Festival-Saison im Stemweder Waldfrieden startet mit „Hai in den Mai“

Stemwede. Ideale Rahmenbedingungen für fast alle vier Tage – darüber freuten sich die Organisatoren vom Waldfrieden während des langen Festivalwochenendes. Mit frühsommerlichen Temperaturen und strahlend blauem Himmel startete die kleine Schwester des Wonderlands am 1. Mai – kurz unterbrochen von einem Gewitter mit Wolkenbruch am Freitag. Ab Samstag Nachmittag wurde es dann etwas frischer und merklich kühler. Endlich hatte das lange Warten ein Ende. Die ersehnte Outdoor-Saison begann für alle Fans elektronischer Musik mit dem Open-Air-Psytrance-Festival &bdquo;Hai in den Mai“. Das Gelände öffnete am Donnerstag um 14 Uhr und bot allen Gästen die Möglichkeit, bis Montagmorgen zu zelten – bis spätestens 14 Uhr musste alles geräumt sein, um Anwohner, Wald und Natur zu schonen. Zum ersten Mal wurden Tagestickets angeboten, was insgesamt ca. 1.000 Besucher nutzten. Allerdings nur für Freitag und Samstag gab es dieses streng limitierte Kontingent, das vom jeweiligen Tag bis zum nächsten Tag gültig war. Dazu wurden rund 5.000 Tickets zusätzlich für den ganzen Festival-Zeitraum verkauft. Gäste aus der Stemweder Nachbarschaft hatten erneut die Möglichkeit, ein vergünstigtes Ticket für das gesamte Wochenende gegen eine Mindestspende von 20 Euro erwerben. Die Erlöse kommen dem Verein Leben in Wehdem e. V. zugute. Warm-Up-Party auf dem Backyard Floor Durch Organisator Oliver Hollwede, seinem Team und dem Verein Waldfrieden Kultur war wieder alles bestens vorbereitet und das Festival konnte beginnen – mit der Warm-Up-Party am frühen Donnerstagabend auf dem Backyard Floor. Weiter ging es auf dem Hill Top und im Club. Von Freitag 5 Uhr morgens bis 13 Uhr gab es eine Pause. Dann öffnete der Backyard wieder, danach der Hill Top und für 17 Uhr war die Eröffnung des Main Floor geplant – allerdings verschob sich das Opening aufgrund des Gewitters eine Stunde nach hinten. Auf dem Main Floor und Hill Top lief dann bis Sonntagabend durchgängig Musik. Der Main Floor schloss endgültig am Sonntagabend. Im Anschluss gab es aber noch eine kleine Afterhour auf dem Hill Top und im Club bis frühmorgens. Wummernde Bässe, stampfende Beats und hypnotischen Melodien luden auf eine besondere musikalische Reise ein. Auf den Main-Floors tanzten die Festival-Besucher zu Trance und Goa bekannter DJs. Acts aus der internationalen und lokalen Psytrance- und Technoszene boten ein abwechslungsreiches musikalisches Programm, das in dieser Form einmalig in der Region ist. Auch aufgrund farbenfroher Dekorationen und spektakulärer Lichtinstallationen konnten die Besucher den Alltag zurückgelassen und in die wundersame Welt des Waldfriedens eintauchen. Reise zum Krafttier in der Schwitzhütte Das Ganze sorgte für ein unvergessliches magisches Festivalerlebnis und wurde von spannenden Workshops und Events auf der Healing-Area abgerundet. Dazu gehörten unter anderem zwei Schamanen-Zelte, Yoga Floor, Erfahrungsraum, Creative Space, Schwitzhütte – mit Angeboten wie Reisen zum Krafttier, Räucher- und Klangreisen, Reiki, Kräuterwanderungen, gemeinsames Singen, Bodypainting, Massagen, Jonglieren, Hula Hoop. Auf der Healing Area gab es zum ersten Mal seit Corona wieder einen Stand mit Foodsharing. Überall auf dem Gelände waren Kisten aufgestellt mit vorher eingesammeltem Essen, was kostenlos an die Besucher verteilt wurde. Das alles begleiteten ehrenamtliche Helfer wie auch Awareness-Teams in ihren markanten violetten Westen. Diese gehen auf Veranstaltungen aktiv gegen diskriminierendes oder grenzüberschreitendes Verhalten vor, indem Betroffene unterstützt werden und Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Allerdings fanden bei diesem Festival wenig Vorfälle dieser Art statt. Dazu gab es auch die Drogenprävention Psycare mit persönlicher Beratung und Informationen im eigenen Zelt. Dort hatten Besucher die Möglichkeit, sich auszuruhen und durch geschulte Ansprechpersonen bei &bdquo;Bad Trips“ unterstützt zu werden. Hasch-Dunstglocke über dem Gelände &bdquo;Hai in den Mai“ ist weit mehr als Musik und Tanz. Es handelt sich um einen geschützten Ort mit einem ganzheitlichen Konzept, zu dem nicht nur Fürsorge gehört, sondern auch Verkehrssicherheit. So befördert der eigens organisierte Busshuttle die Festivalbesucher sicher zu den umliegenden Bahnhöfen in Lemförde und Rahden. Auch sonst sind die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz zentrales Anliegen der Veranstalter: Ein Team aus Freiwilligen in orangen Westen, die sogenannte PsyClean-Crew, sorgte für einen sauberen Wald und einen bewussten Umgang mit der Natur. Außerdem wurden pro Ticket 10 Euro Müllpfand fällig, die die Besucher nach dem Festival bei der Rückgabe eines gefüllten Müllsacks zurückbekamen. Natürlich lag über dem ganzen Gelände eine leichte Hasch-Dunstglocke, besonders bei den drückenden Temperaturen vor dem Gewitter. Es wurde überall fleißig konsumiert, das roch man und sah es auch. Allerdings sind diese Besucher wie alle anderen auch, die wirklich Goa und Trance lieben, grundsätzlich friedlich, offen, hilfsbereit. Diebstähle und Dealen mit harten Drogen versucht die Polizei einzudämmen und zeigte auch in diesem Jahr Präsenz wie schon morgens gut sichtbar an der Auffahrt zum Gelände. Die Einsatzkräfte kontrollierten im Zeitraum des Festivals zahlreiche Personen. Dabei wurden, wie ebenfalls in den Jahren zuvor, diverse Verstöße festgestellt.

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