehen. Die Stadt Minden hat dafür 2024 das Grundstück an der Pionierstraße 18 und 20 gekauft und will nun die Garagen und verfallenen Werkstätten darauf abreißen lassen, um die Fläche für einen Investor vorzubereiten. Der soll das Areal dann kaufen und nach Vorgaben der Stadt einen sogenannten Science-to-Buisness-Komplex darauf errichten - also ein Gebäude, dass Wissenschaft und Unternehmen unter einem Dach vereint. Ein entsprechendes Vergabeverfahren wird bereits vorbereitet, wie dem Ausschuss für Stadtentwicklung jetzt vorgestellt wurde. Austausch mit der Bahn für Harting und Wago wichtig Die Verwaltung reagiert damit auf einen ausdrücklichen Wunsch des Rail Campus, der laut Angaben des Beigeordneten Lars Bursian Flächenbedarf hat, aber selbst nicht in der Lage ist, ein Gebäude oder Areal zu entwickeln. Um das Thema intelligente Bahntechnik voranzubringen, sollen Wirtschaft und Forschende in Minden künftig aber unter einem Dach zusammenarbeiten können. Zum Beispiel Harting und Wago sei es wichtig, dort mit den Bahnleuten in Kontakt zu kommen, sagt Jasper Wellbrock von der Wirtschaftsförderung der Stadt. Neben Büroflächen soll das Gebäude deshalb viel Raum für offenen Austausch haben. Lesen Sie auch: Die Zukunft der Bahn wird in OWL entwickelt (2021) Die Stadt selbst sieht sich beim Projekt als Motor. Bursian: &bdquo;Wir haben das Grundstück gekauft, damit es in die Entwicklung kommt. Wir wollen es dann aber loswerden.“ Geplant ist dafür ein sogenanntes zweistufiges Bieterverfahren: Die Verwaltung schreibt die Leistung also zunächst aus und lädt dann besonders geeignete Bieter zum Gespräch ein. Damit sich auch welche finden, wurden bereits Absichtserklärungen (Letters of Intent) von zukünftigen Mietern eingeholt. Bursian: &bdquo;Dann wissen die Investoren auch, dass das Gebäude nachher tatsächlich bevölkert wird.“ Um wen es sich konkret handelt, sagte er nicht: &bdquo;Aber es liegen bisher vier solcher Erklärungen vor“. Wago, Harting und die DB-Systemtechnik dürften darunter sein. Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro Um rechtssicher zu agieren, lässt sich die Verwaltung in der Sache von einer Kanzlei beraten. &bdquo;Denn auch wenn wir nicht selbst bauen, handelt es sich hier aufgrund der genauen Vorstellung, die wir vom Gebäude haben, juristisch gesehen um einen Bauauftrag. Und den müssen wir ausschreiben.“ Stadtplaner David Sauerwald schätzte das benötigte Investitionsvolumen des Bauherrn im Ausschuss auf rund fünf Millionen Euro. Lesen Sie auch: SPD-Politiker besuchen Rail-Campus OWL in Minden (2023) Bis tatsächlich gebaut wird, dürfte es aber noch dauern. Laut Auskunft von Sauerwald hat die Verwaltung die Mietverträge auf dem Areal gekündigt, der Abriss könnte Ende 2025 starten. Parallel müsse noch auf Altlasten geprüft werden. Die Stadt geht aufgrund der historischen Unterlagen aber nicht von unangenehmen Überraschungen aus, erklärt Lars Bursian. Und schob auf die Frage nach, warum das Gelände nicht per Erbpacht an einen Investor gegeben würde: &bdquo;In einer idealen Welt gehört möglichst viel der öffentlichen Hand. Aber für Investoren ist das häufig nicht so attraktiv.“ Außerdem brauche die Stadt die Gelder, um neue Grundstücke entwickeln zu können. &bdquo;Wir sind ja nicht in der finanziellen Lage, es anders zu gestalten.“ &bdquo;Fangen erstmal an“ Michael Dietl (Linke) regte an, ob es nicht besser sei, das Fort B weiterzuentwickeln - zum Beispiel mit einem großen Seminarraum in der Mitte. Der Beigeordnete machte ihm da wenig Hoffnung: &bdquo;Im Moment gehört der gesamte Standort dem Bund. Von daher gehen wir erst mal nicht davon aus, dass da schnell was passiert.“ Die Stadt versuche deshalb selbst, Motor der Entwicklung zu sein. &bdquo;Wir fangen jetzt hier erst mal an.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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