Kosten der Sielbrücke in Bad Oeynhausen haben sich fast vervierfacht

Bad Oeynhausen. Erneut braucht die Stadt einen Nachschlag zur Finanzierung der neuen Sielbrücke. Die Verwaltung schlägt dem Finanzausschuss vor, die Bereitstellung von weiteren 260.000 Euro für die im September eingeweihte neue Werrebrücke für Fußgänger und Radfahrer zu beschließen. Die Gesamtkosten der Sielbrücke liegen somit bei 4,09 Millionen Euro und damit fast viermal so hoch wie ursprünglich angesetzt. Als die Stadt 2016 einen Gestaltungswettbewerb für den neuen Brückenschlag über die Werre auslobte, mussten die Planer noch eine Kostengrenze von 1,1 Millionen Euro einhalten. Das schaffte auch das Münchner Architekturbüros CES, das von der Fachjury zum Wettbewerbssieger gekürt und dessen Entwurf auch Grundlage der weiteren Brückenplanung wurde. Zur Eröffnung noch Kosten von 3,8 Millionen Euro Je weiter der Bau voranschritt, desto dynamischer schnellte der Preis nach oben. Einen massiven Preissprung verursachte der Krieg Russlands gegen die Ukraine, in dessen Folge unter anderem auch die Stahlpreise massiv anzogen. Noch bei der feierlichen Eröffnung der Brücke am 11. September dieses Jahres war von 3,8 Millionen Euro für die neue, im Wesentlichen aus dem edel rostenden Cortenstahl gefertigten Brückenbau die Rede. Was aber noch nicht das Ende der Preisentwicklung war. Laut Stadtverwaltung werden weitere 260.000 Euro benötigt, um die Kosten zu decken. Nachdem &bdquo;nunmehr auch alle Rechnungen in ungeprüfter Form für Bau- und Planungsleistungen“ vorliegen, betragen die Gesamtaufwendungen circa 4.090.000 Euro, so teilt die Verwaltung dem Finanzausschuss mit. Die entstandenen Mehrkosten seien auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. &bdquo;So war die vorhandene Böschungssicherung der Werre unterhalb des Wehres wesentlich stärker ausgebildet als aus den Bestandsunterlagen und den vorgenommenen Bohrproben anzunehmen war“, berichtet die Verwaltung. Dies habe zu einem erheblichen Mehraufwand bei den Erd- und Abbrucharbeiten geführt. Gleichzeitig sei die Lage einiger Versorgungsleitungen von den vorliegenden Unterlagen abgewichen, so dass zunächst mittels Handschachtungen die tatsächliche Lage erkundet und anschließend das Verbaukonzept habe geändert werden müssen. Schweißarbeiten in Engstellen des Stahlkörpers Außerdem seien &bdquo;aufgrund der ausgefallenen Geometrie des Bauwerks im Zuge der Ausführungsplanung noch planerische Anpassungen erforderlich“ gewesen, so die Stadt. &bdquo;So mussten beispielsweise das Lagerkonzept umgestellt und die Pfeilergeometrie angepasst werden“, heißt es von der Verwaltung. Im Stahlüberbau habe es Probleme bei der Erreichbarkeit der Schweißnähte gegeben, hier mussten &bdquo;einige aussteifende Bleche versetzt und mit erhöhtem Aufwand in Engstellen innerhalb des Stahlkörpers gearbeitet werden“. Knapp 90 Prozent der Kosten für die neue Sielbrücke bekommt die Stadt vom Land zurück, das den Neubau als Beitrag zur Verbesserung der Nahmobilität fördert. Der Fördergeber sei über die erforderlichen Mehrausgaben informiert, so die Stadt. Mit dem Schlussverwendungsnachweis werde die Förderung der Mehrausgaben geltend gemacht. Die 260.000 Euro &bdquo;Nachschlag“ kann die Stadt laut eigener Aussage aus dem laufenden Budget des Infrastrukturmanagements abdecken. &bdquo;Durch die Normalisierung der Märkte und die Wahl üblicher Bauweisen konnten im laufenden Haushaltsjahr viele Maßnahmen deutlich wirtschaftlicher abgewickelt werden als kalkuliert“, teilt die Verwaltung mit. So hätten sich unter anderem bei der Hangsicherung am Plattenberger Weg sowie beim Neubau der Brücke am Jordansprudel deutlich geringere Auszahlungen ergeben als im Haushaltsplan veranschlagt.

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