Neu eröffneter Freibadpark bleibt das ganze Jahr ohne Toiletten

Lübbecke. Als Lübbeckes neuer Baudezernent Joachim Schaer am Freitag vergangener Woche die geladenen Gäste durch den Freibadpark Obernfelde führte, war noch alles gut: Die Besucher lobten das viele Grün, die Kinderspielgeräte, die Aussichtsplattform auf dem ehemaligen Sprungturm, die Sportgeräte und anderes mehr. Doch schon am Wochenende, als die für 3,5 Millionen Euro hergerichtete Fläche des ehemaligen Freibades an der Obernfelder Allee von der Öffentlichkeit stärker genutzt wurde, stellte sich ein aus Sicht der Betroffenen eklatanter Mangel heraus: Es fehlen Toiletten. &bdquo;Beobachtet wurde, dass die Fläche, die in Zukunft von den Pfadfindern genutzt werden soll und weitere Rasenflächen als ,Toilette benutzt wurden.“ Von Bürgern darauf angesprochen, formulierte die SPD-Fraktion einen Antrag, eine Toilettenanlage beziehungsweise einen Toilettenwagen als Übergangslösung aufzustellen. &bdquo;Wir sehen die Voraussetzung für einen Dringlichkeitsantrag als gegeben an und bitten um die entsprechende Ergänzung der Tagesordnung für die Ratssitzung am 5. Mai“, so die Sozialdemokraten. Es fehlen die üblichen Tütenspender Auch die Mitglieder der WL-Fraktion haben Rückmeldungen von Bürgern erhalten. Demnach wird der Freizeitpark &bdquo;sehr gut angenommen“. Es fänden sich viele Besucher ein, die &bdquo;überwiegend begeistert“ seien und &bdquo;gern wiederkommen wollen“. Natürlich werde der Park auch von Hundebesitzern frequentiert. Allerdings fehlten die in anderen Parks dieser Größenordnung üblichen Spender für Tüten, mit denen Hinterlassenschaften von Hunden beseitigt werden könnten. Ebenso notwendig seien Abfallbehälter, &bdquo;um einer Verunreinigung entgegenzuwirken“, heißt es in dem Antrag, den Martin Klee während der laufenden Ratssitzung verteilte. Die WL erklärt sich darin sogar bereit, die Spender regelmäßig selbst aufzufüllen, sollte das Schwierigkeiten bereiten. In jedem Fall sei &bdquo;Eile geboten“, sodass der Stadtrat noch in der selben Sitzung über den Antrag abstimmen solle. Dringlichkeit ist nicht gegeben Die Dringlichkeit, die sowohl die SPD als auch die WL für ihre Anträge sahen, könne die Verwaltung so nicht bestätigen, dämpfte Bürgermeister Frank Haberbosch die Erwartungen. Und Baudezernent Joachim Schaer ergänzte, der Park müsse &bdquo;vorerst ohne Toilette“ bleiben. Das kenne er so auch aus Berlin, sagte Schaer weiter und zählte mehrere toilettenfreie Beispiele aus der Bundeshauptstadt auf. Gleichwohl schien Schaer zu spüren, dass die Sichtweise der Verwaltung den Rat nicht zufriedenstellte. Er fuhr fort, dass zwar Toiletten im Gebäude vorhanden seien, es aber &bdquo;technische Probleme“ mit ihnen gebe. Das Gebäude werde aber ertüchtigt – einschließlich WC. Niemand will Dixie-Toiletten benutzen Auch zum Vorschlag der SPD-Fraktion äußerte Schaer sich. Komme ein Toilettenwagen zum Einsatz, sei ein Anschluss an Wasser- und Abwasserleitungen notwendig. Diese Voraussetzungen fehlten. Und die beispielsweise von Baustellen und Festivals bekannten mobilen Dixie-Toiletten wolle sicher niemand benutzen, mutmaßte Schaer. &bdquo;Wenn ein so dringender Bedarf besteht, handeln wir“, versprach der Bürgermeister, ohne die Zusage näher auszuführen. Auf die Frage von Andreas Holdmann (CDU), ob Besucher des Parks nicht die Toilette des FC Lübbecke mitbenutzen könnten, antwortete Frank Haberbosch, das sei &bdquo;nicht so einfach“. Dann machte der Bürgermeister selbst einen Vorschlag: &bdquo;Ich würde Ralf Deeke fragen.“ Deeke ist Betreiber des Hotels und Restaurants &bdquo;Quellenhof“, dass vom Freibadpark aus zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar ist. Einweihung im Juni ohne WC Doch auch nach diesem Hinweis des Bürgermeisters war das in Lübbecke stark diskutierte Thema der fehlenden Toiletten im Freibadpark noch nicht beendet. WL-Fraktionschef Dieter Wiegmann erkundigte sich, ob bis zum Einweihungsfest für den Bürgerpark am 25. Juni mit Programm für Jung und Alt mit nutzbaren Toiletten zu rechnen sei. Diese Frage verneinte Finanzdezernent Dirk Raddy und nannte als voraussichtlichen Zeitpunkt das &bdquo;Jahresende“.

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