Diese Designer-Möbel aus Hüllhorst wurden bereits drei Mal ausgezeichnet

Hüllhorst/Bad Oeynhausen. Die Möbel sehen aus, als ob sie die modernen Räume eines Berliner Start-ups zieren würden - sie kommen aber aus dem beschaulichen Hüllhorst. Die Materialien und die Designer der Möbel, alles kommt großteils aus der Region. Das Hauptmaterial ist Aluminium, was die Möbel sehr lange haltbar machen soll. Dreimal hat das Unternehmen "Modal Concept" mit mit seinen Produkten den renommierten Designwettbewerb "Red Dot Award" gewonnen. In dem Flagshipstore in Bielefeld sind viele der futuristischen Designs ausgestellt: Die Designer setzen auf gerade Linien sowie geometrische Formen. Dünne Lichtleisten zieren viele Produkte, wie beispielsweise die schlichten Regale. Das Kernprodukt des Unternehmens ist ein Raumtrenner namens "Konekt", bei dem sich zwei offene Regale kreuzen. Das Möbelstück ist anpassbar und geht in unterschiedlichen Ausführungen auch schon mal um die Ecke. Die dünnen horizontalen Pfosten des Stücks sind aus Aluminium, in ihnen ist eine Lichtleiste verbaut. Die waagerechten Platten sind schmal und bestehen aus dunklerem Furnier. Das neuste Möbelstück ist eine Box aus Aluminium, der Rücken besteht aus einer Keramikplatte. Das Muster erinnert an Eisblüten an einem zugefrorenen Fenster. "Wer mehrere Boxen an seine Wohnzimmerwand hängt, hat eine Art Regal", sagt Thorsten Rosenstengel, einer der Designer von Modal Concept. Der Hauptbestandteil jedes Möbelstücks ist Aluminium. "Der Aluminium-Abbau ist nicht sehr umweltfreundlich, da kann man zu stehen, aber es ist recycelbar", sagt Modal-Concept-Gründer Immanuel Fallner und fügt hinzu, "85 Prozent des Aluminiums ist immer noch im Einsatz." Verarbeitet werden die Möbel von dem Hüllhorster Unternehmen Conal, das auf dieses Metall spezialisiert ist. Von diesem Unternehmen ist Modal-Concept-Gründer Immanuel Fallner ebenfalls einer der Geschäftsführer. Conal kauft das Aluminium von Presswerken aus NRW und Bayern. Andere Materialien kommen aus der Region, teilweise sogar von heimischen Tischlern aus Hüllhorst. Manche Platten stammen auch von einem Betrieb aus dem Sauerland, der Sturmschäden-Holz verarbeitet. "Wir haben keine Partner aus Taiwan", betont der Modal-Concept-Gründer. Dadurch, dass die Möbelbranche in der Region stark vertreten ist, hätten sie alle wichtigen Lieferanten vor der Haustür. Dieses Netzwerk müsse und wolle man auch nutzen, um den Wirtschaftsstandort Ostwestfalen zu stärken. "Wir haben hier einige Hidden Champions [Anm. d. Red.: zu Deutsch: versteckte Talente]", betont der Geschäftsführer. Wie teuer die Produkte sind Das hat seinen Preis: Das günstige Möbelstück, eine Regalbox nur aus Aluminium, kostet im Verkauf etwa 350 Euro. Für das erwähnte Raumtrenner-Regal müssen Käufer etwa 1.500 Euro pro Meter hinblättern. Für langlebige und einzigartige Möbel müsse man schon mal etwas mehr ausgeben, sind sich die Vertreter von "Modal Concept" einig. "Es sollen Stücke sein, die man auch vererben kann", sagt Designer Thorsten Rosenstengel. "Wir sind nicht mehr preisgetrieben, sondern wertegetrieben", betont Fallner. Das sei aufgrund von schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit eine aktive Entscheidung gewesen. Denn durch den großen Preisdruck innerhalb der Industrie sei das Unternehmen "Conal" damals 2010 in die Krise geraten. "Alles musste billig sein", erinnert sich der Geschäftsführer. Das und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise hätten dem Unternehmen stark zugesetzt. Fallner hatte selbst dort als Schlosser angefangen und war dann von Produktion in den Einkauf, dann in die Technik und schließlich in die Betriebsleitung gewechselt. Er und sein Kollege Detlef Hauptmeier hatten die Firma dann in der Krise als Geschäftsführer übernommen, um sie zu retten. Anschließend seien sie weg von der Preisstrategie und hin zu einer Mehrwertstrategie gegangen. Das Unternehmen bot nicht mehr nur die Metallverarbeitung an, sondern die gesamte Wertschöpfungskette: Entwickeln, Bearbeiten, Montieren, Lagern, Liefern. "Das Knowhow dafür war schon da", sagt Fallner. Conal stellte beispielsweise Aluglastüren her, die die meisten vor allem aus Küchen kennen. "Wir haben uns gedacht: Das können wir noch besser", so der Geschäftsführer. Auf einer Zulieferermesse für die Möbelindustrie lernte Fallner dann Thorsten Rosenstengel kennen. Ab da nahm das ganze seinen Lauf. Aus strategischen Gründen wurde eine zweite GmbH gegründet, aus der 2018 ging "Modal Concept" hervorging. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping"

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