Espelkamper Unternehmen Harting investiert in neues Hauptquartier in der Schweiz

Espelkamp. Seit vielen Jahrzehnten ist Espelkamp die Heimat der Harting Technologiegruppe und der Unternehmerfamilie Harting. Nun investiert das Espelkamper Unternehmen in der Schweiz und verfolgt damit große Pläne. Die Gründe für die Investition in ein globales Hauptquartier in der Schweiz und die Folgen für Espelkamp erläuterte Philip Harting, Vorstandsvorsitzender der Harting Technologiegruppe. Er sprach von einem strategischen Meilenstein zum globalen Player für Connectivity-Lösungen Die Harting Technologiegruppe, ein global führender Anbieter von industrieller Verbindungstechnik, kündigte am Donnerstag an, überregionale Top-Management-Positionen in der Schweiz zu bündeln, die die globale Steuerung weiter vorantreiben. &bdquo;Mit diesem Schritt entwickelt sich die Harting Technologiegruppe zukunftssicher zum Global Player für Connectivity-Lösungen“, teilte das Unternehmen mit. Lesen Sie auch: Entlassungen bei Espelkamper Firma Harting: So viele Stellen werden reduziert Harting hatte bereits wiederholt angekündigt, sich internationaler aufstellen zu wollen. Den weitaus größten Teil seines Konzern-Umsatzes erwirtschaftet die Technologiegruppe im Ausland. Mit der Gründung eines globalen Hauptquartiers in der Schweiz will das Unternehmen diesen Weg nun weiter beschreiten. Philip Harting sprach am Donnerstag von einer strategischen Entscheidung für die Weiterentwicklung der Harting Technologiegruppe. Seit 41 Jahren mit einem Standort in Biel vertreten In Espelkamp sei die Umsetzung eines solchen globalen Hauptquartiers nicht möglich, sagte Harting. Das werde in der Schweiz angesiedelt, weil Harting hier vor zwei Jahren das Unternehmen Studer Cables in Däniken (Kanton Solothurn) übernommen hatte. Bei Studer Cables ist Philip Harting Vorsitzender des Verwaltungsrates. Zudem sind die Espelkamper seit 41 Jahren mit einem Standort in Biel in der Westschweiz vertreten. Hier befinde sich das Innovation-Center. Von der Schweiz aus sollten neue Steckverbinder-Kabellösungen für die Kunden entwickelt werden, sagte Harting. Lesen Sie auch: Espelkamper Unternehmen Harting Systems benennt sich um Den Kunden sollten bestmögliche Connectivity-Lösungen angeboten werden. Nach Angaben von Philip Harting und Harting-Sprecher Detlef Sieverdingbeck sollen Steckverbinder und Kabel bestmöglich aufeinander abgestimmt werden. Dadurch wolle sich Harting vom Wettbewerb unterscheiden und werden, was man derzeit so noch nicht ganz sei – ein Global Player für Steckverbinder-Kabellösungen, sagte Sieverdingbeck. Manager des Unternehmens kommen aus vielen Ländern der Welt Der Standort für das globale Hauptquartier ist nach Angaben von Philip Harting noch offen, ebenso die Höhe der Investition. Gesucht werde ein Standort, der binnen 30 Minuten mit dem Auto oder Bahn vom Flughafen Zürich aus erreichbar sei, merkte Harting an und verwies darauf, dass Manager des Unternehmens aus vielen Ländern der Welt kämen. In die Standortsuche sollten Mitarbeiter einbezogen werden. Lesen Sie auch: Harting kauft Biogas-Anlage in Espelkamp Der Standort des globalen Hauptquartiers werde in den kommenden Monaten geklärt, sagte Philip Harting. Starten solle es dann zum 1. Oktober 2025. Die Beschäftigten hätten damit auch Zeit zur Wohnungssuche. Aus Espelkamp werden laut Harting 16 bis 17 Manager und Führungskräfte in die Schweiz gehen. Unternehmerfamilie bleibe in Espelkamp Die Folgen für Espelkamp? Es werde keine Verlagerung geben, sagte Philip Harting. Er sei sicher, dass sich der Aufbau des Hauptquartiers in der Schweiz positiv auf das Unternehmen mit seinen rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auswirken werde. Mit dem Schritt sollten langfristig Arbeitsplätze und Investitionen in Deutschland sowie auch in der Schweiz und weltweit gesichert werden. &bdquo;Wir wollen weiter wachsen und wir müssen weiter wachsen.“ Es gehe nicht um Steuern. Espelkamp bleibe der Unternehmenssitz der Harting Stiftung & Co. KG. Auch die Unternehmerfamilie werde in Espelkamp bleiben. Die Gewerbesteuer unterliege den durch die Konjunktur bedingten Schwankungen. Nach Unternehmensangaben ist auch kein weiterer Stellenabbau in Espelkamp geplant. Im Vergangenen September war bekannt geworden, dass am Harting-Standort Espelkamp 95 Menschen ihre Arbeit verlieren. Lesen Sie auch: Internationales Wachstum für das Espelkamper Unternehmen Harting Hinsichtlich der aktuellen wirtschaftlichen Lage träfen die Prognosen zu, die das Unternehmen im vergangenen Dezember geäußert habe, sagte Harting. Damals waren rückläufige Umsatzzahlen prognostiziert worden – in Höhe von minus sieben bis acht Prozent im Vergleich zum Umsatz 2022/2023 (rund 1,036 Milliarden Euro). Der Maschinenbau sei ein wichtiger Kunde und dessen schwierige Lage wirke sich aus, merkte Harting an. Gleichwohl hofft er aber auf eine im Hebrst beginnende Erholung.

Meistgelesen