Lübbecker Großparkplatz könnte zu einem Wohnquartier umgebaut werden

Lübbecke. Aus dem Strukturförderprogramm &bdquo;Regionale" des Landes Nordrhein-Westfalen ist für den Bereich Stadtentwicklung das Projekt &bdquo;UrbanLand" hervorgegangen. UrbanLand steht für ein neues Modell von Stadt-Land-Beziehung, in dem die Stärken von Zentrum, Umland und Peripherie genutzt werden sollen, um den Menschen eine bestmögliche Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Leben nach individuellen Bedürfnissen zu bieten. Auch in Lübbecke. Unter der Federführung der OstWestfalenLippe GmbH haben sich mehrere Städte und Gemeinden zusammengeschlossen, um Projekte zur Stärkung ihrer Stadt- und Ortskerne entwickeln zu lassen. Das Büro &bdquo;De Zwarte Hond" aus Köln wurde mit der Projektentwicklung beauftragt. Die Stadt Lübbecke hat mit der Parkfläche an der Bergertorstraße – auch bekannt als &bdquo;Königsmühle" – teilgenommen. Die ersten Ergebnisse aus der Projektentwicklung stellte Niklas Gröhl, Designer Stadtplanung und Architektur bei De Zwarte Hond, kürzlich im Bauausschuss vor – und erhielt dafür von der Politik und Verwaltung viel Zustimmung. Kein Vorschlag ließ sich realisieren Immer wieder gab es in der Vergangenheit Vorschläge, wie das aus der Luft dreieckig aussehende Gelände zwischen Bundesstraße 239, Feuerrenne/Kapitelstraße und Bergertorstraße/Wilhelmsplatz genutzt werden könnte: Sie reichten von einem Standort für einen Waren-Sonderverkauf, über betreutes Wohnen und ein Ärztehaus bis hin zu einem Hotel. Nichts davon ließ sich realisieren, bis schließlich die Wirtschaftsbetriebe Lübbecke (WBL) - ein Tochterunternehmen der Stadt Lübbecke - die Fläche pachtete und im Frühjahr 2016 für Kurzzeit- und Dauerparker freigab. Bis heute ist das Gelände ein Parkplatz und mit 250 Stellplätzen nach dem Parkhaus Ost (256 Plätze) der größte, den die WBL bewirtschaftet. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses bezeichnete Planer Niklas Gröhl das Gelände, zu dessen Charakteristika auch deutliche Höhenunterschiede gehören, als &bdquo;Brachfläche". Da es sich um ein &bdquo;zentrales Grundstück handelt, sollte es anders genutzt werden", befand Gröhl. Er zeigte den Ausschussmitgliedern Ansichten von verschiedenen Seiten und erläuterte, was er sich vorstellt: &bdquo;Ein lebendiges Wohnquartier für Familien, Paare, junge Paare, Auszubildende und Senioren." Für die genannten Zielgruppen soll der Parkplatz Königsmühle in ein gemischtes Wohngebiet umgebaut werden, indem aber auch kleinere Gewerbe und eine kleine gastronomische Nutzung möglich wären. Laut Entwurf sind mehrere Gebäude vorgesehen, die um einen Hof herum gebaut werden würden. Jedes Gebäude hätte den Vorstellungen Gröhls zufolge einen eigenen Garten. Es gäbe aber auch Gemeinschaftsflächen – beispielsweise einen Grillplatz. Schallschutz wurde berücksichtigt Auf Nachfrage von Günter Bösch (SPD), der den Bauausschuss leitet, sagte Gröhl, es seien 76 Wohneinheiten geplant. Zu Hinweisen des Ausschusses, dass der Verkehr auf der Bundesstraße 239 Lärm bedeute, sagte der Planer, man habe selbstverständlich an entsprechenden Schallschutz gedacht. Zudem könnten die Wohnungen so geplant werden, dass Räume wie Flur, Küche und Badezimmer zur B239 hin gelegen seien. Nicht im Entwurf berücksichtigt worden sei hingegen der Verlauf des Baches Ronceva, nach dem Christiane Brune-Wiemer (Grüne) sich erkundigte. Dazu habe er auch keine Hinweise im Vorfeld bekommen, so Gröhl. Am Ende der Präsentation signalisierten die Ausschussmitglieder dem Planer ihre Zustimmung mit anhaltendem und lautem Klopfen auf den Tisch. Auch Lübbeckes Baudezernent Ingo Ellerkamp äußert sich lobend. Gröhl habe mit seinen Ausführungen &bdquo;eine gute Antwort darauf gegeben, wie es auf dem Gelände weitergehen kann". Angesichts ihres Flächenverbrauchs hätten Einfamilienhäuser in Städten wie Lübbecke &bdquo;keine Zukunft", führte Ellerkamp aus. Die Planung, die das Büro De Zwarte Hond hingegen vorgelegt habe, gehe in die richtige Richtung. Nun könnten die Fraktionen sich mit den Vorschlägen für eine Nachnutzung des Parkplatzes beschäftigen, sagte der Baudezernent abschließend. News über WhatApp: Zum kostenlosen WhatsApp-Kanal für den Kreis Minden-Lübbecke geht´s hier.

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