18-jähriger Lübbecker liefert sich Verfolgungsjagd mit der Polizei

Lübbecke/Espelkamp. Dieser Vorfall hatte Anfang dieses Jahres für Gesprächsstoff im Lübbecker Land gesorgt. Ein damals 18-jähriger Lübbecker hatte sich bei winterlichen Straßenverhältnissen eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei geliefert. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld warf dem jungen Mann ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen vor. Deswegen musste der Mann sich nun vor dem Lübbecker Amtsgericht verantworten. An jenem Abend kurz nach Neujahr waren mehrere Autofahrer auf einem Parkplatz an der General-Bishop-Straße in Espelkamp unterwegs und nutzten die winterlichen Verhältnisse für Fahrmanöver, darunter das Driften. Als Polizeibeamte auf die Aktion aufmerksam wurden und auf den Parkplatz fuhren, entfernten sich die Autos in verschiedenste Richtungen. Laut Anklage soll der Lübbecker mit seinem BMW den Parkplatz mit überhöhter Geschwindigkeit und ausgeschalteter Beleuchtung verlassen haben. Mit Tempo 100 durch die Innenstadt Die Verfolgungsfahrt mit teils 100 Stundenkilometern führte durch die Espelkamper Innenstadt. In Gestringen überfuhr der Lübbecker laut Anklage eine rote Ampel. In einer Isenstedter Siedlung soll er dann auf den Hof eines Hauses gefahren und sich mit seinem Beifahrer schlafend gestellt haben. Während der Nahbereichsfahndung fand die Polizei aber den Lübbecker. Über seinen Anwalt hatte sich der Lübbecker in einem Brief schon geständig eingelassen. Dass er von dem Parkplatz geflüchtet war und sich mit der Tempo-Fahrt viel Ärger mit der Justiz eingehandelt hatte, das bereute der junge Mann. Er habe sich nach der Tat intensiv mit dem Geschehen auseinandergesetzt, die Maßnahmen hätten ihn wachgerüttelt und zum Nachdenken gebracht, hieß es in der von Richter Bastian Janotta auszugsweise verlesenen Einlassung des Angeklagten. Der Lübbecker habe die Tragweite seiner Handlung erkannt. Auch sei er wegen der Berichterstattung in der Zeitung über den Vorfall angesprochen worden. Der junge Mann, so attestierte es die Jugendgerichtshilfe während der Verhandlung, wolle ein straffreies Leben führen. Zudem wolle der Lübbecker, der sich in seiner Freizeit ehrenamtlich engagiert, seine Ausbildung beenden und beruflich weiterkommen. &bdquo;Das war eine total dumme Aktion“ Als eine Ursache für seine Handlung nannte er Gruppenzwang. Alle anderen seien abgehauen, und da habe er nicht allein stehen bleiben wollen. &bdquo;Das war eine total dumme Aktion“, räumte der Azubi aus Lübbecke gegenüber Richter Bastian Janotta ein. Die Beleuchtung, sagte er auf Rückfrage des Richters, habe er ausgestellt, damit das Kennzeichen nicht beleuchtet gewesen sei. Janotta zu dem Lübbecker: &bdquo;Soll ich Ihnen etwas verraten? Wären Sie dageblieben, wäre es eine Ordnungswidrigkeit gewesen.“ Ähnlich äußerte sich auch die Vertreterin der Staatsanwaltschaft, die den Lübbecker daran erinnerte, dass er durch die Aktion die Polizeibeamten gefährdet habe. Wäre der junge Mann vor Ort geblieben, hätte es vielleicht den mahnenden Zeigefinger der Beamten gegeben, mehr nicht. Die Flucht sei völlig überflüssig gewesen, so die Anklage-Vertreterin. Der Lübbecker habe Glück gehabt, dass die Polizei das damals etwas anders bewertet und dem Mann nicht den Führerschein abgenommen habe. Die Anklage-Vertreterin beantragte 800 Euro Geldbuße, die an einen gemeinnützigen Verein fließen sollen, und ein dreimonatiges Fahrverbot. Dem schloss sich Richer Janotta an. Der Anwalt hatte 800 Euro Geldauflage und zwei Monate Fahrverbot beantragt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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