Großbrand in Schnathorst: Nachlöscharbeiten dauern an

Hüllhorst-Schnathorst. Schon von Weitem war die mächtige Rauchsäule zu sehen. An der Altendorfer Straße im Industriegebiet in Hüllhorst-Schnathorst war am Donnerstagmittag ein Großbrand ausgebrochen. Die neu gebaute Lagerhalle der Firma Komla GmbH & Co. KG, die an die beiden Betriebe G + B sowie K +G vermietet ist, stand in Flammen. Ein Nachbar habe als Erster das Feuer in dem Maschinenbaubetrieb bemerkt, das in einem Palettenlager ausgebrochen sei, so die Polizei. Um 11.47 Uhr sei die Meldung eingegangen. "Industriebrand, angrenzend an ein Firmengebäude", berichtete Oliver Hansel von der Hüllhorster Feuerwehr. Ein riesiger Palettenstapel von mehreren Metern unter dem Vordach einer Lagerhalle war in Brand geraten. Die Hüllhorster Wehr war daraufhin mit der Tagesbereitschaft ausgerückt. Doch bereits auf der Anfahrt habe man erkannt, dass es sich um einen größeren Brand handeln musste. Und der Leiter der Feuerwehr Stefan Mehnert löste Vollalarm für die gesamte Hüllhorster Wehr und die Drehleiter aus Lübbecke aus. Neben den Einsatzkräften aus Lübbecke unterstützten Wehren aus Minden, Bad Oeynhausen, Löhne, Hille, Pr. Oldendorf und Petershagen die Hüllhorster bei dem Großeinsatz. Zudem war der Abrollbehälter Wasser aus dem Kreis Herford vor Ort, der alle Geräteschaften an Bord hat, um zusätzliche Wasserversorgungen zu legen. Eine "unglaubliche Menge an Löschwasser" benötigt Da die Lagerhalle beim Eintreffen der Wehr bereits in Flammen geständen hätte, sei es das Hauptanliegen der 140 Einsatzkräfte gewesen, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Firmen zu verhindern. Das sei hervorragend gelungen, so der Sprecher der Hüllhorster Wehr. Auch die Brandwände der angrenzenden Gebäude hätten super gehalten. So ist auch das benachbarte Produktionsgebäude des Maschinenbaubetriebs nicht betroffen. Der Wehr gelang es durch den Aufbau einer Riegelstellung, das Feuer auf die große neu gebaute Lagerhalle, die komplett abbrannte, zu begrenzen. Da "eine unglaubliche Menge an Löschwasser" benötigt wurde, so Einsatzleiter Stefan Mehnert, habe die Wehr einen Pendelverkehr zum Wassertransport eingerichtet. Außerdem hatte das Wasserwerk auf Anfrage der Wehr den Wasserdruck erhöht. Der Einsatz der Feuerwehr dauerte durchgehend über Nacht bis Freitagmittag. Morgens waren noch etwa 20 Einsatzkräfte vor Ort. Das Deutsche Rote Kreuz aus Hüllhorst sorgte ab dem frühen Donnerstagnachmittag für die Verpflegung der Wehrleute und löste den Rettungsdienst ab, der zum Eigenschutz der eingesetzten Kräfte vor Ort war, und damit wieder seinen Regeldienst aufnehmen konnte. Viele Schaulustige waren ein Problem Ein Riesenproblem, so Einsatzleiter Stefan Mehnert, sei anfangs der starke Andrang vieler schaulustiger Bürger gewesen. Um einen möglichst ungestörten Einsatz zu gewährleisten und den Pendelverkehr sicher zu stellen, sperrte die Polizei, die mit mehreren Einsatzwagen vor Ort war, unterstützt vom Verkehrsdienst der Johanniter, die Tengerner Straße weiträumig ab. Verletzt wurde bei dem Einsatz bis auf einen verunglückten Kradfahrer der Johanniter niemand. Am Himmelfahrtstag wurde in dem betroffenen Maschinenbaubetrieb nicht gearbeitet. Neben Feuerwehr und Polizei war der ABC-Messzug aus Minden im Einsatz, da bis nach Löhne "schwarze Flocken", hervorgerufen vom verbrannten Isoliermaterial, zu sehen waren. Ferner noch das Umweltamt und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen sowie Mitarbeiter des Klär- und Wasserwerkes der Gemeinde Hüllhorst und die Energieversorger. Zur Brandursache und Schadenssumme konnten noch keine Angaben gemacht werden. Die Kripo Minden war vor Ort und hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Bei dem Brand war außerdem Feuerlöschwasser in den Schnathorster Bach in Hüllhorst gelangt. Im Verlauf des Feuerwehreinsatzes wurde eine Absperrblase in das Abwassernetz gesetzt und das Löschwasser mit Saugwagen zu einem Becken auf die Kläranlage gefahren. Bisher konnte nicht festgestellt werden, dass das zu Beginn nicht aufgefangene Löschwasser einen größeren Schaden verursacht hätte, so Kreissprecherin Sabine Ohnesorge. Das Umweltamt des Kreises Minden-Lübbecke habe den Nachbarkreis Herford entsprechend informiert, da das Gewässer weiter durch den Kreis Herford verläuft. Die beteiligten Stellen klären jetzt zusammen mit der Bezirksregierung, wie das Löschwasser entsorgt werden soll.

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