Stillstand nach dem Spatenstich am geplanten Gesundheitszentrum in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Wie ist der Stand beim MCP? SPD-Ratsherr Ralf Jaworek wollte in der Ratssitzung am vergangenen Mittwoch wissen, warum es denn mit dem geplanten Gesundheitszentrum an der Kreuzung von Mindener und Eidinghausener Straße, dem Medical City Plaza (MCP), nicht vorangegangen sei. &bdquo;Vor einem halben Jahr gab es ja diesen Sandhaufen und viele Menschen mit vergoldeten Schüppen. Der Sand liegt noch da auf dem Hockeyplatz. Ansonsten hat sich nichts getan“, konstatierte Jaworek. Zum offiziellen Baubeginn am 3. Juli waren Vertreter der Investorenfamilien Ueckermann und Fennel gekommen und auch Bürgermeister Lars Bökenkröger und der Wirtschaftsförderer der Stadt, Patrick Zahn, griffen zur güldenfarbenen Schaufel. Sogar Arjan Kamphuis, Geschäftsführer des niederländischen Baukonzerns Ten Brinke, war mit seinem Projektleiter Eric Lammertink persönlich zu dem symbolischen Festakt nach Bad Oeynhausen gereist. Auf der Homepage findet das Medical City Plaza keine Erwähnung Dass dies nur ein symbolischer und noch nicht der tatsächliche Auftakt für den Bau des millionenschweren Gesundheitszentrums MCP sein sollte, war damals kein Geheimnis. Mit dem symbolhaften Baubeginn erfüllte die Investmentgesellschaft eine formale Auflage der Stadt. Denn die Baugenehmigung wurde im März 2022 erteilt, und sie gilt zwei Jahre. Bis zum 6. März 2024 hätte der Bau also eigentlich schon beginnen müssen. Doch durch den Ukraine-Krieg und damit steigende Preise und Zinsen hätten sich die Rahmenbedingungen verändert, argumentierte Geschäftsführer Achim Fratzke. Die Investment GmbH beantragte eine Fristverlängerung, die der Ausschuss für Stadtentwicklung genehmigte und eine neue Frist setzte, die am 6. Juli endete. Zwei Tage vor Ablauf dieser Frist erfüllte die Gesellschaft diese Auflage mit dem symbolischen Spatenstich. Bis Ende September, Anfang Oktober werde es wohl noch bis zum wirklichen Beginn der Tiefbauarbeiten dauern, stellte Eric Lammertink vom Bauunternehmen Ten Brinke im Juli in Aussicht. Es seien noch Umplanungen für das Regenrückhaltebecken zu erledigen, das nicht wie geplant unter der Kellersohle gebaut werden dürfe. Ab Herbst sollten die Arbeiten dann &bdquo;mit Tempo“ starten und bis Ende 2026 fertig sein, stellte Arjan Kamphuis in Aussicht. Lesen Sie auch: Symbolischer Baubeginn am Medical City Plaza in Bad Oeynhausen Was Ralf Jaworek offenbar Sorgen macht, ist, dass auf der Homepage von Ten Brinke das Medical City Plaza keine Erwähnung findet. &bdquo;Dort wird auf alle möglichen Projekte hingewiesen, auch in der Region, aber nicht auf das in Bad Oeynhausen“, sagte Jaworek in der jüngsten Ratssitzung. Tatsächlich bietet die Homepage von Ten Brinke Einblick in Projekte in 51 Städten, von Amsterdam bis Wolfratshausen. In der Region setzt Ten Brinke Bauvorhaben in Bad Salzuflen, Lemgo und Minden um. Bad Oeynhausen aber taucht dort nicht auf. Gern hätte die NW erfahren, warum das so ist, doch Eric Lammertink war am Freitag nicht zu erreichen. &bdquo;Das ist jetzt aber alles in trockenen Tüchern“ Der Technische Beigeordnete der Stadt, Thomas Lüer, versuchte in der Ratssitzung aber, Jaworeks Sorgen zu zerstreuen. &bdquo;Es ist geplant, mit den Tiefbauarbeiten Anfang oder Mitte Februar zu beginnen. Das ist die Information, die uns vorliegt“, sagte Lüer. &bdquo;Die Umplanungen haben länger gedauert. Die Planänderungen gingen bis in den Gründungsbereich des Gebäudes“, erklärt dazu Stadt-Pressesprecher Volker Müller-Ulrich auf Nachfrage der NW. &bdquo;Das ist jetzt aber alles in trockenen Tüchern, so dass es nun im Februar losgehen kann“, so Müller-Ulrich weiter. Achim Fratzke, Geschäftsführer der MCP-Investmentgesellschaft, war trotz zahlreicher Kontaktversuche der NW in den vergangenen Wochen nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Medical City Plaza: Großbauprojekt Gesundheitszentrum in Bad Oeynhausen: Geschäftsführer stellt sich Fragen Die Pläne für das Medical City Plaza sehen einen in drei Baukörper gegliederten Bau mit fünfgeschossigem Turm an der Ecke von Mindener Straße und Eidinghausener Straße vor. 103 stationäre Altenpflegeplätze, 40 Appartements für betreutes Wohnen, eine Tagespflege und ein ambulanter Pflegedienst sollen hier Platz finden. Dazu kommen ein Sanitätshaus, eine Apotheke und bis zu 20 Arztpraxen. Im Gespräch sind laut Fratzkes Angaben aus dem Juli eine Radiologie, eine Zahnarztpraxis, eine Gynäkologie, eine Hausarztpraxis und eine Physiotherapie. &bdquo;Über 75 Prozent der Flächen sind bereits vermietet“, sagte Fratzke beim Spatenstich. Bei den Arztpraxen – für die laut Exposé 3.500 Quadratmeter vorgesehen sind – lag die Quote laut MCP-Geschäftsführer etwa bei 50 Prozent. Das Gesundheitszentrum soll eine Gesamtnutzfläche von 18.000 Quadratmetern haben und laut Investoren &bdquo;einen zweistelligen Millionenbetrag“ kosten.

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