So hat sich das Veranstaltungsgelände der Städte Bad Oeynhausen und Löhne entwickelt

Bad Oeynhausen. Das Café auf der Aqua Magica wird derzeit saniert, es bekommt eine Fußbodenheizung und eine Küche. Auf dem Spielplatz ist eine neue Schaukel aufgebaut, die Sprühschirme sind erneuert, die Bookcrosser lassen in den nächsten Tagen neue Bücher frei und frische Blumen sind auch gepflanzt worden. Die Vorbereitungen für die Gartensaison laufen, der Sommer kann kommen. Während der nächsten Monate wird das ehemalige Gartenschaugelände im Grenzgebiet von Löhne und Bad Oeynhausen regelmäßig zur außergewöhnlichen Veranstaltungsfläche. Was in 25 Jahren nicht schon alles los war im magischen Wasserland! NW-Serie: 25 Jahre Aqua Magica Teil 1: Ein Rückblick auf die Landesgartenschau 2000 Teil 2: So ist die Idee der Aqua Magica entstanden Teil 3: Eröffnung des Magischen Wasserlandes fiel ins Wasser Teil 4: Die-Satelliten-Projekte-der-Gartenschau Teil 5: Landesgartenschau-Bilanz Teil 6: So hat sich das Veranstaltungsgelände entwickelt Es gab sogar mal ein Heißluftballontreffen am Wasserkrater. Diese Montgolfiade klappte im August 2001 allerdings erst im dritten Anlauf. Die Ballons fuhren weg und kehrten nie zurück. 2002 fertigte der Künstler Zeev Krisher aber etwas Bleibendes. Für das Landart-Symposium gestaltete er eine 3,5 Tonnen schwere Altar-Skulptur. Nach dem Ende der Gartenschau herrschte keinesfalls tote Hose auf dem Gelände. Die Fläche schrumpfte zwar, einige gepachtete Grundstücke wurden wieder zu Äckern. Die Naturbühne am Biotop blieb jedoch als malerische Kulisse für die Poetischen Quellen, das Sommernachtskino oder als Bühne des Kleinkunstfestivals erhalten. Wirklich neu im Park ist eigentlich bloß der Kletterpark am Wasserkrater, der 2009 eröffnet wurde. Ansonsten ist das Gelände in den vergangenen 25 Jahren mehr oder weniger das Alte geblieben. &bdquo;Der Erhalt war die wichtigste Aufgabe“, sagt Georg Busse, der die Aqua Magica aus der Perspektive beider Städte kennt. Der Erste Beigeordnete der Stadt Bad Oeynhausen war zuvor Allgemeiner Vertreter des Löhner Bürgermeisters und zudem vier Jahre lang Geschäftsführer der Aqua Magica. Eine Säuleneiche als Ersatz für den Schlot? Während dieser Zeit ist aber auch das Wahrzeichen der Aqua Magica, der 54 Meter hohe Schlot der ehemaligen Ziegelei Friedrichsmeyer, abgerissen worden. Der Schornstein bröckelte und neigte dazu, seine Steine auf Besuchern zu werfen. Für das Wahrzeichen sollte es eigentlich Ersatz geben. Eine Säuleneiche stand damals hoch im Kurs, erinnert sich Busse. Gepflanzt wurde sie nie. Alle Artikel zur Aqua Magica lesen Sie hier. Der Löhner Bürgermeister Bernd Poggemöller weiß auch, warum. Die Gesellschafterversammlung habe darüber im Dezember 2015 diskutiert und auch ein Angebot über 1.190 Euro für einen drei bis vier Meter hohe Säuleneiche eingeholt. Weil aber Schausteller die Fläche am Haupteingang gerne nutzen, wo früher der Schornstein stand, habe man zunächst davon abgesehen, die Eiche zu pflanzen. Poggemöller will der Gesellschafterversammlung im kommenden Juni aber erneut Ersatz vorschlagen und sagt: &bdquo;Da fehlt ein Wahrzeichen.“ Das findet auch der Vorsitzende des Fördervereins der Aqua Magica. Karl-Heinz Bernsmeier hat das Amt von Marga Kämper 2002 übernommen. &bdquo;Eine Eiche wäre ein angemessener Ersatz“, sagt er. Mit Blick auf die Allee des Weltklimas schränkt er aber ein: &bdquo;Andererseits haben wir hier Bäume genug.“ Er könne sich auch eine andere Erinnerung an die alte Ziegelei vorstellen. Ob den Besuchern des Geländes nach zehn Jahren Leerstelle ein Ersatz für das Wahrzeichen der Gartenschau wirklich fehlt? Wer an den veranstaltungsfreien Wochenenden auf die Aqua Magica kommt, findet einen Park voller Menschen, die einfach nur die Seele baumeln lassen und spazieren gehen. Fisch, Bier und Schlagermusik In den vergangenen 25 Jahren sind zahlreiche Veranstaltungen auf dem Gelände gestartet - und weitergezogen oder eingestellt worden. Das Melbergener Schützenfest (2002-2017), das Drachenfest (2003-2006), die Azubi-Börse &bdquo;Stepone“ (2003-2011), die &bdquo;OWL-Walkingtour“ (2003-2012) und einige Jahre auch die Gesundheitsmesse &bdquo;Regio Vital“ fanden hier statt. Außerdem haben sich 20 Jahre lang jedes Jahr Hunderte Motorradfahrer zum Gottesdienst auf dem Gelände getroffen. Das &bdquo;Bürgerfest“ ist seit 2002 ein Fixpunkt im Vereinsleben beider Städte. Genauso wie die Kinderfeste, die von den Jugendämtern organisiert werden - und das grüne Klassenzimmer, die Aqua Magica &bdquo;Schola“. Regelmäßig wird das Gelände zum Rummelplatz: Es gab einen &bdquo;Nostalgischen Markt“ (2003-2009), der ab 2010 zum Bauernmarkt wurde. Ein ähnliches Schicksal ereilte den Spargelmarkt (2003-2010), der zum Pfingstmarkt wurde. Sogar Fischhändler versuchten schon mal ihr Glück im Wasserland: &bdquo;Matjes on Tour“ (2004-2008) hielt sich als &bdquo;Marktschreiertage“ sogar bis 2018. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gab’s öffentliches Rudelgucken. 2007 den ersten &bdquo;Bierboulevard“, 2010 ein Familienpicknick einer heimischen Supermarktkette, 2011 das Geschichtsfest des Kreises Herford und 2014 das Familienfest des Westdeutschen Rundfunks mit der Maus im Wasserland. Seit 2016 kommen immer wieder die aktuellen Stars und Sternchen der Schlagerbranche zum Zeltfestival auf die Aqua Magica, erst zum &bdquo;Schlager im Park“, dann zum &bdquo;Schlagertraum“, der dieses Jahr allerdings ausfällt. Es gab eine Genussmeile und ein Aqua-Magica-Park-Musikfest zuletzt an Himmelfahrt. Das war allerdings ein Reinfall. Eintritt für eine Party mit Musik zu bezahlen, ist am Vatertag ein schwieriges Geschäft. Selbst Blümchen gibt’s seit dem Ende der Gartenschau jedes Jahr aufs Neue. Der Förderverein und seine Sponsoren haben seit 2013 die Pflege für den Ideengarten übernommen. Vor wenigen Wochen erst wurden neue Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt. Der Förderverein, hat Karl-Heinz Bernsmeier ausgerechnet, hat in den vergangenen Jahren allein 350.000 Euro Spenden eingesammelt und in Spielgeräte, Bänke und die Förderung der Poetischen Quellen und das Sommerfest der Kleinkunst gesteckt.

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