Investoren-Insolvenz in Bad Oeynhausen: Was wird aus dem Parkhaus und dem Baugrundstück?

Bad Oeynhausen. Das Großprojekt &bdquo;Medical City Plaza“ steckt fest. Vor wenigen Tagen hat die Investorenfirma fürs Gesundheitszentrum, die Medical City Plaza OWL Investment, Insolvenzantrag beim Amtsgericht Bielefeld gestellt. Gleiches gilt auch für die Betreiberfirma des extra für dieses Großprojekt neu gebauten Parkhauses am Stadion. Inzwischen hat auch die Baufirma Ten Brinke den eigenen markanten Schriftzug vom Bauzaun ums Baugrundstück entfernen lassen. Auch der Briefkasten der angekündigten neuen Investorenfirma, der &bdquo;Medicampus AG“, ist verschwunden. Der vom Gericht ernannte Insolvenzverwalter verschafft sich derzeit einen Überblick über die Geschäfte der insolventen Firmen. Er wird vermutlich die Vermögenswerte unter die Lupe nehmen und prüfen, wie die Gläubiger zu befriedigen sind. Damit dürfte das Baugrundstück, also der ehemalige Hockeyplatz sowie das Parkhaus in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Das Parkhaus hat nach letzten Angaben rund drei Millionen Euro gekostet. Es wurde vergleichsweise rasant in nur sieben Monaten gebaut. Beim Kauf des Baugrundstücks von der Stadt Bad Oeynhausen haben die Investoren 250.000 Euro für den Neubau des Jugendzentrums draufgelegt. Das Haus der Jugend stand Parkhaus im Weg und musste abgerissen werden. Hintergrund: Insolvenz - Neues Bad Oeynhausener Gesundheitszentrum &bdquo;Medical City Plaza“ vor dem Aus Symbolischer Spatenstich des Medical City Plaza hat schon stattgefunden Die Gesellschafter der insolventen Investorenfirma, die Familien Fennel und Ueckermann, äußerten sich gegenüber der NW bislang nicht zur Insolvenz. Unklar ist die Rolle eines nicht näher benannten &bdquo;italienischen Investors“, der erstmals in einer Mitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters auftaucht und Auslöser des Insolvenzverfahrens sein soll. Demnach sind die &bdquo;Liquiditätsschwierigkeiten“ durch &bdquo;verzögerte Entscheidungen“ dieses Investors hervorgerufen worden. Die Nachricht der Zahlungsunfähigkeit der MCP-Investorenfirma hat Wellen geschlagen. Betroffen davon ist auch die Baufirma Ten Brinke, die den Bau als Generalunternehmer errichten sollte. Geschäftsführer Arjan Kamphuis war offenbar in Erwartung des Millionenauftrags zum symbolischen Spatenstich des Großprojektes am 4. Juli 2024 in die Kurstadt gereist. Das Baugrundstück wurde aus diesem Anlass mit einem mehrere Hundert Meter langen Bauzaun mit dem markanten apfelsinenfarbenen Firmenlogo von Ten Brinke eingezäunt. Der Firmenschriftzug ist inzwischen abgehängt, auch überzählige Zaunelemente sind weg. Der Bauzaun mit den teilweise orangefarbenen Pfosten aber steht noch. Viel mehr als dieser Zaun war von Ten Brinke seit dem ersten Spatenstich in Bad Oeynhausen nicht zu sehen. Auf dem Baugrundstück wurde zwar mit schweren Maschinen aufgeräumt, Boden sortiert und der Baugrund geebnet. Ten Brinke selbst wurde aber offenbar noch nicht tätig. Wer die Erdarbeiten auf dem Baugrund durchgeführt hat, ist unklar. Meinung: Leuchtturmprojekt &bdquo;Medical City Plaza“ strahlt längst nicht mehr .responsive23-Kj01rKH7zPXSKk7h-ttc-linechart-unternehmensinsolvenzen-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Kj01rKH7zPXSKk7h-ttc-linechart-unternehmensinsolvenzen-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Kj01rKH7zPXSKk7h-ttc-linechart-unternehmensinsolvenzen-in { padding-top: 142.86%; } } Bad Oeynhausener Baugrundstück gehört zur Insolvenzmasse Auf die Frage an das Bauunternehmen Ten Brinke, ob es Gläubigerin der zahlungsunfähigen Investorenfirma ist und welche Auswirkungen die Insolvenz habe, erklärte ein Unternehmenssprecher lediglich: &bdquo;Wir sind als Generalunternehmer mit der Planung und Errichtung des Bauvorhabens beauftragt. Zu weiteren Fragen, die sich auf den Insolvenzantrag der Medical City Plaza OWL Investment GmbH & Co. KG beziehen, können wir uns nicht äußern.“ Das Baugrundstück, also der ehemalige Hockeyplatz, gehört nun zur Insolvenzmasse der Firma MCP-Investment. Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Stefan Meyer ist die Investorenfirma &bdquo;Eigentümerin des Grundstücks“. Gesellschafter dieser Firma sind ausweislich öffentlicher Register die Familien Fennel und Ueckermann, die bislang auch öffentlich für das Projekt in Erscheinung traten. Ausgelöst worden sein soll die Zahlungsunfähigkeit nach Angaben Meyers aber durch &bdquo;verzögerte Entscheidungen eines italienischen Investors“. Nähere Angaben zu diesem Investor machte der Insolvenzverwalter nicht. Meyer kündigte allerdings in seiner Pressemitteilung &bdquo;umfassende Gespräche und Verhandlungen“ an, die er &bdquo;mit allen Beteiligten und Vertragspartnern in den nächsten Tagen und Wochen“ führen wolle. Ziel sei, das Projekt &bdquo;so schnell wie möglich wieder in Gang zu bringen“ und &bdquo;im geplanten und projektierten Umfang“ zu verwirklichen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Bad Oeynhausener Parkhaus wird kaum genutzt Sollten diese Gespräche scheitern, müsste der Insolvenzverwalter wohl das Vermögen der zahlungsunfähigen Firmen verkaufen, um die Gläubiger zu befriedigen. Bürgermeister Lars Bökenkröger kündigte bereits vor einigen Tagen im Gespräch mit der NW an, &bdquo;schnellstmöglich Kontakt herzustellen“, um &bdquo;Klarheit über das Projekt“ zu bekommen. Dabei zeigte er sich offen für den Rückkauf des Baugrundstücks: &bdquo;Das könnte Sinn machen“, so Bökenkröger. Dann müsste Meyer außerdem aber auch noch einen Käufer für das Parkhaus am Stadion finden. Es wird derzeit vor allem von Vereinsmitgliedern des Fußballclubs Bad Oeynhausen und offenbar nur gelegentlich von Patienten des nahen Ärztehauses genutzt. Dienstagmittag waren von 203 Parkplätzen nur zwei belegt. Die größte Erfahrung mit dem Betrieb von Parkhäusern haben die Stadtwerke. Doch die winken ab. Auf Nachfrage erklärte Pressesprecherin Gesa Meden, dass eine solche Entscheidung der Abstimmung mit der Stadt bedürfe. Die Stadtwerke sähen &bdquo;unter den derzeitigen Rahmenbedingungen“ aber &bdquo;aktuell keinen Bedarf für ein weiteres Parkhaus“. Auf dem Bauzaun um das Baugrundstück prangt stellenweise das Logo der Firma &bdquo;MF Baumaschinen“, eine Firma von Investor Marco Fennel. Der Bauzaun selbst ist womöglich nicht Teil der Insolvenzmasse: &bdquo;Der Bauzaun wurde von uns gestellt und dient der Verkehrssicherheit“, erklärte der Unternehmenssprecher von Ten Brinke.

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