Neue Stelle soll Leerstand in Lübbecker Innenstadt bekämpfen

Lübbecke. Mit 19 Ja-Stimmen bei zehn Enthaltungen hat der Stadtrat am Donnerstagabend entschieden, eine zusätzliche Stelle in den Stellenplan des Rathauses für das nächste Jahr aufzunehmen. Es handelt sich um eine Fachkraft, die sich um das Innenstadtmanagement kümmern soll. &bdquo;Wir müssen jetzt konsequent handeln und den Leerständen in der Lübbecker Innenstadt wirksam begegnen. Dabei hilft uns kein fertiges Konzept aus einer Schublade“, so hatten SPD, WL und LK ihren gemeinsamen Antrag angekündigt, der die Einrichtung einer Stelle &bdquo;Innenstadtmanagement“ bei der Stadtverwaltung vorsieht. Bei der Verwaltungsspitze liefen sie damit offene Türen ein. Lesen Sie auch: Leerstand in der Lübbecker City vom Stadtmarketing erkannt Vor der Abstimmung hatte für die SPD-Fraktion Günter Bösch gesagt, es bestehe &bdquo;dringender Handlungsbedarf, um dem Leerstand in der Innenstadt zu begegnen“. Die mit dem Innenstadtmanagement verbundenen Aufgaben seien durch Marketing-Lübbecke-Geschäftsführer Peter Schmüser und Wirtschaftsförderer Jan-Christoph Wehrmann allein nicht zu leisten. Auch andere Kommunen vergleichbarer Größe hätten einen Innenstadt-Manager, um ihren Einzelhandel zu unterstützen. Dieter Erber (SPD) ergänzte, er habe mit mehreren Lübbecker Einzelhändlern gesprochen. Die hätten es schwer genug und würden die neue Stelle befürworten. Die Fußgängerzone bezeichnete er als &bdquo;Aushängeschild“ der Stadt. Ein weiteres Argument für seine Zustimmung: &bdquo;Einen Klima-Manager leisten wir uns auch.“ &bdquo;In die Offensive gehen“ Auch die Grünen signalisierten Zustimmung. Kathrin Böhning zählte zunächst mehrere Anträge ihrer Fraktion aus den vergangenen Jahren auf, mit denen sie die Innenstadt stärken wollten: &bdquo;Uns geht es aber nur darum, die Stadt voranzubringen, egal, wer den Antrag gestellt hat“, betonte sie. Skeptisch äußerten sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Jürgen Bernotat und Andreas Holdmann (CDU) gegenüber dem Gemeinschaftsantrag. Ihre Begründung für die Enthaltung der CDU-Fraktion bei der späteren Abstimmung: &bdquo;Die CDU Lübbecke unterstützt jede Belebung der Lübbecker Innenstadt. Wir sehen jedoch die Installation eines Innenstadtmanagers in der geplanten Form als zu teuer und nicht zielführend an. Wir könnten uns gut vorstellen, dass ein sehr gut vernetzter Ruheständler, möglicherweise ein ehemaliger Einzelhändler, die geeigneten Impulse zeitnah vorantreiben könnte. Eine Ausschreibung und die damit verbundene gut dotierte Platzierung in der Verwaltung könnte zu lange dauern und die Person in dem Denken der möglichen Maßnahmen einschränken. Zusätzlich würde es erhebliche Zeit dauern, auf ein Netzwerk zurückgreifen zu können.“ Auf Nachfrage von Kerstin Wöbbeking (fraktionslos) sagte Bürgermeister Frank Haberbosch (SPD). Jemanden für eine halbe Stelle bekomme man nicht: &bdquo;Ich würde eine volle Stelle ausschreiben. Wir müssen in die Offensive gehen.“ &bdquo;Formal nicht in Ordnung“ Chancenlos war hingegen ein weiterer Antrag, gestellt von den Grünen, die den Marktplatz beleben und seine Attraktivität steigern wollen. Dass er keine Mehrheit finden würde, deutete sich bereits in Statements von Bernd-Sasse-Westermann (LK: &bdquo;Nichts Neues“) und Klaus Jürgen Bernotat an. Um den Marktplatz kinderfreundlicher zu gestalten und damit die Aufenthaltsqualität und -dauer auf dem Marktplatz für Familien zu steigern, soll der Marktplatz nach Vorstellung der Grünen mit Spielgeräten aufgewertet werden. &bdquo;Das sehen wir kritisch“, so Bernotat, der Kinderspielgeräte besser in der Langen Straße aufgehoben findet. Lesen Sie auch: Grüne wollen Ursache für den Leerstand in der Lübbecker Innenstadt wissen Einen weiteren Grund, der zum Scheitern des Grünen-Antrags führte, nannte der Bürgermeister: &bdquo;Ich müsste diesen Antrag beanstanden.“ Hintergrund: Die Grünen wollten den Geschäftsführer von Lübbecke Marketing sowie den Wirtschaftsförderer beauftragen, weitere, neue Veranstaltungskonzepte zur Belebung des Marktplatzes zu entwickeln und umzusetzen – etwa eine Oldtimer-Show, eine Sportmeile mit Vereinen, einen City-Flohmarkt und anderes. Wer welche Aufgaben übernehme, entscheide jedoch allein der Bürgermeister, belehrte Haberbosch die Grünen-Fraktion. Diese habe trotz seines Angebots, bei der Antragstellung behilflich zu sein, in der Vergangenheit mehrere Anträge gestellt, &bdquo;die formal nicht in Ordnung waren“. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Christiane Brune-Wiemer reagierte darauf mit dem Hinweis: &bdquo;Wir sind Laien.“

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