Nach Unfalltod beim Stemweder Festival: Notfallseelsorger unterstützten, Spendenaktion gestartet

Stemwede. An der Abschlussveranstaltung des Festivals &bdquo;Wald Healing“ beim Stemweder Waldfrieden am Sonntagnachmittag nahmen rund 150 Besucher und Aussteller teil. Dazu eingeladen hatte das Veranstaltungsteam – es findet jedes Jahr am letzten Tag mit besonderen Verabschiedungszeremonien und in einem großen Kreis statt. In der Begrüßungsrede wurde auch mitgeteilt, dass es nun nach 12 Jahren Festival-Betrieb nicht klar sei, wie es weiter gehe. Es herrsche immer noch eine große Betroffenheit bei allen. Das große Mitgefühl gelte der Familie des am letzten Donnerstag auf dem Festival-Gelände verunglückten und Freitagmorgen im Krankenhaus verstorbenen kleinen Mädchens. Der Familie finanziell zur Seite stehen Man sei in Kontakt mit dem Stiefvater und wolle auch der Familie finanziell zur Seite stehen. Auf dem Festival-Gelände hingen dazu Informationen aus, mit einem Spendenaufruf &bdquo;In Gedanken an Raya“. &bdquo;Wir möchten die Mutter in dieser unbegreiflichen Zeit unterstützen – bei den Beerdigungskosten und in der akuten emotionalen und finanziellen Belastung“, so stand es auf den Plakaten der Veranstalter. Als Gemeinschaft wolle man in Liebe, Mitgefühl und Solidarität zusammenstehen. Dafür wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Im Vorfeld war diskutiert worden, ob die Veranstaltung abgebrochen wird. In enger Absprache mit den Behörden, die auf dem Festival anwesend waren – wie auch das Ordnungsamt der Gemeinde Stemwede – wurde dagegen entschieden. Auch weil viele Familien mit kleinen Kindern zu den Besuchern des Festivals zählten. Besser wäre auch, wenn die Besucher nicht einfach weggeschickt und mit der Nachricht alleine gelassen werden würden, so die Veranstalter. Lesen Sie auch: Fünfjährige verstorben: Tödlicher Unfall überschattet Festival in Stemwede Matthias Rauch, Leiter der Notfallseelsorge des Kreises Minden-Lübbecke, war am Unfalltag direkt vor Ort. Er bewertete die Fortsetzung des Festivals als positiv und wichtig für die Teilnehmenden, um das Erlebte zu verarbeiten. Auf der sogenannten &bdquo;Healing-Area“ wurde ein besonderer Ort der Trauer und des Gedenkens geschaffen, wo dann auch viele Blumen und Erinnerungsstücke oder kleine Geschenke abgelegt wurden. Professionelle Hilfe während der letzten Festivaltage Jeweils drei Notfallseelsorger boten vor Ort den Besuchern während der letzten drei Festivaltage professionelle Hilfe an. Das wäre sonst nicht üblich, berichtete eine Notfallseelsorgerin auf Nachfrage von nw.de: &bdquo;Aber die Veranstalter hatten uns gebeten und wir sehen ja, wie sinnvoll das ist.“ Sie würde erleben, wie groß das Mitgefühl und die Anteilnahme seien und auch der Wunsch, sich darüber auszutauschen. Bei anderen Festivals, wie zum Beispiel Rockkonzerten, wäre es anders und es würde sich meist nur um einen Tag handeln. Aber da würde auch eher das Feiern im Vordergrund stehen – anders beim &bdquo;Wald Healing“, wo es laut Veranstalter um Liebe und Heilung gehe. Drei Notfallseelsorger vor Ort Alle Notfallseelsorger sind ehrenamtlich tätig und stehen Menschen in akuten Krisensituationen bei. Sie werden durch eine Ausbildung und regelmäßige Fortbildungen auf ihre Aufgaben vorbereitet. Die Arbeit umfasst die Begleitung von Menschen nach traumatischen Ereignissen, zum Beispiel bei Unfällen. Die Unterstützung von Einsatzkräften gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben – wie beim Deutschen Roten Kreuz. Diese Helfer waren ebenfalls mit mehreren Leuten die ganze Zeit über auf dem Festival präsent und hatten sich auch um die Erstversorgung des Kindes gekümmert. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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