Hüllhorst. Klimawandel, Fitness und Gesundheit – immer mehr Menschen schwingen sich aus eben genannten Gründen auf ihr Fahrrad oder Pedelec. Umso wichtiger ist der Ausbau eines sicheres Netz an Radwegen, das den Spaß am Radfahren deutlich erhöht. Die Gemeinde Hüllhorst will nun, so die Beschlussempfehlung des Infrastrukturausschusses, ein Konzept für eine sinnvolle Beschilderung der Radwege entwickeln und dort Lücken ausfindig machen, wo es Sinn macht, diese durch Bürgerradwege zu schließen. Für den Bau eines Radwegs entlang der Alten Straße von der B 239 bis zur Einmündung Reineburgweg soll zudem ein Antrag zur Aufnahme in das Bürgerradwegeprogramm des Landesbetriebs Straßen NRW gestellt werden.
Ein Antrag der CDU auf den Bau des Bürgerradwegs entlang der Alten Straße von der B 239 bis zum Hohbrink, um eine durchgängige Ost-West-Verbindung zu schaffen, hatte den Ball ins Rollen gebracht und spielte damit Ralf Steinmeyer (SPD) direkt in den Lauf.
Konzept für Radwegenetz und die Lücken gefordert
Eine Anbindung von der B 239 bis zum Reineburgweg sei zwar richtig, doch für den weiteren Weg in Richtung Hüllhorst empfahl der passionierter Radler den Radverkehr mittels entsprechender Beschilderung durch das Feld zu lenken. Nicht immer sei der kürzeste Weg auch der sicherste, meinte er.
Er forderte von der Gemeinde ein Konzept, dass einerseits das komplette Radwegenetz aufzeigt und wo es noch Lücken im Radwegenetz gibt. Zudem sollte man eine Prioritätenliste erstellen, wo es am gefährlichsten und somit am dringlichsten ist, diese Lücken zu schließen.
Frank Weske (CDU) dagegen würde schon favorisieren, dass „wir schon sehen sollten, möglichst den direkten Weg zu nehmen“. Er meinte aber auch, dass die CDU dagegen sei, dort Planungsgelder auszugeben, wo die Grundstücksfrage noch nicht geklärt sei. „Wo wir noch keine Grundstücke haben, macht es auch keinen Sinn.“
Grundstücksfragen seien erst zu klären
Susanne Sassenberg vom Fachbereich Technik der Gemeinde erinnerte daran, das zum Aufgabengebiet der neuen Klimaschutzmanagerin, die am 1. März ihre Arbeit aufgenommen hat, gehört, das Hüllhorster Radwegenetz unter die Lupe zu nehmen und ein entsprechendes Konzept zu erstellen.
In Sachen Bürgerradweg sei es notwendig, vor dem Antrag zuerst die Planung und Kostenaufstellung zu erarbeiten. Dazu gehöre auch der benötigte Grundstückserwerb. Und das gestalte sich in diesem Fall recht problematisch.
Zudem, fügte ihr Kollege Joachim Struckmeyer an, sei die Topographie entlang der Alten Straße sehr schwierig, was zu erheblichen Kosten führe. „Die Pauschale von 50 Euro pro Quadratmeter Radweg vom Landesbetrieb hilft da nicht viel“, unterstrich er.
Außerdem baue die Gemeinde dann für den Landesbetrieb, in dessen Eigentum anschließend der Radweg gehe. Man müsse auf Landesebene Druck machen, dass der Landesbetrieb mehr in die Pflicht genommen wird, selbst Radwege baut.
»Die Kosten werden ein großes Problem«
Auch Ausschussvorsitzender Frank Picker (SPD) sieht in den Kosten ein großes Problem.
Für die 300 Meter Bürgerradweg entlang der Straße Henhop in Schnathorst habe die Gemeinde 280.000 Euro bezahlen müssen. Entlang der Alten Straße handele es sich sogar um etwa 1.900 Meter. Diese Strecke kostet uns zwei Millionen Euro, schätzt er.
Schon das Teilstück von der Kirche bis zum Hohbrink, vor etwa zehn Jahre gebaut, habe der Gemeinde richtig Geld gekostet. Angesichts der hohen Kosten und der noch ungeklärten Grundstücksfragen verkürzte Frank Weske den Antrag auf das Teilstück von der B 239 bis zum Reineburgweg. Hierfür sollen nun der Antrag auf einen Bürgerradweg gestellt werden und darüber hinaus ein Konzept für eine sinnvolle Beschilderung der Radwege wie für den Radwegeausbau erarbeitet werden.