Mehr als 11.000 Unfälle im Kreis Gütersloh – Zahl der Verkehrstoten verdoppelt

Kreis Gütersloh. Im Laufe des vergangenen Jahres kam es im Kreis Gütersloh durchschnittlich alle 46 Minuten zu einem Verkehrsunfall. Kinder waren alle zweieinhalb Tage in Unfälle verwickelt, und etwa alle vier Wochen verlor eine Person bei einem Verkehrsunfall das Leben. Dies geht aus dem jüngsten Verkehrssicherheitsbericht für das Jahr 2024 hervor, den die Kreispolizeibehörde Gütersloh veröffentlicht hat. Obwohl ein leichter Rückgang bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle zu verzeichnen ist, löst der deutliche Anstieg der Todesopfer im Straßenverkehr im Vergleich zum Vorjahr Besorgnis aus: Die Zahl der Verkehrstoten hat sich verdoppelt. Konkret wurden im Jahr 2024 im Kreis Gütersloh insgesamt 11.489 Verkehrsunfälle erfasst. Dies stellt einen leichten Rückgang von 2,35 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar. Zum Vergleich: Das Land Nordrhein-Westfalen verzeichnete insgesamt im gleichen Zeitraum einen Anstieg von plus 0,5 Prozent. Das geht aus dem &bdquo;Jahresbericht Verkehr 2024“ der Gütersloher Kreispolizeibehörde hervor, der jetzt auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr in Spexard vorgestellt wurde. Zahl der Schwerverletzten im Kreis Gütersloh gesunken &bdquo;In vielen Bereichen haben sich die Unfallzahlen aus unserer Sicht verbessert“, sagt Polizei Oberrat Volker Pfeiffer. Laut dem Bericht endeten die meisten Verkehrsunfälle (10.251) im vergangenen Jahr mit reinen Sachschäden. Das sind 1,96 Prozent weniger als in 2024. Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, sind ebenfalls rückläufig. Hier verzeichnet die Behörde einen Rückgang von 1.309 auf 1.238 Fälle (minus 5,42 Prozent). Auch die Zahl der Schwerverletzten ist im Vergleich zum Vorjahr um 14,42 Prozent, von 215 auf 184 Fälle, gesunken. Fünf Motorradfahrer im Kreis Gütersloh gestorben Die Schattenseite dieser Statistik ist jedoch der deutliche Anstieg der Verkehrstoten. Während im Jahr 2023 noch 7 Menschen – der niedrigste Wert seit Beginn der Datenerfassung – bei Verkehrsunfällen im Kreis Gütersloh ums Leben kamen, stieg diese Zahl im Jahr 2024 auf 14. Bei so niedrigen Fallzahlen, könne schon ein tragischer Unfall den Unterschied zum Vorjahr ausmachen, erklärt Pfeiffer. &bdquo;Jeder Tote ist einer zu viel“, betont er. Der Leitende Polizeidirektor Holger Meier hebt hervor, dass die Mehrheit der Verkehrstoten unter den sogenannten &bdquo;schwächsten Verkehrsteilnehmern“ zu beklagen ist. Der Jahresbericht 2024 verdeutlicht dies: Von insgesamt 14 Verkehrstodesfällen waren fünf Motorradfahrer, jeweils zwei waren Radfahrer und Fußgänger. Lesen Sie auch: Nur zwei Personen, die in Autos saßen, starben bei Verkehrsunfällen. Die übrigen Todesopfer werden unter der Kategorie &bdquo;Sonstige“ geführt. Unter diese Kategorie fallen beispielsweise tödlich verunglückte Rollerfahrer. Lesen Sie auch: Unfall in Gütersloh: Rollerfahrer bleibt plötzlich stehen und wird schwer verletzt Geschwindigkeitsmessungen im Kreis Gütersloh sollen intensiviert werden Um auf diese Problematik hinzuweisen, stehe die diesjährige polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit unter dem Motto &bdquo;#Leben“, sagt Pfeiffer. Die mit dem Motto einhergehende &bdquo;Fachstrategie Verkehr“ des Landes NRW sieht vor, dass neben der Ahndung von Verkehrsverstößen auch die Präventionsarbeit in diesem Bereich verstärkt werden muss. &bdquo;Zu unserer Präventionsarbeit gehört ein breites Spektrum, wie die Verkehrspuppenbühne in den Kindergärten, der Crashkurs NRW für Schüler oder die Pedelec-Trainings für Senioren“, berichtet Pfeiffer. Darüber hinaus müsse auch jeder Verkehrsteilnehmer mehr Verantwortung übernehmen, so Pfeiffer. &bdquo;Der Fair-Play-Gedanke ist im Straßenverkehr abhandengekommen. Schon morgens auf der Autobahn hängen mir Leute nur einen halben Meter hinter der Stoßstange.“ Durch mehr Rücksichtnahme lasse sich das allgemeine Risiko für Verkehrsunfälle minimieren, fügt Pfeiffer hinzu. Das untermauern auch die Daten zu den Hauptunfallursachen aus dem vergangenen Jahr. Demnach machen die Faktoren &bdquo;Überholen“, &bdquo;Geschwindigkeit“, &bdquo;Vorfahrt/Vorrang“ und &bdquo;Abstand“ mehr als zwei Drittel der Hauptunfallursachen aus. Aus diesem Grund werde man künftig nicht nur die vorbeugenden, sondern auch die repressiven Maßnahmen, wie beispielsweise Geschwindigkeitsmessungen, weiter intensivieren, so Meier.

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