Riesige Rauchsäule im Kreis Gütersloh: Feuerwehr löscht Großbrand bei Unternehmen

Werther. Ein Großbrand in Werther hat am Samstagmorgen, 28. Juni, die Feuerwehren aus der gesamten Region auf den Plan gerufen. Um 10.51 Uhr ging der Alarm los: Es brannte bei der Wertheraner Kartoffelmanufaktur Pahmeyer. In dem Familienunternehmen werden Kartoffeln zu küchenfertigen Produkten weiterverarbeitet. Pahmeyer ist bundesweit bekannt für seine Reibekuchen und Röstis. Wie der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Werther, Dirk Hollmann, vor Ort berichtete, hatte die Brandmeldeanlage in dem Landwirtschaftsbetrieb angeschlagen. Ausgebrochen war das Feuer in einer der Produktionshallen. Gefährlich: In der Nähe des Feuers befanden sich eine Biogasanlage, so wie Erdgastanks und Druckgasbehälter. &bdquo;Die galt es auf jeden Fall vor dem Feuer zu schützen“, erklärte Dirk Hollmann, der die Einsatzleitung übernommen hatte. Nach und nach wurden immer mehr Löschzüge aus der Region nach Werther beordert. Darunter auch die Drehleitern aus Versmold und Gütersloh. Schließlich waren etwa 180 Einsatzkräfte vor Ort an der Rotenhagener Straße. Außerdem Polizei und Krankenwagen. Anwohner wurden aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten Ein Innenangriff, bei dem die Feuerwehrleute unter Atemschutz in das Gebäude gehen, stellte sich schnell als aussichtslos heraus. &bdquo;Das Feuer war schon zu groß, das wäre für die Einsatzkräfte zu gefährlich geworden“, sagte Dirk Hollmann. Die in Flammen stehende Halle sei nicht mehr zu retten gewesen. Ein angrenzendes Wohnhaus wurde durch den Brand ebenso wie ein Verwaltungstrakt beschädigt. Ein Übergreifen auf die Biogasanlage konnte durch die Feuerwehr verhindert werden. Zu diesem Zeitpunkt war die Rauchsäule bereits kilometerweit zu sehen. Über WarnApps wurde die Bevölkerung vor Rauchgasen gewarnt. In der Umgebung der Rothenhagener Straße wurden die Menschen aufgerufen, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Für die Bevölkerung bestanden laut Auskunft der Feuerwehr keinerlei Gefahrenmomente durch die starke Rauchentwicklung. Die Wasserbehörde des Kreises Gütersloh wurde eingeschaltet, da Löschwasser durch Abwasserleitungen in einen nahe gelegenen Bach geriet. Lesen Sie auch: Hofbesitzer spricht nach Großbrand im Kreis Gütersloh - Schaden in Millionen-Höhe &bdquo;Der Brand hat sich rasend schnell fortgepflanzt“, so Einsatzleiter Dirk Hollmann weiter. Während eine Produktionsstätte komplett abbrannte, konzentrierte sich die Feuerwehr darauf, angrenzende Gebäude vor den Flammen zu schützen. Darunter die auf dem Grundstück befindliche Biogasanlage und die Kartoffellager. Um 13.25 Uhr hatten die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle. Die Schadenshöhe kann aktuell nicht beziffert werden, so die Polizei in einer Pressemitteilung, dürfte sich aber im hohen sechsstelligen Bereich bewegen. Ebenso ist ein Millionenschaden nicht auszuschließen. Die Löscharbeiten sowie die Beseitigung von Glutnestern mit der erforderlichen Brandwache dauerten bis Sonntag an. &bdquo;Außerdem sind wir noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt“, berichtete Dirk Hollmann am Sonntagmittag. Zwei Feuerwehrleute müssen medizinisch behandelt werden Der Einsatz in Werther verlangte allen Anwesenden viel ab. Zwei Feuerwehrleute mussten sich in medizinische Behandlung begeben: wegen einer Fußverletzung und aufgrund von Erschöpfung. Darüber hinaus wurde ein Mitarbeiter des Unternehmens vorsorglich wegen Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Und auch die Polizei hatte viel zu tun: Sie musste Schaulustige verscheuchen und den Verkehr ableiten. Lange Anfahrtswege zum Betrieb Pahmeyer, der sich im Ortsteil Rotenhagen befindet, und die &bdquo;nicht einfache“ Löschwasserversorgung waren laut Feuerwehrchef Dirk Hollmann herausfordernd. Der stellvertretende Kreisbrandmeister, Uwe Theismann, lobte die beteiligten Löschzüge: &bdquo;Die haben das hervorragend gemeistert.“ Was das Feuer in der Kartoffelmanufaktur Pahmeyer ausgelöst hat, war am Samstag noch nicht bekannt. Brandermittler der Polizei sind vor Ort und untersuchen den Betrieb. Man werde der Familie zur Seite stehen, sagt der Bürgermeister Werthers Bürgermeister Veith Lemmen machte sich am Samstagmorgen ein Bild von dem Großeinsatz. &bdquo;Nur durch das beherzte und besonnene Eingreifen der Feuerwehr ist verhindert worden, dass hier Schlimmeres passiert ist“, sagte Veith Lemmen im Gespräch mit dieser Zeitung. &bdquo;Nicht auszudenken, wenn hier noch Tanks explodiert wären. Ich bin allen Einsatzkräften extrem dankbar.“ Der Bürgermeister sprach auch mit der Unternehmerfamilie Pahmeyer. &bdquo;Das ist deren Lebenswerk, das hier in Flammen steht. Wir als Stadt werden der Familie hilfreich zur Seite stehen“, so Lemmen. Pahmeyer versteht sich als traditionsreiches Familienunternehmen. Im landwirtschaftlichen Betrieb, in der Produktion und im Management sind 200 Menschen beschäftigt. 1994 hatte die Familie Pahmeyer ihren Hof, der sich seit 1900 in ihren Besitz befindet, auf den Kartoffelanbau spezialisiert. Nach der Erweiterung des Hofes 2002 um einen Schälbetrieb gründete Pahmeyer 2008 die Kartoffelmanufaktur.

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