Bekannte Pizza-Kette will in ehemaliges Schuhhaus in der Bad Oeynhausener Fußgängerzone

Bad Oeynhausen. Die Wiederbelebung des City Centers hat zumindest auf dem Papier begonnen, da tut sich auch in seiner direkten Nachbarschaft etwas. Nach Informationen der NW will eine Pizza-Kette mit Filialen in ganz Deutschland ins ehemalige Schuhhaus Koch an der Herforder Straße einziehen. In dem zweigeschossigen Gebäude ist offenbar aber kein Restaurantbetrieb geplant, sondern die Essenausgabe für den Liefer- und Abholdienst - mit Elektrofahrrädern. Die Pizza-Kette hat ein Auge auf das leerstehende Schuhhaus geworfen. Eigentümer Bernd Koch bestätigt auf Nachfrage, dass er mit einer Pizza-Kette einen langfristigen Mietvertrag ausgehandelt hat. &bdquo;Der Laden ist wieder neu vermietet“, so Koch. Er habe einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen, verrät allerdings nicht, an wen. Nach Informationen der NW handelt es sich bei dem Miet-Interessenten um Dominos Pizza. Der Lieferdienst ist 1960 in den Vereinigten Staaten gegründet worden und seit 2011 in Deutschland präsent. In den vergangenen Jahren ist die Kette durch Übernahmen gewachsen und bezeichnet sich selbst als &bdquo;Nummer 1 im Pizza Home Delivery“. Mittlerweile hat die Kette nach eigenen Angaben 420 Filialen in der ganzen Republik. Die nächsten Läden gibt’s in Bielefeld, Herford und Minden. Dominos Pizza ist ein Franchise-Unternehmen aus der Systemgastronomie. Auf der Speisekarte stehen vorwiegend Pizzen, aber auch Pasta, Salate und Nachtische, die in jeder Filiale nach dem gleichen Konzept zubereitet werden. Voraussetzung dafür ist jedoch ein Pizzaofen im Ladengeschäft. Und den gibt’s bislang nicht in dem ehemaligen Schuhladen. Das Schuhgeschäft war vorübergehend ein Kurstadtladen Der Eigentümer des Gebäudes, der orthopädische Schuhmachermeister Bernd Koch, ist Ende 2021 in Rente gegangen. Koch hätte wohl an die neuen Eigentümer des City Centers verkauft, doch beide Seiten konnten sich nicht einigen. Dabei wirkt die Ladenzeile an der Herforder Straße wie aus einem Guss. Das Schuhhaus scheint die optische Fortsetzung des City Centers zu sein. Ist es aber nicht. Es sind zwei getrennte Gebäude. Das prominente Ladengeschäft, das im Untergeschoss an den Bahnhofsvorplatz grenzt, stand zunächst leer, wurde dann aber als Kurstadtladen mit öffentlichen Geldern wieder zum Leben erweckt. Der Flohmarktbetreiber Jens Krebes zog ein und bot mehreren Kunsthandwerken ein Forum für ihre Kunst. Jetzt könnte in dem Geschäft Pizza gebacken werden. Die Deutschland-Zentrale von Dominos Pizza, die ihren Sitz in der Hamburger Speicherstadt mit Blick auf die Elbphilharmonie hat, bestätigte auf Nachfrage der NW Interesse an dem Ladengeschäft. &bdquo;Wir sind grundsätzlich an der Fläche interessiert und prüfen diese gerade“, erklärte Pressesprecherin Kathrin Rezac. &bdquo;Allerdings gibt es noch keine konkreten Pläne, einen Dominos Pizza Store in Bad Oeynhausen zu eröffnen.“ Man sei grundsätzlich &bdquo;immer auf der Suche nach potenziellen Standorten“. Die Stadtverwaltung bestätigte den Eingang eines Bauantrags. Einzelheiten nannte Stadtpressesprecher Volker Müller-Ulrich nicht. Das Rathaus muss nun offenbar zunächst einmal prüfen, ob der Bauantrag den Anforderungen entspricht. Dahinter steckt die Frage, wie aus einem Schuhgeschäft ein Lebensmittelgeschäft wird und wo demnächst der Pizza-Ofen qualmen darf. Wo kommt der Pizza-Ofen hin? Auch Dominos Pizza hat offenbar noch Klärungsbedarf. Die Kette prüft derzeit, wie der Standort Bad Oeynhausen in ihr Filialkonzept passt, heißt es aus Hamburg. Die Fläche in Bad Oeynhausen muss verschiedene Kriterien erfüllen, die eine eigene Abteilung von Dominos Pizza in der Zentrale überprüft. Pressesprecherin Rezac: &bdquo;Wir bevorzugen Flächen mit großen Fensterfronten, die uns ermöglichen, einen Store hell und einsichtlich zu gestalten, um den Kunden ein optimales ’Pizza-Theater’ zu bieten.“ Bei dieser Prüfung geht es nicht nur darum, wie das Gebäude von innen gestaltet wird, sondern um handfeste Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Lieferwege und -gebiete. Der Standort mitten in der Fußgängerzone ist für Dominos Pizza aber offenbar kein Problem. Auf Autoverkehr setzt die Pizza-Kette offensichtlich nicht. Rezac: &bdquo;Wir planen unsere Liefergebiete so effizient wie möglich, um auf E-Bikes zu setzen anstatt auf Fahrzeuge mit fossilem Antrieb. Dabei legen wir großen Wert auf kurze Lieferwege zu unseren Kunden.“ Den Wettbewerb mit den Restaurants und Gaststätten in der Nachbarschaft scheut die Pizza-Kette indes nicht. Es ist ja nicht so, dass es in Bad Oeynhausen bislang keine Pizzeria gegeben hätte. Schräg gegenüber vom ehemaligen Schuhgeschäft befindet sich beispielsweise das alteingesessene italienische Restaurant und Pizzeria &bdquo;Piazza“, wo ebenfalls Pizzen gebacken werden. Rezac: &bdquo;Als Lieferexperte sehen wir darin grundsätzlich keine Konkurrenz.“

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