Stadt Bad Oeynhausen bereitet Grundschulen auf den Rechtsanspruch vor

Bad Oeynhausen. Noch hat die Stadt Bad Oeynhausen zweieinhalb Jahre Zeit, sich auf den Rechtsanspruch für die offene Ganztagsgrundschule (OGS) vorzubereiten, doch bereits jetzt hat sie Qualitätsstandards erarbeiten lassen, die im Schulausschuss vorgestellt und einstimmig beschlossen wurden. Bislang gibt es keine klaren gesetzlichen Regelungen des Landes NRW für den Rechtsanspruch ab 2026, wie der Beigeordnete für Bürgerdienste, Stefan Tödtmann, im Schulausschuss erklärte. Ab dem Schuljahr 2026/27 gibt es beginnend mit den ersten Klassen einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung an den Grundschulen. Derzeit seien 1.200 Kinder in der OGS-Betreuung, für das Schuljahr 2028/29 liege die Prognose bereits bei 1.600 Schülern. &bdquo;Wir sehen bereits jetzt, dass Eltern für die Kinder in den Kindertageseinrichtungen mehr Stunden buchen“, so Tödtmann. 45 Stunden sei dort bereits Standard. &bdquo;Das wird sich in der OGS fortsetzen.“ Arbeitsgruppe kümmert sich um Qualität Weshalb sich Träger, Stadt und Schulleitungen zu einer Arbeitsgruppe zusammengefunden haben. &bdquo;Wir wollen wir die OGS inhaltlich entwickeln?“, sei die zentrale Fragestellung gewesen. &bdquo;Die Stadt wird ab dem 1. August 2024 das Geld für die OGS um drei Prozent aufstocken - aber das reicht nicht, um die Qualität zu halten“, so Tödtmann. Wichtig sei es auch, dass die Träger die Mitarbeiter hielten. &bdquo;Die können theoretisch nach Löhne wechseln oder in die Kitas - dort verdienen sie mehr als Geld als bei unseren Trägern.“ Um die Arbeit und Qualität in der Ganztagsbetreuung zu sichern, sei es wichtig, weiterhin Institutionen und Vereine ins Boot zu holen. &bdquo;Das hat das Angebot enorm bereichert und hat sich bewährt.“ Man wolle schließlich keine reine Betreuungs- und Aufbewahrungsadresse sein. Verlässliche Zeiten Im Zuge der sogenannten Auditierung zur familiengerechten Kommune sei, so die Verwaltung, festgestellt worden, dass es bereits ein gutes flächendeckendes Angebot gebe. Ferner solle die Entwicklung besser koordiniert und die Angebote sollten transparenter gemacht werden. Aus diesem Grunde wurde die Netzwerk- und Koordinierungsstelle aus dem Landesprojekt &bdquo;kinderstark - NRW schafft Chancen“ eingerichtet. Entlang der Präventionskette sei nunmehr definiert, welche Angebote für die Förderung von Kindern und Jugendlichen vorhanden seien und an welchen Stellen noch Bedarfe unter den aktuellen Herausforderungen bestünden, so die Verwaltung. Die Ziele sind klar definiert: Verlässliche Zeiten von 8 bis 16 Uhr, erweiterte Betreuungszeiten sowie Schließzeiten in den Ferien bis zu drei Wochen und zwischen den Jahren. &bdquo;Wir wünschen uns natürlich alle Fachkräfte am Kind“, betonte die Geschäftsführerin der Ifas, Doris Neuhaus, im Ausschuss. Die Ifas ist Träger für die Grundschulen im Süden, die AWO im Norden. Es werde aber, so Neuhaus, zunehmend schwieriger, Fachpersonal zu finden. &bdquo;Wir haben im Süden 63 Mitarbeiter an den Grundschulen im Einsatz, darunter neun fachlich ausgebildete, also Sozialpädagogen, Erzieher oder Kinderpflegerinnen“, zählt sie auf. 27 ihrer Mitarbeiter seien Quereinsteiger. Es gebe neben Vollzeit- auch viele Teilzeitkräfte und Minijobber. Jedem Kind ein warmes Mittagessen &bdquo;Im Norden ist die Situation durch die Insolvenz der AWO derzeit besonders“, erklärt Tanja Kienapfel, Schulleiterin des Verbundes zwischen Weser und Wiehen. Ihr liegt es am Herzen, das alle Kinder im offenen Ganztag ein warmes Mittagessen bekommen. &bdquo;Die Stadt unterstützt die Schulen zudem mit kapitalisierten Lehrerstellen, wodurch wir mehr Lehrerstunden am Nachmittag haben“, ergänzt Sebastian Plöger, Leiter des Grundschulverbundes Wichern-Lohe. &bdquo;Mal schauen, wie lange das in der Form noch weiter geht.“ Und das Jugendamt sorge laut Jugendamtsleiterin Daniela Redeker für das Schutzkonzept in der OGS.

Meistgelesen