Lübbecker Beirat für Inklusion und Teilhabe zieht positive Bilanz

Lübbecke. Vor dem Hintergrund, dass im Herbst nicht nur die Bürgermeister und die Räte neu gewählt werden, sondern auch der Lübbecker Beirat für Inklusion und Teilhabe, haben dessen Vorsitzende Martin Schmidt und Karin Wiegmann bei einem Redaktionsbesuch eine Bilanz der Beiratsarbeit gezogen. Der Zeitraum, auf den sie sich dabei bezogen, reicht vom Herbst 2021 bis zum Sommer dieses Jahres. Für manche Vorhaben war die Planung nach Angaben von Schmidt und Wiegmann bereits abgeschlossen, etwa der Umbau des Gehlenbecker Freibads und der Freibadpark Obernfelde. Bei anderen Projekten war der aktuelle Beirat hingegen beteiligt oder sogar der Initiator. Beispielhaft nennen die Beirats-Vorsitzenden die Friedhofskapelle sowie Stellungnahmen zur Planung der ehemaligen MKB-Trasse als Radvorrangroute, zum Kreisverkehr am Knotenpunkt Osnabrücker Straße/Weingartenstraße/Bahnhofstraße/Lange Straße, zum barrierefreien Umbau des Stadtmuseums und die Kennzeichnung der Sehbehinderten-Leitlinie in der Langen Straße und in der Bäckerstraße mit Piktogrammen. Seit März 2022 sind Beiratsmitglieder aus Lübbecke auch im Kreisbeirat aktiv – mit Karin Wiegmann und Martin Schmidt sowie mit zwei stellvertretenden Mitgliedern: Kai Lühr und Peter Küster. So haben sie sich beispielsweise vor Kurzem in Espelkamp die vorgesehene Einrichtung für Kinder mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung angesehen. WC am Parkhaus wiedereröffnet Ihr Schwerpunkt bleibt aber Lübbecke, wo etwa die Geschäftsordnung für den Rat und die Ausschüsse der Stadt Lübbecke geändert wurden, sodass in diesen Gremien jetzt auch eine Assistenz möglich ist. Außerdem führte eine Änderung der Satzung des Seniorenbeirates dazu, dass der Behindertenbeirat – per Mail aktuell unter inklusionsbeirat.luebbecke@web.de erreichbar – jetzt auch im Seniorenbeirat vertreten ist. Stolz sind Karin Wiegmann und Martin Schmidt darauf, dass die behindertengerechte Toilette im Erdgeschoss des Rathauses umgestellt wurde und nun mit dem sogenannten Euroschlüssel zugänglich ist. Und vor allem, dass es ihnen unter Beteiligung der Verwaltung und der Ratsfraktionen gelungen ist, neben dem WC am ZOB, eine zweite behindertengerechte Toilette anzustoßen. Demnach wurde in der Woche vor Pfingsten die zuvor gesperrte Toilette im Parkhaus Ost für Besitzer des Euroschlüssels wieder eröffnet. Da es vor der Kommunalwahl im Herbst keine Sitzung des Lübbecker Beirats geben wird, wollen die beiden Vorsitzenden diese Themen an das neu zu wählende Gremium übergeben: Demnach strebt der Sozialverband mit dem Beirat eine Kooperation an, um noch mehr Barrieren in Lübbecke zu ermitteln und zu beseitigen. Zudem plant die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) im November eine Info-Veranstaltung zum Schwerbehindertengesetz. Näheres zu dem Termin werde noch bekannt gegeben, so Schmidt und Wiegmann, die darüber hinaus auf die Selbstbestimmungs-Kampagne #PurpleLightUp der Lübbecker Werkstätten hinweisen, an der sich der neu gewählte Beirat beteiligen solle. Diese Voraussetzungen gelten Zugleich signalisierten Martin Schmidt (BSG) und Karin Wiegmann (MS-Selbsthilfegruppe) Interesse, sich weiterhin für den Lübbecker Beirat für Inklusion und Teilhabe zu engagieren. Voraussetzung für sie wie für jeden anderen Interessenten seien zehn Unterstützer-Unterschriften von Lübbecker Bürgern. Die Stadtverwaltung werde im August Unterlagen zur Verfügung stellen, mit denen sich Delegierte aufstellen lassen könnten. Delegierte könnten von Behindertenorganisationen und von Selbsthilfegruppen aufgestellt werden. Auch nicht behinderte Bürger ohne Organisationszugehörigkeit – etwa Menschen mit behindertem Partner oder Eltern eines behinderten Kindes – könnten aufgestellt werden. Hierzu würden Unterlagen auf der Homepage der Stadt Lübbecke zur Verfügung gestellt. Als Voraussetzung für alle Delegierten nennen Schmidt und Wiegmann: Sie müssen in Lübbecke wohnen. Die Delegierten wählten aus ihren Reihen dann neun stimmberechtigte Mitglieder des Beirates. Im Beirat müssten mindestens sechs Personen mit einem Behinderungsgrad von mindestens 50 vertreten sein. Zusätzlich zu den neun stimmberechtigten Mitgliedern gehörten in den Beirat beratende Mitglieder. Es sei je ein Mitglied der im Rat vertretenden Fraktionen, je ein Mitglied der in Lübbecke vertretenen Behindertenorganisationen, der Arbeitsgemeinschaft der Träger der freien Wohlfahrtsverbände sowie des Seniorenbeirates.

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