13 Verkehrstote im Kreis Minden-Lübbecke - und mehr als 1.400 Verletzte

Bad Oeynhausen/Kreis Minden-Lübbecke. Jede Stunde passiert im Kreis Minden-Lübbecke ein Verkehrsunfall, in jeder sechsten Stunde wird dabei ein Verkehrsteilnehmer verletzt. 13 Menschen starben im vergangenen Jahr auf den Straßen des Mühlenkreises - drei mehr als im Vorjahr. 8.456 Verkehrsunfälle registrierte die Polizei im Kreisgebiet - 107 mehr als im Vorjahr. &bdquo;Aber immer noch weniger als in den Jahren vor der Pandemie“, machte Landrat Ali Dogan als Chef der Kreispolizei bei der Vorstellung der Unfallstatistik im Mindener Kreishaus deutlich. Bei 1.137 Unfällen (+27) gab es Verletzte. 7.319 Mal verliefen die Verkehrsunfälle glimpflich, nur mit Sachschäden. Aber bei insgesamt 12 Unfällen kamen 13 Menschen ums Leben. &bdquo;13 sind 13 zu viel“, machte Landrat Ali Dogan deutlich und Polizeidirektor Mathias Schmidt verwies auf das hochgesteckte Ziel des NRW-Innenministers Herbert Reul - &bdquo;Vision Zero“ heißt es. Auf den Straßen des Landes soll kein Mensch mehr sterben. Bei den Unfällen sind 1.462 Menschen verletzt worden (+55), davon zogen sich 181 Verkehrsteilnehmer schwere Verletzungen zu und 1.270 wurden leicht verletzt (+57). Die Unfälle, bei denen Menschen ums Leben kamen, ereigneten sich in Minden (3 Unfälle), Bad Oeynhausen (1), Hüllhorst (2), Petershagen (4), Stewemde (1) und Porta Westfalica (1). Sechs Unfallopfer waren älter als 70 Jahre, drei zwischen 45 und 70 Jahre sowie vier tödlich verletzte Personen zwischen 18 und 26 Jahren. Unfälle mit Pedelecs nehmen stetig zu Fünf Unfallopfer waren als Pkw-Fahrende unterwegs, vier fuhren mit dem Fahrrad oder Pedelec, ein Unfallopfer war zu Fuß unterwegs und drei getötete Personen waren als Beifahrer beteiligt. Bei den verletzten Verkehrsteilnehmern waren 54,5 Prozent erwachsen, 13,7 Prozent Seniorinnen und Senioren, 15,8 Prozent junge Erwachsene, 7,9 Prozent Jugendliche und 7,9 Prozent Kinder. &bdquo;Also sind 116 Kinder im vergangenen Jahr im Straßenverkehr verunglückt“, machte Kea Eichler, Leiterin Direktion Verkehr bei der Kreispolizei, deutlich. Die Gesamtzahl der verunglückten Kinder im Straßenverkehr ist seit 2020 kontinuierlich angestiegen. 72 Kinder waren dabei aktiv in einen Unfall verwickelt und 44 Kinder waren als Beifahrer in einem Pkw beteiligt. Die Zahl der an einem Schulwegunfall beteiligten Kinder ist dagegen von 34 im Jahr 2023 auf 23 verunglückte Kinder im Jahr 2024 zurückgegangen. Dies liege aber nicht daran, dass weniger Kinder selbstständig ihren Schulweg meistern, sondern hänge möglicherweise schlicht mit weniger Regentagen zusammen. &bdquo;Die Staus aus Elterntaxis vor den Schulen sind seit Jahren gleichbleibend lang“, weiß Mathias Schmidt. &bdquo;Viele möchten ihre Kinder am liebsten direkt in die Klasse fahren. Die Ausreden der wartenden Eltern sind seit Jahren immer die gleichen: ’Ich will ja nur mal gerade ...“, ’Ich bin ja gleich wieder weg...’“, so Schmidt weiter. Die Einsicht der Eltern sei sehr gering. Im Fokus der Polizei sind zunehmend die E-Scooter-Fahrer Bei den Fortbewegungsmitteln steigt bei der Unfallbeteiligung die Zahl der Pedelecunfälle stetig an. Gab es 2020 noch 77 Pedelecunfälle, waren es 2023 bereits 153 und im vergangenen Jahr 175. Auch die Zahl der Unfälle mit einem Elektrokleinfahrzeug (EKF) wie die E-Roller im Polizeisprech heißen, haben sich von 3 in 2020, über 36 im Jahr 2023 auf 61 im Jahr 2024 erhöht. &bdquo;Hier werden die Kontrollen verstärken, denn bedauerlicherweise halten sich zu viele EKF-Fahrer nicht an die Verkehrsregeln“, sagt Kea Eichler. Die wichtigsten Regeln, die E-Roller-Fahrer zählt die Polizistin kurz auf: &bdquo;Die Fahrer müssen mindestens 14 Jahre alt sein, sie dürfen nur allein auf dem Roller fahren, es gilt Versicherungspflicht, gefahren werden darf nicht Gehwegen und in Fußgängerzonen.“ Lesen Sie auch: Unfall in Minden-Lübbecke: Schüler wird von Auto erfasst und schwer verletzt Als Hauptunfallursachen machte die Polizei Fehler des Fahrzeughalters (40,2 Prozent), Fehler beim Abbiegen (22,3 Prozent), Missachten der Vorfahrt (13,0 Prozent), Alkohol am Steuer (5,6 Prozent), überhöhte Geschwindigkeit (4,8 Prozent) und geringer Abstand (7 Prozent), Drogen (1,5 Prozent), Ablenkung (1,4 Prozent) aus. Die Bemühungen der Kreispolizei gehen auch in diesem Jahr dahin, ungeschützte Verkehrsteilnehmer zu schützen, besonders Kinder und ältere Personen. Um Alkohol-, Drogen- und Temposündern auf die Schliche zu kommen, setzt die Kreispolizei weiter auf Kontrollen. &bdquo;Damit erzielen wir gute Erfolge“, macht Kea Eichler deutlich. Um Kinder für den Straßenverkehr fit zu machen, setzt die Polizei weiter auf die bewährten Formate &bdquo;Fahrradführerschein in der Grundschule“ und &bdquo;Sicher durch den Mühlenkreis“ für Vorschulkinder. Mit einem neuen niederschwelligen Angebot für Senioren, die mit dem Pedelec unterwegs sind, ist die Kreispolizei im vergangenen Jahr gestartet. &bdquo;Wir bieten an viel befahrenen Punkten Pedelec-Schulungen to go an. Jeder kann sich da quasi im Vorbeifahren ein paar Sicherheitstipps mitnehmen. Das haben wir schon an der Rehmer Insel gemacht und an der Schiffmühle in Minden“, sagt Schmidt. Und das soll auf jeden Fall wiederholt werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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