Freunde mit Geschäftssinn: Stefan Bruns und Tristan Frerichs steigen in Porta in Möbelbranche ein

Porta Westfalica-Neesen. Den Härtetest in der Produktionshalle des Unternehmens Baumgarten in Neesen besteht der Beistelltisch in weiß-grünem Farbton ohne Probleme - und zwar im buchstäblichen Sinn: Das Material des Möbelstücks ist so hart, dass sich Tristan Frerichs problemlos auf den Tisch stellen kann. Ohne dass etwas bricht oder sich etwas biegt. Stefan Bruns bleibt dann lieber auf dem Boden. Vor ihm: ein weiterer Beistelltisch aus Metall, mit anderer Form und anderer Farbe. Die vier - zwei Tische, zwei Männer - sind der Beginn einer Idee, die von den ersten Überlegungen bis jetzt zur Realisierung rund ein Jahr in Anspruch genommen hat. Denn Frerichs und Bruns haben eine eigene Möbelmarke ins Leben gerufen - Eisenherz, produziert in Porta, made in Neesen. Keine Angst vor Branchenentwicklung Die Idee war kein Zufall. &bdquo;Wir sind ein metallverarbeitender Betrieb“, sagt der 33-jährige Tristan Frerichs, der im Unternehmen Baumgarten an der Meißener Straße in fünfter Generation die Geschäfte führt. Seit fast 120 Jahren besteht das Familienunternehmen. Rund 50 Mitarbeiter gehören dazu. Metall ist ihr Ding. &bdquo;Und ich wollte gerne schon länger einen Fuß in die Möbelbranche setzen“, sagt Frerichs. Ein nicht risikoarmer Schritt in Zeiten, in denen es der Branche wirtschaftlich schlecht geht und zahlreiche Traditionsunternehmen bereits Insolvenz angemeldet oder ihren Laden verkauft haben - oder? Der Geschäftsführer schätzt die Lage für Eisenherz längst nicht so dramatisch ein, wie sich derzeit die Insolvenztabelle für OWL präsentiert. &bdquo;Wir können auf unsere ohnehin bestehende Produktionsinfrastruktur zurückgreifen“, sagt er. Die Maschinen sind da, ebenso das Material. Große Investitionen waren nicht notwendig. Eine wirtschaftliche Entscheidung fällt in einer solchen Situation deutlich leichter. Privat über den Handball verbunden Und dann brauchte es nur noch die zündende Idee. Und die haben Stefan Bruns und Tristan Frerichs gemeinsam gefunden. Was kein Problem war. Denn die beiden haben nicht nur beruflich zueinander gefunden, sondern auch privat enge Verbindungen. Zum Beispiel über den Handballsport. &bdquo;Und wir sind mit vielen Freunden gemeinsam verbunden“, schildert Stefan Bruns. Als Werkstudent ist der 30-Jährige zur Firma Baumgarten gekommen und hat eine Ausbildung zum Technischen Produktdesigner mitgebracht. Beste Voraussetzungen also, um ein neues Produkt auf den Markt zu bringen. Lesen Sie auch: Diese Stadt überzeugt in Minden-Lübbecke am meisten Die Idee für Möbelstücke war geboren. Doch wie lassen sich eigene Akzente in einem völlig überschwemmten Markt mit vielen vergleichsweise günstigen Produkten setzen? &bdquo;Mit Metall, das war gleich klar“, erzählt Tristan Frerichs. Das Produkt soll Nachhaltigkeit ausstrahlen - daher werden keine großen Mengen vorproduziert und auf Lager gehalten. Und es soll einfach in der Handhabung bleiben. &bdquo;Die Tische müssen nicht zusammengeschraubt werden“, erklärt Stefan Bruns. Umfangreiche Marktanalyse Bevor die jetzt fertigen Produkte Anfang Juli in den Verkauf gehen konnten, war von der Idee bis zur Umsetzung rund ein Jahr Zeit notwendig. &bdquo;Ich habe den Markt analysiert und geschaut, was aktuell gut verkauft wird“, sagt Bruns. Welche Preise werden den Verbrauchern angeboten? Welche Farben, Formen und Materialien sind gerade angesagt? Auch ein passendes Design und ein Name für die Marke mussten her. &bdquo;Ich habe dafür im Tagesgeschäft wenig Zeit“, beschreibt Geschäftsführer Tristan Frerichs, warum er froh ist, mit Stefan Bruns nicht nur einen guten Freund, sondern auch einen zuverlässigen beruflichen Teampartner zu haben. Die beiden können sich aufeinander verlassen. Nicht nur beim Handball, sondern auch in der Produktionshalle. Eisenherz haben sie ihr Projekt nun getauft. &bdquo;Das steht auch ein bisschen für uns“, sagt Tristan Frerichs. Ihr Herz schlage nunmal für Metall. In den Tischen ist zudem ein Schlitz eingearbeitet, die persönliche Note der beiden für ihre ersten Stücke. &bdquo;Wir haben uns für knallige Farben und einfache Formen entschieden.“ Die Möbelstücke sollen schlicht und zeitlos sein und dennoch einen Akzent im Wohnraum setzen. Weitere Produkte aus Metall geplant Dass Tristan Frerichs, der übrigens als Jugend-Handballspieler mal einen Profivertrag unterschrieben hat, sich zur Probe auf einen der Tische gestellt hat, hat durchaus einen Sinn. &bdquo;Unsere Möbelstücke sind belastbar und multifunktional einsetzbar und können auch auf der Seite liegend oder auf dem Kopf stehend genutzt werden“, betont der Geschäftsführer. Ihnen sei es wichtig, sich von Möbelmassenproduktion abzusetzen. Langfristig sollen noch weitere Produkte über Eisenherz auf den Markt kommen: Regale, Garderoben und Couchtische sind bereits in Planung. Die ersten Prototypen für Kleiderbügel aus Metall liegen bereits im Büro. Doch jetzt gehe es erst einmal darum, mit den Tischen in den Markt zu dringen. Die ersten Bestellungen seien bereits über den Onlineshop hereingekommen. Sollten die Stückzahlen entsprechend hochgehen, können die beiden sich durchaus auch vorstellen, Kooperationen mit Möbelhausketten einzugehen - oder erst einmal im Kleinen Partnerschaften auf sozialen Netzwerken wie Instagram, wo Influencer Produkte bewerben. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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