25 Jahre Aqua Magica in Bad Oeynhausen und Löhne: Wie geht es mit dem Gelände weiter?

Herr Bökenkröger, Herr Poggemöller, wann waren Sie zum letzten Mal im Aqua-Magica-Park? Und warum? Bernd Poggemöller: Ich bin tatsächlich gestern und Anfang der Woche einmal dagewesen – um mich auf das Gespräch vorzubereiten. Aber ich bin eigentlich regelmäßig dort. Warum? Poggemöller: Wir wohnen dort in der Nähe. Und ich möchte sehen, wie sich dieses Gelände weiter gut entwickelt. Lars Bökenkröger: Ich war gestern Abend auf dem Gelände, weil ich zufällig einen Termin in der Nähe hatte. Da habe ich am Gartenschaugelände angehalten und gesehen, wie viele Leute da auf dem Spielplatz waren. Es ist schon beeindruckend, wie viele Menschen den Park nutzen, für die Joggingrunde, für Kinder und Familien oder den Spaziergang mit dem Hund. NW-Serie: 25 Jahre Aqua Magica Teil 1: Ein Rückblick auf die Landesgartenschau 2000 Teil 2: So ist die Idee der Aqua Magica entstanden Teil 3: Eröffnung des Magischen Wasserlandes fiel ins Wasser Teil 4: Die-Satelliten-Projekte-der-Gartenschau Teil 5: Millionendefizit und bleibende Investitionen Teil 6: So hat sich das Veranstaltungsgelände entwickelt Zur Eröffnung im April 2000 gab es Kritik an der Konzeption der Schau: zu wenig &bdquo;Blümchen“. Gilt das nicht heute immer noch? Poggemöller: Es gibt jetzt vermehrt Blühflächen. Unser Hausmeister Thomas Pest und die neue Geschäftsführerin Beatrix Becker kümmern sich sehr um das Gelände. Es gibt auch Sponsoren, die die Pflanzen zur Verfügung stellen. Die Platanen haben sich wunderbar entwickelt. Das Gelände ist grün. Grün ist es. Aber ist es Ihnen auch bunt genug, Herr Bökenkröger? Bökenkröger: Das Gelände wird heute als Bürgerpark genutzt und angenommen. Es ist ein Veranstaltungsgelände, das funktioniert. Es gab da in 25 Jahren viele schöne Highlights. Die Farbe, die Sie beschreiben, kommt also durch Veranstaltungen aufs Gelände und weniger durch Rosen, Tulpen und Narzissen. Bökenkröger: Ich glaube, das ist auch nicht der alleinige Anspruch. Wichtig ist doch eine adäquate Nutzung. Was ist denn für Sie das Wichtige, das Ausschlaggebende auf dem Gartenschaugelände - heute und in Zukunft? Bökenkröger: Das Gelände muss für die Bürger im Alltag nutzbar sein. Und wir brauchen eben auch ein Veranstaltungsgelände. Die Idee, ein solches Veranstaltungsgelände gemeinsam für Bad Oeynhausen und Löhne zu haben, funktioniert gut. Das wird von beiden Seiten gut gelebt. Poggemöller: Die Nutzungen für Sport, für Familien, die Spielgeräte, dass dort Boule gespielt wird, das ist das Wichtige. Und ich nehme wahr, dass die Inanspruchnahme von Jahr zu Jahr steigt. Viele Menschen loben auch heute noch den Park an sich, beklagen aber den Pflegezustand. Die Naturbühne zum Beispiel ist ein schöner Veranstaltungsort, bedarf aber dringend der Überarbeitung. Welche Schulnote geben Sie dem Park in dieser Hinsicht? Poggemöller: Eine Zweiminus. Sicherlich gibt es hier und da nach 25 Jahren Abnutzungserscheinungen. Die Naturbühne ist dafür ein Beispiel. Wir hängen aber bei der Aqua Magica GmbH am Tropf der Städte. Die müssen alles bezahlen – bei knappen Kassen, so dass man da auch keine großen Sprünge machen kann. Aber ich finde das, was da ist, komplett in Ordnung. Bökenkröger: Und es wurde ja auch immer wieder investiert. Pflege ist vielleicht auch nicht der richtige Begriff hier. Gepflegt wird das Gelände schon. Aber natürlich gibt es Flächen, die man auch mal wieder erneuern müsste. Dass man bei der Naturbühne nach 25 Jahren auch mal schauen muss, wie man sie nutzt und wie man sie wiederherstellen kann, ist klar. Welche Note würde Sie für den Zustand des Parks vergeben? Bökenkröger: Ich gehe da mit meinem Kollegen Bernd Poggemöller: eine Zweiminus. Das wäre für mich als Schüler damals eine ziemlich gute Zensur gewesen. Dennoch stellt sich die Frage: Warum ist der Park nicht besser gepflegt? Poggemöller: Ich sehe den Park nicht in einem schlechten Zustand. Hier und da gibt es Instandsetzungsbedarf und wenn was kaputt ist, wird es repariert. Aber wenn es darum geht, den Park noch attraktiver zu machen, ist das eine Frage der mangelnden Finanzen. Bökenkröger: Auch ich teile den Vorwurf nicht, dass der Park in einem schlechten Pflegezustand wäre. Er wird ja auch angenommen von den Bürgerinnen und Bürgern. Was würden Sie sich denn wünschen für das Gelände? Poggemöller: Ich wäre zufrieden, wenn sich der Park weiterhin gut entwickelt. Ich finde es toll, dass für das eine Gewächshaus ein neuer Pächter gefunden ist. Das zieht ja auch viele Menschen an, wenn das gastronomische Angebot in Ordnung ist. Bökenkröger: Ich glaube, im Fokus muss erstmal stehen, das Gelände in den nächsten Jahren zu erhalten. Das zu erhalten, was wir haben, wird uns in den nächsten Jahren schon sehr beanspruchen - und so geht es den meisten Kommunen. Wir brauchen dort einen Bürgerpark, der funktioniert und der gepflegt ist. Beide Städte sind knapp bei Kasse, Löhne schon jetzt, Bad Oeynhausen in den kommenden Jahren. Wären Sie froh, den Kostenfaktor Aqua Magica los zu sein? (Zuächst: Schweigen) Poggemöller: Das ist auch eine Kostenfrage, das ist klar. Und wir haben das jetzt auch in unserem Haushaltssicherungskonzept zum Thema gemacht, dass wir die Aqua Magica in eine Haushaltskonsolidierung mit einbeziehen müssen. Aber eine Streichung dieses Postens steht nicht zur Disposition. Wohl aber ein bewusster Umgang mit dem Geld. Bökenkröger: Das gilt für uns so auch. Aber auch wir in Bad Oeynhausen würden die Unterstützung der Aqua Magica nicht infrage stellen. Was kostet die Unterhaltung des Aqua-Magica-Parks denn die beiden Städte pro Jahr? Poggemöller: Beide Städte zahlen pro Jahr jeweils etwa 220.000 Euro. Und das wird in den kommenden Jahren eher weniger als mehr? Poggemöller: Wir können da sicher keine großen Sprünge machen. Aber wir wären auch bereit, das notwendige Geld aufzubringen, wenn mal etwas Größeres kaputtgehen sollte. Und es gibt ja auch Sponsoren. Was soll sich im Gefüge der Veranstaltungen auf dem Gartenschaugelände ändern? Oder sehen Sie zwischen Poetischen Quellen, Bürgerfest und Bierboulevard gar keinen Spielraum für Neues? Bökenkröger. Es wird sich da auch in den nächsten Jahren sicherlich immer mal etwas verändern. Das war ja in den vergangenen Jahren auch schon so. Das Schlagerfestival funktionierte nicht mehr so richtig, da wird dann auch noch etwas Neues kommen. Das Festival der Kleinkunst ist ein Format, das sehr gut angenommen wird. Das sollte man dann auch weiterführen. Und die Poetischen Quellen sind auch eine Nische, die ihr Publikum hat. Wie sieht der Park in 25 Jahren aus? Poggemöller: Da sind die Bäume auf der Allee noch mal größer. Ich würde mich freuen, wenn es so positiv weiterginge wie bisher. Und wenn die Menschen dann würdigen, dass hier vor 50 Jahren schon eine Allee des Weltklimas angelegt wurde - dort, wo sich lange Zeit eine Industriebrache befand. Bökenkröger: Ich würde mich freuen, wenn die Bürger dort weiter ein so vielfältig nutzbares Gelände haben, auf dem man viel entdecken und einfach eine gute Zeit verbringen kann. Dann war es eine richtige Entscheidung, vor 25 Jahren hier eine Landesgartenschau herzuholen. Und das gemeinsame Gartenschaugelände trägt ja auch zur Pflege eines guten und freundschaftlichen Umgangs der Städte miteinander bei. Auch dafür steht für mich die Aqua Magica. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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